Robert Pattinson: Eintagsfliege oder Hollywoodstar
von Jan Hamm & Christoph Petersen ▪ Dienstag, 26. April 2011 - 08:13

Im November 2012 kommt mit "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht 2" der letzte Teil der "Twilight"-Reihe in die Kinos. Zum Start des Zirkus-Melodrams "Wasser für die Elefanten" streiten unsere Redakteure Jan Hamm und Christoph Petersen nun darüber, ob die Karriere von Superstar Robert Pattinson dann auch zu Ende gehen oder den Vampir-Hype nicht doch überdauern wird.

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"Twilight" ist nur der Anfang!

 

Von Christoph Petersen


Es ist doch egal, ob die britischen Kulturjournalisten, die mein Kollege Jan Hamm in seinem Text erwähnt, mit Jude Law nun ins Schwarze getroffen haben oder nicht. Viel wichtiger ist, dass sie es überhaupt für nötig befunden haben, einen bis dahin noch völlig unbekannten Nebendarsteller herauszupicken, um ihm ein Extralob zu verpassen. Immerhin spielte Robert Pattinson als Cedric Diggory in „Harry Potter und der Feuerkelch“ nicht nur neben den drei etwa gleichaltrigen Hauptattraktionen Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson, sondern auch an der Seite solcher gestandenen Darsteller wie Alan Rickman, Brendan Gleeson oder Ralph Fiennes. Wer in dieser Darstellerriege nicht untergeht, sondern im Gegenteil sogar weit genug aus ihr heraussticht, um als einzelnes Talent wahrgenommen zu werden, hat definitiv das Zeug zum Hollywoodstar.

 

Robert Pattinson überragt Daniel Radcliffe nicht nur durch seine Körpergröße.

 

Um als Stern und nicht als Sternschnuppe zu enden, sollte man zusätzlich zum Moviestar-Gesicht auch noch schauspielerisches Talent mitbringen. Um zu zeigen, dass er davon mehr als genug besitzt, hat Pattinson abseits der „Twilight“-Filme immer wieder auch Rollen in kleineren Independent-Produktionen angenommen. Dass es ihm dennoch nicht gelungen ist, seine Zweifler auf diese Weise von sich zu überzeugen, liegt keinesfalls an mangelndem Talent, sondern viel eher an einer – vorsichtig ausgedrückt – bescheidenen Rollenauswahl. In der als Gegenprogramm zu „Twilight“ geplanten Künstlerbiographie „Little Ashes“ verkörpert Pattinson das wohl größte Genie des Surrealismus: Salvador Dalí. Aber vom angeklebt aussehenden Schnurrbart bis hin zur küchenpsychologischen Ausleuchtung des zusammen mit Luis Buñuel gedrehten Meisterwerks „Ein andalusischer Hund“ erweist sich der ganze Film als an Dilettantismus kaum noch zu übertreffendes Machwerk. Aber das ist nicht Pattinsons Schuld. Ganz im Gegenteil: Es ist allein ihm zu verdanken, dass Salvador Dali in „Little Ashes“ nicht wie all die anderen von spanischen Soap-Darstellern verkörperten Charaktere als unfreiwillig komische Karikatur endet, sondern sich zumindest eine gewisse Restwürde bewahren darf.

 

 

Im Gegensatz zu „Little Ashes“, bei dem es von Anfang an nur um Schadensbegrenzung gehen konnte, war das vertrackte New-York-Drama „Remember Me“ ein gewaltiger Schritt in dir richtige Richtung. Zwar scheiterte auch dieser Film, weil sich die Coming-of-Age-Geschichte mit ihrer überraschenden Schlusswendung nachträglich eine Bedeutung auflud, die sie unmöglich schultern konnte, aber auch hier zählte Pattinson zu den größten Stärken des Films. Als gequälter Frauenheld und gegen den unnahbaren Vater (Pierce Brosnan) aufbegehrender Rebell offenbarte er eine ganz neue emotionale Spannbreite und entlieh sich zudem eine Menge der Qualitäten eines James Dean in „...denn sie wissen nicht, was sie tun“, ohne sich dabei aber selbst zu verleumden. Es dauert zwar einige Minuten, aber irgendwann sieht man tatsächlich an dem Star vorbei und nur noch seine Figur, was bei einem derart medial aufgeladenen Idol wie Pattinson nun wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist.

 

 

Das Zirkus-Melodram „Wasser für die Elefanten“ ist nun der erste Schauspieler-Film, bei dem Pattinson mit seiner Rollenwahl einen Volltreffer gelandet hat. Als idealistischer Beinahe-Tierarzt Jacob bildet er das emotionale Zentrum der Geschichte. Sicherlich legt Christoph Waltz als cholerischer Manegen-Maestro August die intensiveren Auftritte hin, aber das ist bereits im Drehbuch genau so angelegt. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass in „Inglourious Basterds“ selbst ein Brad Pitt im direkten Vergleich mit Waltz ziemlich blass ausgesehen hat. Und wer würde dem „Fight Club“-Darsteller deshalb gleich seinen Status als Superstar absprechen wollen? Außerdem mag Pattinson im Ringen mit Waltz den Kürzeren ziehen, aber mit seiner Leinwandpartnerin Reese Witherspoon kann er mindestens mithalten – und diese hat immerhin für „Walk the Line“ auch schon einen Oscar eingesackt. Der 16. November 2012 mag für Summit Entertainment ein Wendepunkt sein, weil sich das Produktionsstudio hinter den „Twilight“-Filmen spätestens dann eine neue Cash Cow suchen muss, aber für Robert Pattinson wird es mit ziemlicher Sicherheit ein Tag sein wie jeder andere.

 

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Kommentare

  • MaxPowers

    lol, ob er ein Star wird oder nicht, hängt mit sovielen Zufällen zusammen, dass dieser Beitrag mehr als überflüssig ist!

    Wer hätte damals gedacht, dass Leonardo diCaprio ein Superstar wird?

  • mysterious

    Oh , das kann man nicht vergleichen , denn Leonardo kann schauspielern und das sogar sehr gut

  • aliman91

    Pattinson kann durchaus eine Karriere haben. Radcliff wird da schätze ich nur Staub fressen.

  • Fain5

    Oh man diese Seite wird immer lächerlicher. Erst das Special zu Red Riding Hood und jetzt das. Hauptsache mal schön von der Teenieeuphorie ein paar Klicks abgreifen oder was?

  • Cinefrancis

    Filmstarts muss aufpassen nicht vollständig an Boden zu verlieren. Es sollte wieder Haupaugenmerk auf die kritiken gelegt werden. Diese Diskussion ist zu sehr von der Twillight-Euphorie geleitet, RP muss erst mal Qualität vorwesien bevor über Talent diskutiert werden kann.

  • Gueri1la

    Di Caprios erste Filme lassen mich auch kalt, aber neuerdings gefällt er mir immer besser.
    Wer weiß, vielleicht entwickelt sich mit dem Alter auch noch ein Talent. So oder so, ist mir das aber herzlich egal. Hat sich Filmstarts hierbei erwünscht, dass eine lebhafte Twilight Fan-Twilight Gebashe Debatte in den Comments entwickelt? Falsche Zielgruppe mag ich meinen...

    Radcliff schätze ich wird wirklich von der Bildfläche verschwinden, ähnlich wie Mark Hamill nach den Star Wars Filmen.

  • Chief Thunder

    Oh Gott, ich kann den Typen nicht ausstehen und will den nie wieder sehen!!
    Ich hoffe aus tiefstem Herzen, daß er in der Versenkung verschwindet!!!

  • Sauerlandboy79

    Pattinson, Radcliffe und Co... Wenn erst mal die ganzen Harry Potter und Twillight-Filme wirklich abgeschlossen sind, wird sich ja zeigen ob sie mit unterschiedlicher Rollenauswahl Akzente setzen können oder immer und ewig an ihrer Stamm-Rolle kleben bleiben.

    Denke die nächsten 2 bis 3 Jahre werden da schon aussagekräftiger sein.

  • Quentin90

    also rupert grint zum beispiel hat ja mit "Wild Target" gezeigt, dass er aus seiner ronrolle nicht so ganz aussteigen kann!

  • Brayne

    Radcliffe hat schon gesagt, dass er zukünftig den Schwerpunkt auf das Theater legt. Was mit Pattinson geschieht interessiert mich so sehr wie ein Fliegenschiss im Weltall. Der Bengel soll weiter modeln, denn als ernsthafter Charakterdarsteller und Filmstar wird er in seinem Leben so oft leuchten wie ein Blitzkasten im Wendehammer.

  • niman7

    Der Mann kann absolut nichts!

  • QuintusDias1994

    Hm ob Radcliffe in der Versenkung verschwindet wird abzuwarten sein, ich halte ihn für unterschätzt.Radcliffe hat denke ich durchaus zumindest das Talent ein richtig guter Nebendarsteller zu werden, vielleicht sogar ein guter Hauptdarsteller (meine Meinung bitte keine bashs ;) ).Pattinson hingegen kann ich kaum beurteilen, in Remember Me fand ich ihn okay, in Harry Potter 4 hat er seine wenigen Szenen souverän gemeistert.Die Twilightfilme habe ich und werde ich mir wohl auch nicht mehr antun.

  • HappyTiger

    @cinefrancis: word! filmstarts wird immer mehr zum larifari-billig-filmportal, wo es schon tausende wie sand am meer gibt. die kritiken sind nur noch beiwerk und ich habe den eindruck, es werden einfach nur noch die kinofilme runterbesprochen. die zeiten, in denen filmstarts auch mal interessante filme entdeckt hat, die nicht in die kinos kommen, sind fast völlig vorbei. für empfehlungen und entdeckungen ist die seite immer weniger zu gebrauchen, stattdessen verkommt das hier zur plattform für gewürfelte willkür-listen und pseudo-diskussionen für teenager... sehr schade

  • ach-herr-je

    so ein special ueber kirsten steward, waere meiner meinung nach interessanter. denn die hat meiner meinung gezeigt, das sie auch abseits von twlight was kann.
    das problem bei pattinson ist ausserdem das gleiche, was auch unser harry potter haben wird. die rolle wird an ihm kleben, ausserdem sind radclie und pattinson einfach nur unsympatisch egal wie gut beide sind

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