Wenn Daniel Craig und Harrison Ford in diesen Tagen in "Cowboys & Aliens" gegen Außerirdische antreten, treibt der altehrwürdige Western wieder einmal frische und unerwartete Blüten. Wir werfen einen Blick in die Geschichte des oft totgesagten Genres und entdecken eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit.
Späte Versöhnung und neue Vielfalt
In den 80er Jahren wurden kaum noch Western gedreht, aber die neue Auf- und Abgeklärtheit des vorangegangen Jahrzehnts wurde auch in den Zeiten von Ronald Reagan und George Bush nicht ganz vergessen. Und so schien sogar die Aussöhnung mit den geschundenen Ureinwohnern möglich, die so lang als Feindbild für die alten Recken herhalten mussten. Mit „Der mit dem Wolf tanzt“ schuf Kevin Costner (Bild) 1990 endlich das lang überfällige Denkmal für die vertriebenen und in Massen ermordeten Indianerstämme, die dem Expansionsdrang des weißen Mannes weichen mussten. Anschließend war es wieder der umtriebige Clint Eastwood, der sich aufmachte, auch den Spätwestern zu Grabe zu tragen, sein „Erbarmungslos“ aus dem Jahre 1992 ist eine düstere Meditation über Schuld, Sühne und die ausbleibende Vergebung alter Revolverhelden, die dem Western ein weiteres bitteres Requiem spielte. Aber wir ahnen es längst: Auch das war nicht das Ende.
Obwohl es nach „Erbarmungslos“ wieder einmal still um den Western wurde, hat er nach wie vor nicht ausgedient. Auch im neuen Jahrtausend greifen junge Regisseure auf Helden und Szenarien von vorgestern zurück, um sich das Heute zu erklären. Jede Zeit hat ihre eigenen Western und zieht andere Schlüsse aus der Genregeschichte. So sind viele neue Western noch abgeklärter und karger als ihre zahlreichen Vorgänger. Egal ob australische Autorenfilmer wie Andrew Dominik („Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ mit Brad Pitt [Bild]) oder John Hillcoat („The Proposition“) düstere Sühnestücke zum besten geben, amerikanische Routiniers wie James Mangold („Todeszug nach Yuma“) actionreiches Unterhaltungskino abliefern oder furchtlose Koreaner wie Kim Jee-woon („The Good, The Bad, The Weird“) in der mandschurischen Steppe ihr ganz eigenes Süppchen kochen – hier ist noch lange nicht das letzte Pulver verschossen.
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