Wir haben uns in den englischen Drehort Castle Combe aufgemacht, um dort mit Beteiligten des Weltkriegsepos "Gefährten" über den Dreh mit Steven Spielberg, die filmhistorische Bedeutung des Dorfes und die nicht ganz einfache Arbeit mit bis zu 100 Pferden am Set zu sprechen.
Steven Spielberg ist bekannt dafür, bei seiner Arbeit mit besonderer historischer Akkuratesse vorzugehen, weshalb auch gleich mehrere seiner Historienfilme für den Ausstattungs-Oscar nominiert wurden (und „Schindlers Liste“ diesen sogar gewonnen hat). Auch bei „Gefährten“ hat sich der Regisseur wieder von allen möglichen Fachleuten beraten lassen, darunter auch von den Erster-Weltkriegs-Experten Dr. Dave Kenyon (Spezialgebiet: Kavallerie) und Andrew Robertshaw (Spezialgebiet: Infanterie). Im dritten Teil unseres Castle-Combe-Video-Specials zeigen uns die beiden, wie die Pferde in den Jahren ab 1914 in der Schlacht eingesetzt wurden. Außerdem wollten wir von ihnen wissen, wie viel Sinn es überhaupt gemacht hat, nach der Erfindung des Maschinengewehrs noch immer auf Kriegspferde zu setzen. Denn wenn man sich „Gefährten“ anschaut, könnte man in Anbetracht des sinnlosen Todes vieler Tiere durchaus auf die Idee kommen, dass man die Pferde besser in der britischen Heimat zurückgelassen hätte:
Aber nicht nur bei der Darstellung des Krieges, auch beim Aussehen der Pferde haben sich die Filmemacher besondere Mühe gegeben. Insgesamt wurde Joey in den verschiedenen Szenen von 14 (!) Pferden dargestellt – und dafür, dass diese alle dieselbe Musterung aufweisen und sich auch sonst zum Verwechseln ähnlich sehen, hat Ali Bannister gesorgt. Im Interview erzählt sie uns, dass sie ihr Geld ja eigentlich mit dem Zeichnen von Pferden verdient, aber als sie in einem Produktion-Meeting einige ihrer Entwürfe vorgestellt hat, wurde sie gleich auch noch zur Chefin der Pferde-Make-up-Abteilung befördert. Neben Ali sprechen wir im letzten Teil unseres Castle-Combe-Video-Specials zudem mit dem Pferde-Trainer Daniel Naprous, der uns verrät, dass die großen Schlachtszenen zwar am aufwändigsten aussehen, es manchmal aber genauso schwer ist, ein Pferd einfach nur dazu zu bringen, still auf einer Weide zu stehen:
Es ist tatsächlich erstaunlich, was für eine „schauspielerische“ Leistung Regisseur Steven Spielberg und die Tiertrainer aus den Pferden herausgekitzelt haben. Aber das ist auch unbedingt nötig: Wo Joey im zugrundeliegenden Jugendroman von Michael Morpurgo als Ich-Erzähler fungiert, bleiben den Pferdedarstellern in „Gefährten“ eben nur ihre stummen Augen, um all den Emotionen von tief empfundener Kameradschaft bis hin zur Abscheu ob der Sinnlosigkeit des Krieges Ausdruck zu verleihen. Das Ergebnis ist (siehe auch unsere FILMSTARTS-Kritik) ein unerschrocken gefühlvoller, aber deshalb noch lange nicht naiver Anti-Kriegs-Film, der seine Zuschauer nicht nur emotional, sondern auch visuell überwältigt. Manch einer wird „Gefährten“ vielleicht für pathetisch halten, aber für uns zählt das sechsfach oscarnominierte Weltkriegsepos schon jetzt zu den besten Filmen des Kinojahres 2012.
Steven Spielbergs "Gefährten" startet am 16. Februar 2012 in den deutschen Kinos.
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