Am 20. September lief das Remake der Kult-Serie "Hawaii Five-0" im amerikanischen Fernsehen an. Kann es den Vergleich mit dem Original standhalten? Wir haben den Piloten für euch unter die Lupe genommen.
„Hawaii Five-O“ aus dem Jahr 1968 war zu seiner Zeit, als die meisten TV-Ermittler noch in der Umgebung von Los Angeles unterwegs waren, eine relativ innovative Krimi-Serie. Neben dem Setting auf der paradiesischen Pazifik-Insel Hawaii hatte die Serie häufig wechselnde Outdoor-Filmkulissen und teilweise auch einheimische Darsteller (ein absolutes Novum in der von weißen Darstellern dominierten Fernseh-Welt der Sechziger) zu bieten. Die Serie wurde für den US-Sender CBS zum Erfolg und war mit zwölf produzierten Staffeln die am längsten laufende amerikanische Krimi-Serie, bis sie im Jahr 2003 von „Law & Order“ abgelöst wurde.
30 Jahre nach dem Ende der Original-Serie schickt CBS nun das Remake „Hawaii Five-0“ (diesmal mit einer Null statt einem O im Namen) ins Rennen um die Krimi-Krone. In einer Zeit, in der „C.S.I.“- und „Law & Order“-Ableger wie Pilze aus dem Boden sprießen, wirkt das Konzept nicht mehr ganz so frisch und eventuell ist der Krimi-Markt inzwischen auch übersättigt, doch mit dem paradiesischen Setting, einem beachtlichen Budget ausgestattet und dem ein oder anderen bekannten Darsteller im Gepäck sorgt „Hawaii Five-0“ definitiv für Aufsehen. Direkt die erste Szene deutet schon die allgemeine Stoßrichtung an. Vor traumhafter Kulisse werden mehrere Militärjeeps durch Raketenbeschuss effektvoll in ihre Einzelteile zerlegt und ein kurzes Feuergefecht später ist der Handlungs-Grundstein für die Pilotfolge auch schon gelegt.
Detective Steve McGarret (Alex O’Loughlin) kehrt nach dem misslungenen Gefangenentransport und der Ermordung seines Vaters zurück nach Hawaii, um ein Team aufzustellen und den Bösewicht zu schnappen. Hier nehmen sich die Autoren ordentlich Zeit, um den Charakteren etwas Profil zu geben und weitere Handlungs-Krumen auszustreuen, die in späteren Folgen wieder aufgegriffen werden können. Der Fokus liegt hierbei noch deutlich auf McGarret und seinem Partner Detective Danny Williams (Scott Caan), die mit ihren kleinen Reibereien und Wortgefechten ein sympathisches Duo abgeben. Grace Park macht als Kona „Kono“ Kalakaua zumindest optisch eine gute Figur und darf zeigen, dass sie auch ordentlich austeilen kann. Chin Ho Kelly (Daniel Dae Kim) hat in der Pilotfolge kaum Screentime und bleibt daher noch ziemlich blass. Auch der Bösewicht Victor (James Marsters) ist kaum zu sehen und wirkt austauschbar. Dennoch macht der Pilot einen ordentlichen Job, die Action-Sequenzen sind gut inszeniert, die Chemie zwischen den Hauptdarstellern scheint zu stimmen und die offenen Handlungsstränge machen durchaus Lust auf mehr. Ob das exotische Setting reicht, um die Serie im Meer von Polizei-Dramen vor dem vorzeitigen Absaufen zu retten, müssen die nächsten Folgen zeigen. Für Freunde von actionreicher Polizeiarbeit ist das neue „Hawaii Five-0“ aber sicherlich einen zweiten Blick wert.
In den USA startete „Hawaii Five-0“ am 20. September auf CBS.
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neonka
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