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    So hat Meisterregisseur Stanley Kubrick (!) die "Matrix"-Fortsetzungen ruiniert
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Keine Filmreihe hat er öfter gesehen, keine öfter im Regal stehen. Ob auf Laserdisc oder 4K-Blu-ray – „Matrix“ geht einfach immer.

    Meister-Regisseur Stanley Kubrick („Shining“) starb Jahre bevor „Matrix Reloaded“ und „Matrix Revolutions“ gedreht wurden. Laut Kameramann Bill Pope soll er die Sequels des Sci-Fi-Hits dennoch stark beeinflusst haben – und zwar nicht zum Besseren.

    Matrix“ ist ein Meilenstein des Action- und Science-Fiction-Kinos – da sind sich Fans, Kritiker und alle, die irgendwo dazwischen liegen, ziemlich einig. Bei den Fortsetzungen des vierfach oscarprämierten Klassikers sieht’s da allerdings schon etwas anders aus.

    Während wir von FILMSTARTS „Matrix Reloaded“ (4 Sterne) und „Matrix Revolutions“ (3,5 Sterne) immer noch einiges abgewinnen können, sehen das offensichtlich nicht nur einige Zuschauer anders, sondern auch ein Mann, der sogar an den Filmen mitgearbeitet hat: Kameramann Bill Pope.

    Im Podcast Team Deakins (via IndieWire) sprach Pope, der für die Wachowskis bereits bei „Bound“ und „Matrix“ die Kamera machte, mit Kollege und Kameralegende Roger Deakins („1917“) über die mühsamen Dreharbeiten der Fortsetzungen, an denen vor allem einer Schuld gewesen sein soll: Stanley Kubrick, Regie-Revolutionär und Macher von Kultfilmen wie „2001: Odyssee im Weltraum“, „Shining“ und „Uhrwerk Orange“.

    Mehr Takes = Besserer Film?

    „Alles, was beim ersten toll war, war es bei den letzten beiden nicht mehr“, so Pope über die Arbeit an den „Matrix“-Filmen, der weiter angibt, „Reloaded“ und „Revolutions“ nie wirklich gemocht zu haben. Niemand sei damals zur Höchstform aufgelaufen, aber Schuld an dem Ergebnis habe vor allem Stanley Kubrick – oder genauer gesagt etwas, das er vor seinem Tod zu Papier brachte:

    „Die Wachowskis haben dieses gottverdammte Buch von Stanley Kubrick gelesen, in dem er sagt ‚Schauspieler spielen nicht natürlich, solange sie nicht verschlissen werden‘“, so Pope. Zahlreiche Szenen habe man sogar 90 Mal gedreht, um das perfekte Ergebnis zu erzielen. Laut dem Kameramann habe man mit den unzähligen Takes allerdings nicht nur Darsteller und Crew ermüdet, sondern auch den Film „betäubt“. Auf Kubrick ist Pope seitdem nicht mehr allzu gut zu sprechen: „Ich würde Stanley Kubrick am liebsten ausbuddeln und umbringen“, so der „Spider-Man 2“-Kameramann.

    Ich würde Stanley Kubrick am liebsten ausbuddeln und umbringen!

    Hinzu kam, dass man die beiden Filme auch noch auf einen Schlag drehte. Die Dreharbeiten von „Matrix Reloaded“ und „Matrix Revolutions“ dauerten dadurch unglaubliche 276 Tage – da kommt es zwangsläufig zu Ermüdungserscheinungen. Aber ob Kubrick, der ähnlich wie Alfred Hitchcock dafür bekannt war, seine Darsteller auch gerne mal mit unlauteren Mitteln zu Höchstleistungen zu beflügeln, auf die beiden „Matrix“-Sequels stolz gewesen wäre?

    Ganz unzufrieden mit den Filmen soll Pope letztlich aber auch nicht gewesen sein. Im Zuge der Arbeit an den 4K-Transfers der Sci-Fi-Trilogie habe er Keanu Reeves, Carrie-Anne Moss und sowie Lilly und Lana Wachowski jedenfalls geschrieben, dass sie stolz auf die Filme sein sollten.

    Der späte vierte Teil „Matrix Resurrections“ war 2021 übrigens ein gewaltiger Kassenflop. Trotzdem ist aktuell ein fünfter Film des Franchise geplant, bei dem die Wachowskis zum ersten Mal nicht auf dem Regiestuhl sitzen werden (mehr dazu in diesem Artikel).

    Niemand kennt diese "Matrix"-Serie mit Carrie-Anne Moss (aber ohne Keanu Reeves), die 6 Jahre vor dem Sci-Fi-Hit erschien!

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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