In "Jack Ryan: Shadow Recruit" geht es um Jack Ryan ( Chris Pine ), der nach einem Unfall in Afghanistan undercover für die CIA, in einem Wallstreet unternehmen arbeitet, um so ausländische. bzw. russische Geldflüsse, auszuspähen. Es kommt wie es kommen muss, Jack muss nach Russland reisen um dort die Pläne des russischen Oligarchen Victor Cherevin ( Kenneth Branagh ) aufzudecken. Angeblich soll er mit Hilfe verschiedenster Finanzinstrumente und eines Anschlags, das komplette Finanzsystem der Welt zum Einsturz bringen...
Ich fand die Trailer von "JR:SR" schon extrem schlecht und langweilig, da sie vor allem in diesem vielschichtigen Genre keinerlei Besonderheiten hatten, die mich reizten mir den Film anzusehen. Nun hab ich ihn gezwungener Maßen in einer Überraschungspremiere gesehen, was auch schon das einzige Überraschende war.
Wenn auch der Streifen kein kompletter Flop ist, zuerst zu den negativen Seiten des Films. Wie viele mag auch ich nicht dieses patriotische Gehabe, welches viele amerikanische Produktionen zu pflegen wissen, jedoch kann ich darüber hinwegsehen, sollte es gut inszeniert sein. Hier hat man aber in einer komplett übertriebenen Anfangssequenz, die Liebe zum Vaterland übertrieben. Bei dem Thema lässt sich dieser patriotische Faktor natürlich nicht ausblenden, aber wenn das dann nicht nur bei den Amerikanern bleibt und sie sich mit den Russen einen patriotische Kampf liefern, ist das zu viel des Guten und nur Effekthascherei.
Aber darüber könnte man hinwegsehen, würde doch die Story nur etwas hergeben. Das Agenten-Genre ist so unfassbar spannend und bietet praktisch unendlich viele Möglichkeiten der Verzweigungen, Twists und andere interessanter Spielereien. Aber das man hier hingegangen ist und eine so komplett langweilige, gradlinige Story erschaffen hat, stößt bei mir auf völliges Unverständnis. Man hat die komplette Story, samt der Probleme die sich Jack stellen muss, im Trailer genannt. Nicht einen einzigen Moment gab es, an den man auch nur ansatzweise denken könnte "wow, damit habe ich nicht gerechnet". Ich wusste also schon wie der Film ausgeht, ehe ich eine Minute gesehen habe.
Genauso werden die Charaktere komplett flach gehalten und sind praktisch nur langweilige Stereotypen.
Leider finde ich auch die Nebengeschichte, um Jacks Freundin Cathy ( Keira Knightley ), überflüssig und eher nervig als alles andere.
Jetzt schrammt "JR:SR" aber an einer Katastrophe vorbei. Das liegt zum Beispiel daran, dass der Streifen von hinten bis vorne tip-top aussieht. Genauso sind die schauspielerischen Leistungen absolut in Ordnung. Chris Pine, den ich ziemlich gerne sehe, macht das absolut souverän. Kenneth Branagh, den ich die erste 10 Minute für Ewan McGregor gehalten habe, spielt den Antagonisten in Ordnung und macht in viel besser als erwartet.
Trotz der miserablen Story schafft es der Film dann doch an einigen Stellen Spannung zu erzeugen. Das ist zwar mehr, oder weniger Spannung ohne Sinn und Verstand, statt dem Inhalt geschuldet, aber besser wie gar nichts an dieser Stelle. Sind die Action-Szenen hier auch eher Mangelware, sind sie aber dann doch ganz in Ordnung. Das waren zwar keine weltbewegend, innovative Szenen, aber eine gewisse Wirkung wurde trotzdem entfaltet.
Fazit: Hat man den Trailer gesehen, hat man den Film gesehen. Für einen Agenten-Thriller ist "JR:SR" extrem flach und uninteressant. Dank des coolen Stylings und einigen gelungen Action-Szenen, schrammt der Film haarscharf an einer Katastrophe vorbei. Muss man bei weitem nicht gesehen haben. Wenn dann eher mal ausleihen als das Kinoticket dafür zu löhnen.