Achtung, der Text enthält Spoiler zur Handlung von „Star Wars 7“.
Zwar bekommen Zuschauer in „Star Wars 7“ mit dem Fußballroboter BB-8 einen neuen niedlichen Droiden vor die Nasen gerollt, aber bis zum wortwörtlichen Erwachen von Liebling R2-D2 müssen Fans eine ganze Weile warten. Der blau-weiße Kult-Roboter ist seit dem Verschwinden Luke Skywalkers (Mark Hamill) traurig in einer Art Droiden-Koma, einem Standby-Modus. R2 wacht erst auf, als Kollege BB-8 mit dem fehlenden Kartenstück zu Lukes Aufenthaltsort herankugelt, und komplettiert dann die Karte. Warum wird R2-D2 plötzlich aktiv, fragen sich viele. Michael Arndt – der frühe Drehbuchfassungen zu „Star Wars 7“ schrieb – und J.J. Abrams, der Arndt zusammen mit Lawrence Kasdan Ende 2013 ersetzte, nahmen auf einer Fragerunde Stellung (via Entertainment Weekly).
Arndt erklärte, dass jede alte zurückgekehrte Figur in „Star Wars 7“ ihre besondere Einführung bekommen sollte – natürlich auch R2-D2, der zu den wenigen gehört, die in bisher jedem Star-Wars-Film dabei waren. Arndt wollte R2-D2 und seinen goldenen Kumpanen C-3PO ursprünglich gemeinsam auftreten lassen, wurde dann jedoch von Kasdan überzeugt, den beiden separate Erstauftritte zu geben. Mehr noch: R2s Erwachen sollte sich, auf diese Idee kam Arndt später, fürs Publikum wie eine verzögerte Wunscherfüllung anfühlen, nachdem Spannung aufgebaut wurde.
Es ging also vor allem darum, einen emotionalen Moment zu schaffen, was auch J.J. Abrams unterstrich. Dass R2-D2 ausgerechnet an dieser Stelle der Handlung aufwacht, „mag aussehen wie ein billiger Ausweg im Plot. Andererseits: Zu diesem Zeitpunkt im Film, wenn du einen Menschen verloren hast und eine andere geliebte Figur bewusstlos ist, wünscht du dir eine Rückkehr.“
Auch mit Verweis auf die Handlung lieferte Abrams eine Erklärung: „BB-8 kommt und sagt zu R2 etwas wie ‚Ich habe dieses Stück der Karte, hast du den Rest?‘. Die Idee war, dass R2, der überall in der Galaxis war, immer noch im Koma ist, aber er hört BB-8. Und das löst etwas aus, das ihn sofort aufweckt.“ Und wie kam R2 an das Kartenstück? Wie so viele andere Stellen verweist die Szene mit R2-D2 ebenfalls auf Szenen der Originaltrilogie. Abrams wollte das im Film nicht zu direkt zeigen oder ansprechen, den Plot hier nicht mit Rückblenden oder Erklärungen von Dingen, die 30 Jahre zuvor passierten, ausbremsen, aber: „Die Idee war, dass R2, als er sich in ‚Episode 4‘ ins System des Todessterns einklinkte, das Archiv des Imperiums inklusive Kartenstück runterlud. Darauf nahm Kylo Ren auch Bezug.“
„Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht“ mit R2-D2, BB-8 und diversen anderen Droiden läuft seit dem 17. Dezember 2015 in unseren Kinos – und ist auf Rekordjagd.