In "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" spielt Kostja Ullmann Chriz, den Sänger der fiktiven Band Berlin Mitte, die inzwischen aber auch im realen Musikbusiness (etwa mit einem Auftritt bei "The Dome" für Furore sorgt. Filmstarts-Redakteur Christoph Petersen traf den Hamburger Schauspieler zum Interview in einem Teehaus in Berlin.
Filmstarts: Wie empfandest du deinen ersten öffentlichen Auftritt als Rockstar bei „The Dome“?
Kostja Ullmann: Abgefahren. Ich war schon beim Dreh total aufgeregt, als wir eine Konzertszene mit 300 Zuschauern gefilmt haben. Aber die Komparsen waren ja gekauft, die mussten also jubeln, egal was ich da auf der Bühne veranstalte. Bei „The Dome“ wusste hingegen niemand, wer wir überhaupt sind. Außer ein paar vielleicht, die Berlin Mitte vorher mal gegoogelt haben.
Filmstarts: Inwieweit hat dir deine Theatererfahrung beim Auftritt auf der „The Dome“-Bühne geholfen?
Kostja Ullmann: Überhaupt nicht. Im Theater wäre es ja schlimm, wenn das Publikum plötzlich rumjubelt und in Richtung Bühne kreischt. Ich habe mich bei „The Dome“ immer wieder ungläubig umgesehen, weil ich es einfach nicht fassen konnte, dass dort tatsächlich 10.000 Menschen vor einem stehen, die alle zu uns auf die Bühne hochschauen. Seitdem steht fest: Im nächsten Leben werde ich Rockstar (lacht).
Filmstarts: Als ich dich vor einem Jahr am Set gefragt habe, meintest du noch, dass Berlin Mitte wohl nicht öffentlich auftreten wird. Nun das Gastspiel bei „The Dome“. Wie ist es dazu gekommen – war das eure Entscheidung oder hat das Marketing das eingefädelt?
Kostja Ullmann: Beides. Die erste Anfrage kam von „The Dome“. Disney war von der Idee natürlich sofort begeistert. Wir selbst haben kurz gezweifelt, hatten dann aber doch große Lust darauf und uns vorher sogar noch ein paar Mal wie eine richtige Band zum Proben getroffen.
Filmstarts: Habt ihr bei „The Dome“ live gesungen?
Kostja Ullmann: Nein, bei „The Dome“ darf grundsätzlich jedesmal nur eine Band live singen und das war diesmal Plan B. Der Rest muss Playback singen, weil das bei so einem Event von der Organisation anders einfach gar nicht machbar wäre.
Filmstarts: Gibt es denn die Überlegung, dass Berlin Mitte auch nach dem Kinostart weiter zusammenbleibt?
Kostja Ullmann: Geplant ist da nichts. Wenn wir mit dem Album auf Platz 1 landen, kann man vielleicht noch mal drüber diskutieren. Aber jetzt warten wir erst einmal ab, wie der Film so ankommt.
Filmstarts: Wurde die Musik extra für euch vier komponiert oder stand sie schon fest, bevor ihr besetzt wurdet?
Kostja Ullmann: Es war von Anfang an klar, dass es so in die Rock/Pop-Richtung von Green Day oder Mando Diao gehen sollte, aber die Songs wurden dann speziell für uns geschrieben. Der Komponist wusste also zum Beispiel, wie hoch ich mit meiner Stimme komme und dass er besser keine Töne einbauen sollte, die viel höher liegen.
Filmstarts: Wie waren die Gesangsstunden mit Jane Comerford für dich?
Kostja Ullmann: Ganz großartig. Ich kannte sie ja vorher auch nur von „Texas Lighning“, aber sie ist wirklich eine ganz tolle, humorvolle Frau. Das darf ich jetzt wahrscheinlich gar nicht sagen, aber wir haben echt 50 Prozent der Zeit nur damit verbracht zu lachen und Spaß zu haben, was zumindest zu Anfang auch an meinen nicht vorhandenen Gesangskünsten gelegen haben mag. Auch wenn ich bestimmt kein einfacher Schüler war, hat sie mir doch eine ganze Menge toller Techniken und Hilfestellungen mitgegeben.
Filmstarts: Also kannst du jetzt singen?
Kostja Ullmann: So weit würde ich nicht gehen. Es hat aber dafür gereicht, dass ich die Stücke aufnehmen konnte. Ich bin da auch meinem Produzenten Roland Spremberg sehr dankbar, der bei mir vielleicht noch ein bisschen mehr als bei anderen Künstlern am Computer nachgeholfen hat. Schließlich wurden auch schon bei ABBA die Songs zwölfmal aufgenommen und die Spuren anschließend übereinandergelegt, damit es sich noch toller anhört.
Filmstarts: Bist du denn auch so der Berlin-Mitte-Typ oder stehen bei dir andere Stadtteile weiter oben auf der Liste?
Kostja Ullmann: Eigentlich bin ich ja mehr so Hamburg. Ich habe ein Jahr in Kreuzberg gelebt und daran vor allem gemocht, wie entspannt dort alles ist. Egal wie man morgens aus dem Haus geht, keiner stört sich daran. Aber trotzdem bleibt Hamburg meine absolute Nummer 1.
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