Wenn Daniel Craig und Harrison Ford in diesen Tagen in "Cowboys & Aliens" gegen Außerirdische antreten, treibt der altehrwürdige Western wieder einmal frische und unerwartete Blüten. Wir werfen einen Blick in die Geschichte des oft totgesagten Genres und entdecken eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit.
Konkurrenz von der Flimmerkiste und aus Italien
Nach einer Blütezeit in den 40er Jahren, die von „Höllenfahrt nach Santa Fe“ eingeleitet wurde, begann es in der folgenden Dekade ernsthaft zu kriseln im wilden Film-Westen. Die Konkurrenz des neuen Mediums Fernsehen machte den großen Kinoproduktionen und damit auch den Pferde-Opern zunehmend zu schaffen. Warum die großen Säle aufsuchen und für Tickets Geld löhnen, wenn in TV-Serien wie „Tausend Meilen Staub“, „Rauchende Colts“ oder „Bonanza“ die gleichen Geschichten für lau zur Primetime liefen? Mit sündhaft teuren Monumentalfilmen im neuen Breitwandformat wie „Ben Hur“ oder „Cleopatra“ versuchte Hollywood das Fernsehproblem mit Geld zu lösen und produzierte auch im Western-Genre große Epen mit einem Event-Charakter, den die Flimmerkiste nicht bieten konnte. Dabei kamen opulente Edel-Western wie „Weites Land“ mit Charlton Heston und Gregory Peck oder das gleich von drei Regisseuren verantwortete Episoden-Panorama „Das war der wilde Westen“ heraus, die zwar reichlich kosteten, das Publikum jedoch nicht immer so anzogen, wie man es sich erhofft hatte. Sicher, nach wie vor trumpften die großen Western-Autorenfilmer wie John Ford oder Howard Hawks mit Meisterwerken wie „Der Schwarze Falke“ oder „Rio Bravo“ (Bild) auf, doch es zeichnete sich bereits am Horizont des Monument Valley ab, dass die alten Recken wie der inzwischen unvermeidliche „Duke“ John Wayne in absehbarer Zeit ergrauen und zu Anachronismen mit Hüten werden sollten.
Mitte der 60er Jahre setzten gesellschaftliche Veränderungen ein, die das amerikanische Selbstverständnis nachhaltig erschütterten, der klassische Western mit seinem zunehmend als fragwürdig empfundenen Geschichtsbild hatte ausgedient und so sahen die Hollywood-Cowboys richtig alt aus, als sich ein untersetzter Italiener namens Sergio Leone ab 1964 daran machte, in der spanischen Wüste von Almería selbst Western zu drehen. In seiner „Dollar-Trilogie“ mit dem Anti-Helden Clint Eastwood (Bild) in der Hauptrolle trat er dem amerikanischen Bild von edlen Streitern auf hohen Rössern mit einem wüsten Sturm an nie gesehener Gewalt, visueller Experimentierfreude und kaum verhohlenen politisch linken Überzeugungen entgegen. Wenig später gesellten sich die rabiaten Regie-Wüstlinge Sergio Corbucci („Django“, „Leichen pflastern seinen Weg“), Damiano Damiani („Töte Amigo“) und Sergio Sollima („Der Gehetzte der Sierra Madre“) hinzu, die die Pferdeoper als Vehikel für klassenkämpferische Polit-Fabeln nutzten. Da wird der erzkonservative John Wayne große Augen gemacht haben. Spätestens mit dem opulenten Kultfilm „Spiel mir das Lied vom Tod“ hatte Sergio Leone den Amerikanern 1968 ihr liebstes Kind entrissen und es verbreitete sich die Überzeugung, dass die großen Western-Meisterwerke fortan aus Europa kommen würden.
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