Filmstarts traf den Actionstar Jackie Chan („Rush Hour“, „The Forbidden Kingdom“) im Rahmen der Deutschlandpremiere des „Karate Kid“-Remakes zum Interview im „China Club“ des Hotel Adlon am Potsdamer Platz. Im Film übernimmt Chan die Rolle des weisen Kung-Fu-Trainers Mr. Miyagi, der im 84er-Original noch von Kultschauspieler Pat Morita verkörpert wurde.
Filmstarts: Bei Filmen wie „Karate Kid“ spielt die Choreographie der Kampfszenen immer eine große Rolle. Ist es da nicht besonders schwierig, mit Kindern zusammen zu arbeiten?
Jackie Chan: Mit erfahrenen Leuten zu arbeiten, ist natürlich deutlich einfacher. Manchmal soll man mit Anfängern arbeiten, die nicht mal über ein kleines Hindernis rollen können. Deshalb habe ich auch zu Will Smith gesagt: „Du musst deinen Sohn anständig trainieren, damit wir nicht ständig Stunt-Doubles brauchen.“
Filmstarts: Gibt es einen großen Unterschied zwischen Kampfszenen mit Kindern und Kampfszenen mit Erwachsenen?
Jackie Chan: Auf jeden Fall. Wenn ich mit ausgewachsenen Männern kämpfe, dann sind die Bewegungen und Angriffe deutlich aggressiver. Bei Kampfszenen mit Kinder, wie in „Karate Kid“, kämpfe ich deutlich defensiver und versuche, die Angriffe der Kinder auf sie selber zurückzulenken. Es hat mehr mit Comedy als mit knallharter Action zu tun. Mein Meister hat mir schon früh beigebracht: „Schlage niemals ein Kind, schlage niemals eine Frau und sei immer hilfreich. Wenn du wirklich kämpfen willst, dann kämpfe gegen einen Kerl, der größer und stärker ist als du. Das ist der richtige Gegner.“ Es gibt gute Lehrer und auch viele schlechte Lehrer. Will wollte eigentlich einen amerikanischen Trainer für seinen Sohn haben, aber ich habe ihm gesagt: „Lass mich lieber eines meiner eigenen Stunt-Teams aus Asien einfliegen.“
Filmstarts: Wie war es dann, mit Jaden Smith zusammen zu arbeiten?
Jackie Chan: Er ist wirklich sehr respektvoll. Während dem Training kam zu mir und fragte mich: „Meister, darf ich auf die Toilette gehen?“ Und ich dachte mir: „Wow!“ Ich habe schon viele Leute trainiert und er ist wirklich sehr talentiert. Ich war echt total überrascht. Ich dachte vorher, der Sohn von Will Smith ist wahrscheinlich ein bisschen verhätschelt und überheblich, aber er ist ein guter Junge und hat wirklich hart trainiert.
Filmstarts: In „Karate Kid“ gibt es auch einige dramatische Szenen. Wird es in Zukunft mehr dramatische Jackie-Chan-Filme geben?
Jackie Chan: In den vergangenen zehn Jahren habe ich versucht, auch schauspielerisch ein anderes Level zu erreichen, aber es ist schwierig, wenn ich in den Vereinigten Staaten drehe. Ganz egal wie ich meine Ideen für dramatische Rollen und Drehbücher vorstelle, die großen Studios wollen immer „Rush Hour 4“, „Rush Hour 5“ oder andere Action-Comedy-Filme. Dann frage ich mich: „Wie lange kann ich das noch machen?“ Wenn ich irgendwann plötzlich eine dramatische Rolle annehme, dann würden die Zuschauer das nicht akzeptieren, ich muss es jetzt machen. Ich möchte den Leuten zeigen, dass ich Action, Comedy, Stunts und Schauspielern kann. In den Vereinigten Staaten ist das schwierig, aber in Hong Kong kann ich machen, was ich möchte. Ich spiele schon jetzt viele dramatische Rollen in Hong Kong, aber das sind asiatische Filme, die vom Rest der Welt kaum wahrgenommen werden. Filme zu drehen, ist immer auch ein Glücksspiel. Die Chancen stehen gut, dass ein dramatischer Film mit mir keinen Erfolg hätte und dann sagen die Leute: „Siehst du Jackie, ohne Action will keiner deine Filme sehen.“ Aber mit „Karate Kid“ konnte ich nun beweisen, dass ich auch sowas spielen kann und der Film trotzdem erfolgreich wird. Der nächste Film wird wieder actionlastig und danach vielleicht „Karate Kid 2“, also wieder eine dramatischere Rolle. Ich möchte wirklich wie eine asiatischer Robert De Niro, Al Pacino oder Clint Eastwood sein. Clint Eastwood schauspielert mit 80 Jahren immer noch. Wenn die Leute dich nur als Action-Star sehen, dann ist deine Lebenserwartung in diesem Geschäft nicht besonders hoch. Es gibt einfach jedes Jahr so viele neue und wirklich gute Action-Darsteller, dass für die alten irgendwann einfach kein Platz mehr sein wird.
Filmstarts: Sind die amerikanischen Filme in Asien ähnlich erfolgreich wie deine asiatischen Produktionen?
Jackie Chan: Filme wie „Rush Hour“ waren ja in Europa und den Vereinigten Staaten ein großer Erfolg, aber in Asien verstehen die Leute den Humor nicht so gut - und die Stunts reichen meistens auch nicht ganz an meine chinesischen Produktionen heran.
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