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    Oppenheimer
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    Muskelmann[¥¿!

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    5,0
    Veröffentlicht am 4. August 2023
    Ein absolutes Meisterwerk dieser Film. Einfach nur ein phänomenales Erlebnis sich diesen Film im Kino anzusehen. Das Schauspiel sowie die Musik und generell alles ist nicht zu überbieten. Nolan’s bester Film.
    Jakwan
    Jakwan

    1 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 3. August 2023
    Die Geschichte vom Film war super und relativ mitreißend. Hätte man den Film statt 3 Stunden auf 2 Stunden gekürzt würde ich 4-5 Sterne geben. Ich sitz gerade im kino bei 2:40 und das zieht sich schon ordentlich in die Länge.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    586 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 2. August 2023
    IM LICHTE DER SPALTUNG

    Er ist der Experimentalphysiker unter den Filmemachern, denn reine Theorie ist ihm zu wenig. Christopher Nolan jongliert seit Memento mit Zeit, Raum und der Chronologie von Ereignissen. Lässt den Anfang das Ende sein und umgekehrt, blickt hinter Superstrings und geht baden am Ereignishorizont, wenn das Meer seine steinernen Wellen an die Küste wirft. Geht in Tenet rückwärts und will so Geschehenes ungeschehen machen. Oder lässt in Inception mit seiner berühmt-berüchtigten Schlussszene bis heute offen, ob nicht alles, was wir da gesehen haben, nur ein Traum von vielen sein könnte. Selbst sein Kriegsdrama Dunkirk, womit er meiner Meinung nach sein Opus Magnum definiert hat, spielt gekonnt mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und führt letzten Endes diese temporäre Dreifaltigkeit kongenial zusammen. Dabei kommt Dunkirk zugute, dass dieser trotz seiner drei Erzählebenen so kompakt anmutet wie ein Kammerspiel.

    Dieses Dreiecks des Storytellings nutzt Nolan auch in seinem brandneuen Kino-Blockbuster, der trotz der Anmutung einer körnigen Biografie mit der Verheißung verheerender Feuersbrünste die Scharen nur so ins Kino lockt. Wer will nicht gern den Atompilz sehen, wie er auf den Ebenen von Los Alamos in den Himmel steigt, noch dazu so ganz ohne Brille und Augenschutz, erste Reihe fußfrei? Nolan-Afficionados dürfte das egal sein, die lieben seine Filme ohnehin, weil sie wissen, dass die Ballade auf den theoretischen Physiker sicher wieder zur labyrinthartigen Spielwiese gerät, auf welcher der surreale Impressionismus eines Rene Magritte auf den reportagehaften Faktensturm eines Oliver Stone trifft, der an sein Meisterwerk JFK erinnert, ebenfalls namhaft besetzt bis in die kleinsten Nebenrollen und inhaltlich aufgedröselt bis zum Gehtnichtmehr, in Fakten, Fiktion und Vermutungen.

    Dabei warten wir alle gespannt auf den einen Moment. Wir im knallvoll besetzten Auditorium und halb Hollywood im Film. Wir warten auf den einen Moment, wenn die Bombe endlich explodiert. Es ist der Höhepunkt des Schaffens eines J. Robert Oppenheimer, es ist der Höhepunkt des gleichnamigen Mammutwerks von drei Stunden Länge. Dann, wenn der Himmel erstrahlt, als wären Spielbergs Außerirdische wieder gelandet – in aller Stille und in allem Staunen – kriecht selbst beim größten Pazifisten auf dieser Erde die Gänsehaut über den Arm. Was für eine Show! Doch beeindruckend finden lässt sich das moralisch gesehen nur aus der Perspektive der Wissenschaft, die es wohl in Rekordzeit (naja, in knapp drei Jahren) geschafft hat, unsere Mutter Erde keinem Weltenbrand auszusetzen, sondern die Kernspaltung zu bündeln, sodass die Elementarteilchen wussten: bis hierhin und nicht weiter. Der fachsimpelnde Diskurs, das ist nur einer der trimagischen Elemente in Nolans Film. Hinzu kommt die Biografie eines Masterminds, der sich schwer fassen und als Schubladencharakter definieren lässt. Hinzu kommt auch die Politik hinter Glück und Niederlage eines American Prometheus, wie es schon im Titel der Buchvorlage heißt. Damit verbunden ist ein Mann namens Lewis Strauss, Schuhverkäufer und Politiker sowie Vorsitzender der Atomenergiebehörde, furchtbar wehleidig und rachsüchtig. Einer, der Oppenheimer nach dem Urknall das Leben schwer machen wird. Und dessen Ungemach Christopher Nolan die meiste Zeit seines Films schenkt.

    Eine gute Entscheidung? Für jene, die immer schon wissen wollten, wie Oppenheimers Werdegang in Wechselwirkung mit der amerikanischen Politik so ablief, ein cineastischer Triumph. Für jene, denen die Fragen nach dem Warum und dem Wieso des atomaren Zeitalters längst unter den Nägeln brennen, vielleicht gar etwas dürftig. Mit einfachen Worten: Die Balance im Dreiklang gelingt Nolan längst nicht mehr so gut wie in Dunkirk. Während der verzweifelte Versuch, als Dr. Seltsam die Bombe lieben zu lernen, immer mehr in den Hintergrund tritt und sich nach zwei Stunden relativ gänzlich aufgezehrt hat, bleibt das frohlockende Kammerspiel einer Anhörung in charakteristisch für Nolan kühl komponierten Bildern. Der hagere Mann mit Hut als Heilsbringer und unfreiwillige Geißel der Menschheit zugleich geht die Via Dolorosa entlang, während das Interieur hinter ihm zu beben scheint. Als ikonischer Paulus erduldet ein intensiv aufspielender Cillian Murphy das geplagte Gewissen – ganz im Gegensatz zu einem zynischen Amerika der Uneinsichtigkeit, das Nolan mit diabolischem Pragmatismus den Welt-Alltag bestreiten lässt.

    Das ist vielleicht nicht das, was man erwarten würde. Doch was soll man erwarten bei einem Film, der sich Oppenheimer nennt? Viele Perspektiven in Schwarzweiß und entsättigter Farbe, Bilder vom Teilchenkrieg als Intermezzi. Vieles mag zwar in Nolans Film beeindrucken, von manchem aber bekommt der Virtuose nicht genug. Das hat zur Folge, dass Oppenheimer überlang wirkt und zu keinem Ende kommen will. Am Ende dominieren zu viele Fragen und Antworten, obendrein ein überrumpelter Robert Downey jr., der plötzlich zum Main Act wird, während Murphy zunehmend verblasst. Mit mehr Fokus aufs Wesentliche, auf die wirklich wichtigen Fragen, hätte der sehnlichst erwartete Sommerhit aufgrund seiner Druckwelle das interessierte Publikum von den Stühlen geblasen. Der Wind of Change ist dann nur noch die Brise nach dem Sturm, Hiroshima ein anderes Thema. Und die amerikanische Truman-Politik irgendwie entbehrlich.

    Dennoch ist Oppenheimer ein sehenswertes Stück Arthousekino, das sich verblüffenderweise zum Blockbuster aufgeschwungen hat – vielleicht, weil es keine Erwartungen bedient und kein Fan- Service bietet. Weil es das Grauen nicht explizit zeigt, sondern in den Köpfen entstehen lässt. Weil die Freude beim Knall der Bombe alle beschämt. Oder vielleicht auch nur, weil Nolan mit seinem Image als unbezwingbarer Freund des Corona-Kinos abermals eine so heile wie unheilvolle Anderswelt verspricht.
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    Josef Hijo
    Josef Hijo

    2 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 30. Juli 2023
    Verstehe den Hype um diesen Film garnicht. Ich mag zwar realistische Filme mit Tiefgang und Grundlagen die schwer zu verstehen sind, aber das hier ist einfach nur durch die Medien verbreiteter Hype. Die Schauspieler sind solide und verstehen ihre Rollen, aber die Story ist absolut nicht interessant und zeigt nur das politische Apparat das Menschen benutzt um die Massen zu kontrollieren! Der böse Amerikaner wird am Ende selbst verhört und zur angeblichen Zielscheibe der Politik m, nur um halbwahrheiten zu verbreiten die am Ende keine Kritik an die Regierung erlauben, da diese ja den bösen Erfinder verurteilt hat. Faschismus in seiner vollen Stärke
    Adamantium
    Adamantium

    5 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. Juli 2023
    Eines von Christopher Nolans mutigsten Werken mit einem fesselnden, beeindruckenden Cast

    Als jemand, der über die Jahre hinweg mit den Filmen des Regisseurs Christopher Nolan aufgewachsen ist und einige davon zu meinen Favoriten zähle, habe ich immer eine hohe Erwartungshaltung, wenn ich das Kino für eines seiner neuen Werke betrete. Er ist einer der brillantesten und zurecht hoch angesehensten Regisseure unserer Zeit, seine meisten Filme bieten einen großartigen Cast, einen herausragenden Einsatz von analogen Kamera-Techniken und neue Ideen, die gegen den Strom der heutzutage erfolgreichsten Blockbuster schwimmen.

    Dennoch haben mich seine letzten beiden, „Dunkirk“ (2017) und „Tenet“ (2020), eher mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Beide boten ebenfalls alles vom oben Genannten, doch was mir persönlich fehlte, war ein emotionaler Draht zur Geschichte und den Figuren. In der „The Dark Knight”-Trilogie war ich geschockt von den Ereignissen, durch die Bruce Wayne (Christian Bale) sich ständig kämpfen musste. In „Inception“ fühlte ich die Freude, als Cobb (Leonardo DiCaprio) endlich seine Kinder in die Arme schloss. Ich weinte, als Cooper (Matthew McConaughey) in „Interstellar“ die Nachrichten seiner Kinder sah, deren gesamte Jugend er innerhalb weniger Minuten verpasst hatte.

    Nolans Filme danach haben sich für mich so angefühlt, als wäre dieses wichtige Element, diese Momente, die mir ewig im Kopf geblieben sind, vergessen und stattdessen aller Fokus auf das visuelle Spektakel gelegt worden, anstatt mir als Zuschauer Figuren zu geben, mit denen ich wieder mitfiebern konnte. Zwar hatten „Dunkirk“ und „Tenet“ ebenfalls einen Cast mit angesehenen Schauspielern, doch die Figuren, die sie verkörpert haben, waren für mich eher austauschbar und eindimensional. Es fehlte ein greifbarer persönlicher Konflikt, der den Hauptfiguren mehr Tiefe verliehen hätte.

    „Oppenheimer“ ist ein dialoglastiger Film, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers fordert. Es wird die Geschichte von Robert J. Oppenheimer erzählt, seine Anfänge an deutschen, wissenschaftlichen Universitäten, seine persönlichen Verbindungen zu Personen der Wissenschaft, des Militärs und Kommunismus, die Erschaffung der Atombombe und die Nachwirkungen nach dessen Abwurf auf Hiroshima und Nagasaki durch die USA im Zweiten Weltkrieg, bei dem über 100.000 Menschen starben. Das Erzähl- und Schnitttempo ist schnell, durch häufige Zeitsprünge zwischen Robert Oppenheimers Erlebnissen als auch einer Anhörung und Senatssitzung, Jahre nach dem Einsatz der Bombe, wird der Zuschauer durch die Handlung geführt.

    Der Film hatte eine fesselnde Wirkung auf mich, jeder Dialog, der das Leben von Robert Oppenheimer und die Arbeit, die Ideen, die die Wissenschaftler beim Manhattan Projekt im Kopf hatten, ist faszinierend. Es geht nicht darum, dem Zuschauer Quantenphysik in aller Tiefe zu erklären, sondern dessen Bedeutung, Potenzial und Gefahr anschaulich zu machen. Er schafft es hierbei, den schmalen Pfad zwischen Zugänglichkeit und tatsächlicher Wissenschaft zu gehen. „Oppenheimer“ ist anders als alles, was Christopher Nolan bisher in seiner Karriere gemacht hat, und ich habe den IMAX-Saal mit Gefühlen verlassen, wie ich sie bisher nur bei wenigen mit Bewegtbildern erzählten Geschichten empfunden habe. Die Tragweite der Entscheidungen, die Robert Oppenheimers Werk auf sein Leben und auf das der ganzen Menschheit hatte, wurde im Verlauf des Films immer klarer.

    Andere Filme des Regisseurs hatten bisher trotz tragischer Momente in ihren Geschichten ein gewissermaßen optimistisches Ende, einen Lichtblick auf möglichen Wandel. „Oppenheimer“ hinterließ mich mit einem Gefühl der Ausweglosigkeit. Christopher Nolan sagte, dass es eine der größten Geschichten unserer Zeit sei. Der schockierende Gedanke, dass die Menschheit mit der Erfindung der Atombombe die Macht bekommen hat, den Großteil allen Lebens auf der Erde in kürzester Zeit vollkommen auszulöschen, wird beständig ins Gedächtnis gerufen. Der Film ist eine Verkörperung diesen Gedanken durch seine Darstellung dieses geschichtlichen Wendepunkts.

    Robert J. Oppenheimers Leben, all die Ereignisse und Entscheidungen, an denen er teilnahm und die Menschen, die seine Arbeit und ihn selbst geprägt haben unter einen Hut zu bekommen und in drei Stunden auszuerzählen, dabei die Spannung und die Aufmerksamkeit des Zuschauers aufrechtzuerhalten und der Thematik gerecht zu werden, ist ein ambitioniert Risiko. Eines, das sich ausgezahlt hat. Zwar hat der Film einen großen Cast, die viele Persönlichkeiten verkörpern, doch er legt dem Fokus stets auf den Erfinder der Atombombe selbst. Man kann zwar behaupten, dass manche Schauspieler mehr Screentime verdient hätten. Doch auch im echten Leben trifft man manche Menschen zwei oder drei Mal kurz an, wenige Worte werden gewechselt und sieht diese nie wieder. Der sparsame Einsatz mancher Figuren macht somit viel Sinn und umso mehr, wenn man beachtet, dass das Drehbuch aus der Ich-Perspektive von Robert Oppenheimer, statt aus der dritten Person geschrieben wurde. All das in einem Film zu verpacken, ist eine Herausforderung, die Christopher Nolan und die Cutterin Jennifer Lame mit Bravour gemeistert haben.

    Cillian Murphy hat eine beeindruckende Filmografie vorzuweisen. Von seinem internationalem Durchbruch 2002 mit „28 Days Later“, einige weitere von Nolan selbst inszenierten Filmen in Nebenrollen bis zur bereits seit 2013 laufenden Serie „Peaky Blinders“, in der er in der Hauptrolle als Gangster Thomas Shelby brillieren konnte. „Oppenheimer“ könnte Murphys Karriere definierende Rolle sein, die ihm zahlreiche Ehrungen und Preis einbringt. Er spielt mit Robert Oppenheimer ein wissenschaftliches Genie, das weiß, wie er seine Ideen und seine Arbeit erklären muss, um sie Uneingeweihten verständlichen zu machen. Gleichzeitig ist er aber ein Mann, dessen Geist von Sorgen und Visionen erfüllt ist, welche im Film immer wieder von beeindruckenden Aufnahmen chemischer Reaktionen, Extrem-Makroaufnahmen von Explosionen und wandernden Elektronen visualisiert werden.

    Cillian Murphy spielt hier jemanden, der zwar erhaben, aber auch sehr verletzlich und wie viele Genies dazu verdammt ist, einen Teil seines eigenen Handelns vor allem im Privatleben durch fehlende Empathie und Einfühlvermögen bestimmen zu lassen. Die zunehmende Reue und Zerrissenheit, eine Person, die sich letztendlich gegen ihre eigene Arbeit ausgesprochen hat, wird durch Murphy subtil und fesselnd herübergebracht, und liefert dadurch eine der faszinierendsten und mitreisenden Performances dieses Jahres. Doch er ist nur die Spitze des Eisbergs an großartigen Schauspielern und Schauspielerinnen, die diesen Film tragen.

    Emily Blunt, die hier Robert Oppenheimers Ehefrau Kitty spielt, zeigt sich in einer Rolle, die sich von den Ereignissen in Los Alamos ebenso belastet zeigt wie ihr Ehemann, aber als eine Art emotionales Gegengewicht zu diesem und als überraschend furchtlose Persönlichkeit zeigt. Robert Downey Jr., der nach seinen vielen Jahren als „Iron Man“ in einer seiner beeindruckendsten Rolle zu sehen ist und als Gegenspieler der Hauptfigur in den Jahren nach dem Bau der Atombombe mit einem aalglatten und kalkulierenden Auftreten die Vergangenheit des Wegbereiters gegen jenen ausspielen möchte. Florence Pugh, die als Jean Tatlock, die frühere Partnerin von Robert Oppenheimer und verletzliche Anhängerin des Kommunismus ein weiteres tragisches Element in des Wissenschaftlers Leben einnimmt. Matt Damon, der als General Leslie Groves und Planer des Manhattan Projekt einen treuen Kollegen des Erfinders darstellt und dabei als Uneingeweihter der Wissenschaft dem Film eine geerdetere, leichtfüßigerer und auch notwendige Figur verleiht.

    Auf den gesamten Cast einzugehen, würde den Rahmen sprengen, doch jeder brilliert sowohl in größeren als auch kleinen Rollen. Manche Darsteller haben nur eine Szene mit Dialog, doch durch ihre Überlieferung des Drehbuchs schaffen sie viele Momente, die trotz ihrer Kürze prägend sind. Es zeigt erneut, wie erpicht viele Größen Hollywoods sind, gemeinsam mit Nolan zu arbeiten und in einem oder so vielleicht auch seinen zukünftigen Werken auftreten zu können. Trotz des starken Wiedererkennungswerts dieser Stars haben mich diese teils überraschenden Auftritte durch die Glaubwürdigkeit der Personen nie aus der Handlung gerissen.

    Mit „Oppenheimer“ ist dies Christopher Nolans erster Film seit Memento, der nicht unter Warner Bros. produziert wurde. Als bei Warner während der COVID-19 Pandemie die Entscheidung getroffen wurde, anstehende Kinofilme zeitgleich im Kino und auf dem Streaming-Service HBO Max zu veröffentlichen, löste dies einen Konflikt zwischen Nolan und dem Studio aus. Nolan kehrte Warner den Rücken und so war es nun Universal Pictures, wo der Biopic-Thriller mit einem geschätzten Budget von 100 Millionen Dollar entstanden ist.

    Der Versuch, das Leben der 1940er einzufangen und dabei die Tragkraft der Taten der involvierten Personen im Manhattan Projekt zu transportieren, wird mit einer Bildgewalt zur Schau gestellt, wie es wohl kaum ein anderes Biopic bisher getan hat. Die echten Sets, die hervorragenden Kostüme, das absolut überzeugende Make-Up zur Alterung der Darsteller. Der Anspruch, weiterhin auf echte Bilder mit wenig CGI zu setzen, die direkt mit der Kamera eingefangen werden, ist bewundernswert. Einer der Filme mit dem meisten Einsatz der 70mm-IMAX Kamera und der längste Film, der jemals auf analogem IMAX-Film veröffentlicht wurde. Klar, nur ein vergleichsweise kleines Publikum wird ihn tatsächlich in diesem Format sehen, da es weltweit geschätzt 30 Kinos mit einem 70mm IMAX-Projektor gibt. Doch die Schönheit und der Detailierungsgrad des Bildes transportiert sich auch auf die anderen, digitalen Versionen. Durch den starken Fokus auf Dialoge ruht die Kamera häufig auf den ausdrucksstarken Gesichtern der Darsteller, doch trotzdem bieten die Landschaften und Städte der 40er immer wieder visuelle Highlights, wobei aber die Atombombe selbst das größte, unvergesslichste von allen geworden ist.

    Einer der am meisten geäußerten Kritikpunkte von Tenet (2020) war vor allem die Soundabmischung, durch den Dialoge häufig unverständlich waren und durch zu laute Musik oder Sound-Effekte überlagert wurden. Glücklicherweise war dies bei Oppenheimer nicht wieder der Fall. Ich habe die deutsche Fassung mit IMAX-Sound gesehen. Der Sound von „Oppenheimer“ reizt bei Explosionen die Möglichkeiten des Kinosaals aus, ich liebe es, wenn Filme mit einem mutigeren, lauten Klang aufwarten, wenn dieser gut umgesetzt wird. Die lebendige Soundkulisse verleiht gemeinsam mit Ludwig Göranssons Soundtrack der Spannung und dem Zeitdruck, unter dem die Wissenschaftler im Wettlauf gegen die Nazis waren, einen fantastischen Nachdruck.

    Nachdem Nolan über viele Jahre hinweg mit Hans Zimmer gearbeitet hat, ist dies nun die zweite Zusammenarbeit mit Göransson, der neben dem hervorragenden Soundtrack zu „Tenet“ über die Jahre auch für seine Arbeit an „Creed“, „Black Panther“ und zuletzt „The Mandalorian“ bekannt geworden ist. Die Art und Weise, wie Göransson es schafft, eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen, aber in vielen Momenten die melancholischen Töne der Violine in den Vordergrund zu rücken, hebt sich von den gewohnten Tönen eines Hans Zimmers ab und schafft dadurch einen zwar ähnlichen, aber doch eigenen Stil. Der Soundtrack ist herausragend geworden und es definitiv wert, separat gehört zu werden, da er einen direkt an die besten Szenen des Films zurückwirft. Zu meinen Favoriten zählen vor allem „Can You Hear The Music”, „Quantum Mechanics”, „Fusion”, „Trinity” und „Destroyer Of Worlds”.

    Mit einem beeindruckendem Cast, atemberaubenden Bildern und einer Geschichte, die mich noch lange Zeit nachdenken lassen wird, ist „Oppenheimer“ nicht nur der beste Film von Christopher Nolan seit Interstellar (2014), sondern auch einer, der den Weg für mehr Blockbuster mit ernsteren, realen Themen in der heutigen Kinolandschaft ebnen könnte. Er ist handwerklich nicht nur über alle Schwächen erhaben – Er hat das Potenzial, als Werk zu gelten, das in Zukunft im Geschichtsunterricht genutzt wird, um die Tragkraft eines prägenden Wendepunkts unserer Welt zu demonstrieren. Wer sich im Voraus zusätzlich einliest und über die wichtigsten Akteure in Julius Oppenheimers Leben informiert, wird aus diesem Erlebnis noch mehr herausholen können. Was der Grund dafür ist, dass ich mich auf meinen zweiten Kinobesuch fast noch mehr freue als auf den ersten.
    Twö
    Twö

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. Juli 2023
    Großartiger und wichtiger Film mit tollen Effekten und Top-Schauspielern. Das Bild des Films ist einmalig und den Charakteren wird ein unter die Haut gehende Tiefe verliehen.
    Andreas Wiencke
    Andreas Wiencke

    3 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 27. Juli 2023
    Eines vorweg ich würde mir immer wieder ein Christopher Nolan film ansehen.Aber nach Tenet war ich auch diesmal bei Oppenheimer von den vielen,vielen zeitsprüngen komplett überfordert.Wo ich dann doch langsam an meinem IQ zweifel.Deswegen die 2 sterne bewertung
    Sofiia
    Sofiia

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    5,0
    Veröffentlicht am 27. Juli 2023
    Mein Lieblingsfilm war schon immer "Interstellar". Kein anderer Film hat bei mir solche Emotionen hervorrufen können wie dieser. Christopher Nolans neuer Film hat es erneut geschafft, beim Anschauen dieses Films diese Gefühle und Empfindungen zurückzubringen. Wenn du "Oppenheimer" ansiehst, durchlebst du die ganze Palette an Emotionen und Empfindungen, die ein Film bieten kann. Während der dreistündigen Laufzeit bekommst du Gänsehaut wegen der Genialität des Films, des Drehbuchs, der Musik, der visuellen Effekte, der schauspielerischen Leistung, der Regie und der Kameraarbeit. Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht und sinnvoll, was ihn außergewöhnlich perfekt und fesselnd macht. Du tauchst vollständig in den Film ein und wirst ein Teil davon, du lebst das Leben der Charaktere, teilst ihre Emotionen. Nach der Vorstellung bleibt ein Gefühl der Erfüllung und große, angenehme Zufriedenheit zurück. Christopher Nolans Filme bringen zum Nachdenken und Grübeln, so wie es sein soll und wie es nach einem Film sein sollte. Ich empfehle sie jedem, der eine Idee hat und Ansprüche an qualitativ hochwertiges Kino stellt, der die Kunst schätzt und einfach die Welt des guten Films entdecken möchte.
    Gabriel
    Gabriel

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 26. Juli 2023
    Ich habe schon lange nicht mehr solch ein Meisterwerk gesehen. Dieser Film lässt so unfassbar viele Gefühle und Gedanken frei. Jedoch muss man sich ziemlich konzentrieren damit man alles mit bekommt. Ich finde es auch spannend das man den Film erst am Ende versteht und realisiert welche Auswirkungen die Erfindung von Oppenheimer auf die Welt hat.
    Oliver
    Oliver

    1 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 26. Juli 2023
    schlechteste Nolan film - schade hätte mehr erwartet.
    zu langatmige Dialoge zu wenig Handlung ...eher entäuschend
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