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    There Will Be Blood
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    5 Follower 143 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 11. Mai 2024
    “I told you I would eat you up!“

    Regisseur Paul Thomas Anderson konnte sich 2007 mit seinem Meisterwerk „There Will Be Blood“ nicht nur in der Filmwelt etablieren, sondern bewies, dass er einer der besten in der Branche ist. Seine Filme sind stark, haben einen eigenen Charakter und sind oftmals nicht gleich beim ersten Sehen zu deuten.
    „There Will Be Blood“ basiert lose auf dem Buch „Oil“ aus dem Jahre 1927 (Autor: Upton Sinclair) und wurde für unzählige Preise nominiert, darunter acht Oscars. Gewinnen konnte der Film zumindest zwei Academy Awards, einmal für die beste Kamera und einmal Daniel Day-Lewis als bester Hauptdarsteller. Hätte der Film nicht gegen seinen Konkurrenten „No Country for Old Men“ antreten müssen, wären sicherlich mehr Trophäen für das Charakterdrama heraus gesprungen, aber der Film der Coen-Brüder war eben auch genial. Dennoch… „There Will Be Blood“ hat sich bis heute als ein modernes Meisterwerk etabliert und das völlig zurecht. Das Drama ist so vielschichtig, so mehrdeutig, dass man immer wieder neue Dinge entdeckt und hinein interpretieren kann. Und als wäre das nicht genug, ist der Film auch auf allen anderen Ebenen absolut meisterhaft.

    Die Geschichte beginnt 1898: Nach einem Unfall bei der Suche nach Silber, wechselt Daniel Plainview ins Ölgeschäft. Im Laufe der Jahre wird er ein gerissener Geschäftsmann und adoptiert einen kleinen Jungen, namens H. W., dessen Vater beim Ölbohren tragisch zu Tode kommt. 1911 bekommt Daniel dann die Info, dass in einem kleinen Örtchen in Kalifornien Öl zu finden sei. Zusammen mit seinem Sohn und einer Horde an Arbeitern beginnt die Jagd nach dem schwarzen Gold. Während die Arbeiten von Problemen und Unfällen heimgesucht werden, feindet sich Daniel vor allem mit dem örtlichen Prediger Eli an, der mit seiner Kirche ein Dorn im Auge des ungläubigen Ölmannes ist…

    „There Will Be Blood“ behandelt so viele spannende Themen. Da wäre einmal der Kampf zwischen Religion und Kapitalismus, den Anderson hier auf eine ganz andere Eben holt. Für mich wirkt der Konflikt nicht selten wie ein Krieg zwischen Himmel und Hölle. Während Eli eine verzerrte Form Gottes darstellt, ist Daniel eine ebenso fragwürdige Interpretation des Teufels, der die meiste Zeit unter der Erde zugange ist und in einer Szene sogar eine Art Höllenfeuer aus dem Boden beschwört. Dabei kritisiert der Film Religion und die Kirche in besonderem Maße, was ich liebe.
    Vor allem aber ist der Film von Anderson eine faszinierende und beeindruckende Charakterstudie! Der Mensch Daniel Plainview ist unfassbar komplex und man könnte ihn leicht als „bösen“ Menschen abstempeln. Und ja, er tut unfassbare Dinge im Laufe der Geschichte, aber so einfach ist es natürlich nicht. Immer wieder scheinen Momente der Liebe und Ehrlichkeit durch. Seine Figur ist kein eindimensionaler Antagonist, sondern ein Mensch, den ich persönlich in vielen Bereichen verstehen kann. Gerade seine Beziehung zum Sohn H. W., was Human Worker (menschliche Arbeitskraft) bedeutet, ist faszinierend und zeigt, wie vielschichtig dieser Film ist.

    Natürlich ist dies dem brillanten Cast zu verdanken: Daniel Day-Lewis als Daniel Plainview (ein Daniel, der einen Daniel spielt) gibt hier eine seiner besten Leistungen, was bei diesem fantastischen Schauspieler schon sehr viel bedeutet. Ich bin zwar kein Fan des kontroversen Method Actings, welches Day-Lewis selbst betreibt, aber das Ergebnis spricht für sich. Ich bin der Meinung eine solche Performance ist auch ohne die umstrittene Schauspiel-Methode zu erreichen, aber man muss auch die Leistung anerkennen. Der Oscar für ihn ist absolut verdient und besonders das differenzierte Spiel mit Stimme und Körper machen seine Performance so hypnotisieren und atemberaubend. Aber auch Paul Dano ist stark. Er spielt hier kurioserweise zwei Figuren, die beiden Brüder Eli und Paul (ein Paul, der einen Paul spielt). Ursprünglich wr ein anderer Darsteller für Eli vorgesehen, aber dadurch dass Dano beide spielt und Paul nach seiner Szene praktisch verschwindet, hat seine Präsenz als Eli etwas Unheimliches und Übernatürliches, egal ob beabsichtigt oder nicht von Anderson. Und Dano ist beeindruckend und kann sich gegen Day-Lewis sogar immer wieder behaupten. Das Finale zwischen den beiden ist auf den ersten Blick zwar etwas zu aufgeblasen, aber gleichzeitig ergibt es auch Sinn, da sich hier die beiden Figuren entladen. Besonders Day-Lewis transformiert sich in eine Art Monster, was ich sehr spannend finde.
    Auch der restliche Cast ist stark, bis in die kleinste Nebenrolle, selbst die Kinderdarsteller sind gut!

    Ein großes Lob verdient in der Hinsicht aber auch das Drehbuch von Anderson selbst. Seine Dialoge sind großartig, poetisch und gleichzeitig natürlich. Dadurch entwickelt der Film im Laufe der 158 Minuten eine unfassbare Spannung und ich wurde selbst beim zweiten Sehen immer mehr in diesen dunklen Strudel hineingerissen!

    Technisch ist „There Will Be Blood“ ebenfalls ein Meisterwerk: Die Kameraarbeit von Robert Elswit, der bis dahin alle PTA-Filme begleitete, fängt das Geschehen atemberaubend ein. Besonders die Momente der Action sind hypnotisierend, aber auch einige Landschaftsaufnahmen zeugen von einer unfassbaren Bildkraft. Dieser Oscar ist absolut verdient!
    Obendrein komponierte Johnny Greenwood, der ab diesem Film alle weiteren PTA-Filme vertonte, einen großartigen und unheimlichen Score, der kurioserweise keine Nominierung erhielt…

    Fazit: „There Will Be Blood“ ist ohne Zweifel ein Meisterwerk der Neuzeit. Eine beeindruckende Charakterstudie, die mit ihren vielschichtigen Themen in die Abgründe eines Menschen schaut. Großartige Darsteller, meisterhafte Bilder und einzigartige Musik erschaffen ein mitreißendes Erlebnis, welches mich auch noch in 20 Jahren begeistern und berühren wird!
    Josi1957
    Josi1957

    104 Follower 828 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 6. März 2023
    In teilweise surreal schönen Bildern von Kamera-Ass Robert Elswit (Oscar!) erzählt Paul W. Anderson seine komplexe Story, die lose auf Upton Sinclairs *Oil!* basiert, über den amerikanischen Traum, Machtgier und religiöse Eiferer, die an die Nieren geht. Der unkonventionelle Soundtrack kommt von Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwood.
    8martin
    8martin

    150 Follower 653 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 4. März 2023
    Ein beeindruckend beunruhigender Film. Man kann gut nachvollziehen, dass das Ölgeschäft im doppelten Sinne ein sehr schmutziges ist. Auch die Gier nach Reichtum des Öl-Mannes (ausnehmend großartig Daniel Day-Lewis) wird überzeugend dargestellt. Er gestaltet die zentrale Figur in voller diabolischer Energie äußerst komplex. Anders sieht es mit seinem Verhältnis zu seinem Sohn aus. Der wird vom Öl buchstäblich beschädigt und leidet unter dem dominanten, boshaften Vater, der ihm nur seine Zuneigung gewährt, wenn es dem Geschäft nützt. Es ist dem schauspielerischen Talent von Daniel Day-Lewis zu danken, dass man lange Zeit nicht sicher ist, ob der Öl-Mann ein elegant beredter Schwätzer ist oder wirklich das glaubt, was er sagt. Sein Leben wird letztlich bestimmt von Geldgier und Mordlust. Der Titel bewahrheitet sich erst ganz am Schluss, nach einer Exkursion hinsichtlich der Moral. Hier gerät der religiöse Fundamentalismus zum Lippenbekenntnis. Den abgrundtiefen Hass, den D.D.L. hier versprüht – auch gegen seinen eigenen Sohn – kulminiert in letzter Konsequenz in seiner Mordlust. Sehenswert. Kein Feel-Good-Movie.
    El Glatzo
    El Glatzo

    1 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 8. Januar 2023
    Sorry der vollpfosten der die Musik im Hintergrund macht einen elendiger Versager, der Film ist so geil, aber die Musik geht durchgehend nervig im Hintergrund... so anstrengend das zu schauen!
    Andreas S.
    Andreas S.

    8 Follower 168 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 6. November 2022
    Daniel Day-Lewis und Paul Dano spielen zwei durch und durch fiese Möppel. Und beide stellen wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis, dass sie für solche Rollen wie geschaffen sind. Von beiden geht bei Bedarf eine fast schon dämonische Intensität aus, wenn sie die Fratze des zu Fleisch gewordenen Bösen spielen. Das können nicht Viele. Day-Lewis und Dano allerdings schon.

    Daniel Plainview (Day-Lewis) schürft im Jahre1898 mutterseelenallein nach Silber. Irgendwann stößt er auf größere Erdölvorkommen und steigt in das boomende Erdölgeschäft ein. Aus einem armen Schlucker wird ein wohlhabender Mann. Nachdem einer seiner Leute tödlich verunglückt, nimmt er sich dessen Säuglings an und hat fortan einen kleinen Sohn. Mit einem kleinen Jungen im Gepäck lassen sich die Farmer eher überzeugen, ihr Land inklusive Ölvorkommen an den Halsabschneider zu verschachern. Ein Mann, der sich hingebungsvoll um seinen kleinen Jungen kümmert rührt halt die Herzen. Und so wird der Soziopath immer reicher und reicher.

    Ihm gegenüber steht der selbsternannte Prophet Eli. Eli ist der Sohn eines Farmers, den Plainview um sein Land gebracht hat. Eli ist ein fanatischer Bibel-Fuzzi, der mit den großen Gesten und Reden, die er im Namen des Herrn schwingt, eine stets wachsende Gemeinde von Menschen um sich schart und für Plainview zu einem echten Gegner heranwächst. In der Gemeinde, in der sich Plainview zwecks Ölgeschäft angesiedelt hat, zählt das Wort des fanatischen Predigers eine Menge. Schließlich muss sich Plainview auch noch in einer erniedrigenden Zeremonie taufen lassen, um sein Geschäft weiter betreiben zu können. Eli weiß nicht, dass er diese öffentliche Demütigung bitter mit seinem Leben bezahlen wird.

    Filmemacher Paul Thomas Anderson träumt davon, ein wahres Epos zu erschaffen. Gelungen ist ihm ein etwas zu lang geratener Film über zwei Soziopathen die auf der einen Seite dem Rausch des Geldes und auf der anderen Seite religiösem Wahn anheim fallen und sich bis aufs Blut bekämpfen. Schade dass Anderson hingegen dem Wahn verfallen ist, daraus eine Saga biblischen Ausmaßes erschaffen zu müssen. Das tut doch gar nicht Not.
    Wenn Anderson das ganze Kaugummi aus dem Fahrwerk genommen hätte, also die Handlung komprimiert und auf das Wesentliche reduziert hätte, wäre There Will Be Blood ein wahrhaftiges Meisterwerk geworden. Eine beeindruckende Parabel auf die zerstörerischen Einflüsse der beiden Volksdrogen Geld und Religion, die einfach kein friedliches Miteinander auf dieser Welt zulassen, stattdessen seit Anbeginn der Menschheit zu unermesslichem Leid, unerbittlichem Hass sowie schlussendlich Mord und Totschlag geführt haben.

    Aber Anderson wollte den ganz großen Wurf landen. Und so verkommt There Will Be Blood zu einem Film für Cineasten mit Sitzfleisch, anstatt auch die Massen zu begeistern. Nicht weniger hätte dieser Film verdient, der bis in die kleinste Nebenrolle gut besetzt ist, der von zwei herrausragenden Schauspielern beeindruckend dominiert wird, der mit sperriger aber passender Filmmusik punktet und ein interessantes, rauhes Kapitel des beginnenden Öl-Booms in den USA veranschaulicht.
    Der Film verliert sich aber auf zu vielen Nebenkriegsschauplätzen und verführt hier und da dazu zu denken: „Komm auf den Punkt Mann“. Das schmälert den Gesamteindruck letztlich doch nachhaltig. Aber trotzdem gebe ich den Kritikern recht, die behaupten, den Film sollte man unbedingt gesehen haben. Das ist wohl so. Aber ein Epos ist es nicht, eher ein viel zu lang geratener, aber ansonsten überragender Film.
    Christian Alexander Z.
    Christian Alexander Z.

    122 Follower 694 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Juni 2022
    Ein unfassbares Werk, das zeigen auch die ambivalenten Kritiken. Der Film polarisiert in jeder Hinsicht. Radikal in der Darstellung des moralisch sittlichen Verfalls im American Way of Life. Enorm sperriger Soundtrack, der aber stimmig ist. Cast und Inszenierung ... es ist einfach ein Meisterwerk.
    Cursha
    Cursha

    6.550 Follower 1.045 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 15. August 2021
    Eine Abrechnung mit dem amerikanischen Traum, unsympathische Figuren, die dennoch faszinieren, herausragende Bilder, ein erstklassiger Score und ein Daniel Day Lewis und Paul Dano die sich gegenseitig an die Wand Spielen machen "There Will Be Blood" zu einem fantastischen, Film, der meines Erachtens nach der Beste in Paul Thomas Andersens Vita ist.
    Paul P.
    Paul P.

    7 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 15. Februar 2020
    Packendes Drama, das es versteht erzählerisch, atmosphärisch und durch überragende schauspielerische Leistungen von der ersten Szene (Gänsehautalarm bei entsprechender Soundausstattung) bis zum genialen, epischen Finale zu fesseln -
    absolutes Meisterwerk!
    schonwer
    schonwer

    1.204 Follower 728 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 23. April 2019
    "There Will Be Blood" ist ein packendes Epos über einen Mann der durch das Ölgeschäft zu Macht erlangt, mit einem grandiosen Daniel Day Lewis der hier eine wirklich tolle Slow Burner Performance abliefert. Die Inszenierung ist klasse und das Thema spannend erzählt, auch wenn es hier und da kleine Längen gibt.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 9. Dezember 2017
    ...Paul Dano und Daniel Day Lewis absolut sensationell - dazu ein Meisterwerk aus Bild und Ton.
    Stark!!!
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