Amerikas beliebtester Serienkiller ist zurück! Wir haben uns die gerade zu Ende gegangene und frisch für drei Golden Globes (Beste Drama-Serie, Bester Hauptdarsteller-Drama, Beste Nebendarstellerin) nominierte 5. Staffel von "Dexter" angeschaut und sie unter die kritische FILMSTARTS-Lupe genommen.
Achtung Spoilergefahr: Auf dieser Seite wird auf die Handlung der 5. Staffel eingegangen und auch das Ende erläutert. Weiterlesen auf eigene Gefahr!
Zwölf Mädchen wurden von einer fünfköpfigen, von Jordan Chase angeführten Männergruppe umgebracht, eines jedoch hat mit Dexters Hilfe überlebt und rächt sich nun an seinen Peinigern. Lumen Pierce kennt nach ihrer Befreiung, bei der sie Dexter verständlicherweise nicht sofort vertraut, nur noch ein Ziel: Jeder einzelne Täter soll für das Leid bezahlen, das ihr und den toten Mädchen angetan wurde. Die Motive der Mörder bleiben im Dunkeln. Hier zeigt sich die größte Schwäche dieses sonst so tollen Handlungsbogens. Mit der Figur der Emily Birch (Angela Bettis) wird im Verlauf der Handlung das erste Opfer der Gruppe eingeführt. Offensichtlich gab es ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Chase und Birch. Doch gerade als man erwartet, dass die kuriose Beziehung der beiden erklärt wird, beendet ein Gewaltausbruch die Szene.
Dexter (Michael C. Hall) findet Fässer mit Frauenleichen.
Dass die unvermeidliche LaGuerta-Batista-Ehekrise als Lückenfüller fungieren würde, war zu erwarten und ihre Darstellung ist durchaus gelungen und konsistent. Ärgerlich hingegen ist die Unentschlossenheit bei der Einführung der neuen Polizistin Cira Manzon (April L. Hernandez), die auf Kosten von Debra Morgan protegiert wird. Als das Ende der Staffel näher rückt, wird kurzerhand der alte Status quo wieder hergestellt, Officer Manzon ist wie vom Erdboden verschluckt.
Detective Quinn (Desmond Harrington) wurde bereits in der vierten Staffel als möglicher Antagonist von Dexter eingeführt. Nun vermutet Quinn korrekterweise, dass Trinity-Intimus Kyle Butler eigentlich Dexter Morgan heißt. Er setzt nach einigen eigenständigen Versuchen den zwielichtigen Polizisten Stan Liddy auf Dexter an. Diese Figur tut der Serie unglaublich gut. Peter Weller spielt den zynischen und versoffenen Cop nicht nur einfach wunderbar, sondern bei seinen Nachforschungen wird Dexters Doppelleben auch so weit wie nie zuvor einer fremden Person offenbart.
Jordan Chase (Jonny Lee Miller ) bemerkt, dass er verfolgt wird.
Der Bund zwischen Lumen und Dexter ist der zentrale Handlungsstrang der fünften Staffel. Als Lumen von Jordan Chase entführt wird, stellt Dexter im Off-Kommentar die Frage „Is this the only love I’ll ever find – that ends in blood?“ Zumindest für Lumen, die der Hölle des Jordan Chase entkommt und diesen letztendlich tötet, scheint mit der Vollendung ihres Rachefeldzugs auch ihre Beziehung zu Dexter beendet zu sein. Ihr „Dunkler Passagier“ entschwindet in dem Moment, in dem die Plastiksäcke mit den Überresten von Jordan Chase in den Atlantik gleiten. Könnte das also auch Dexter passieren, gibt es auch für ihn die Chance, seinen „Dunklen Passagier“ loszuwerden? In der letzten Szene der Staffel feiert Harrison seinen ersten Geburtstag, Dexter sieht um sich herum nur glückliche Paare und betrachtet sie aus der Distanz des Außenstehenden, ganz wie der Dexter der ersten Staffel. Ohne aufgesetzten Cliffhanger wird in diesem wohltuend ruhigen Schluss vollkommen klar, dass Dexters Kampf mit seinen Dämonen noch nicht zu Ende geführt ist.
Fazit: In Season 5 erhält das Dexter-Universum weitere faszinierende Facetten und Neuzugänge. Die schauspielerischen Leistungen beeindrucken einmal mehr und mit ihren intensiven Darstellungen sorgen die Akteure für zahlreiche Gänsehautmomente. „Dexter“ ist weiterhin eine der spannendsten und psychologisch komplexesten Serien in der gegenwärtigen TV-Landschaft. Dramaturgisch gilt es jedoch kleine Abstriche zu machen, unbeantwortete Fragen und unnötige lose Enden trüben das Vergnügen ein wenig. Nichtsdestoweniger darf die Fortsetzung in Staffel 6 mit Spannung erwartet werden.
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