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von Andreas Staben
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Mittwoch, 16. Juni 2010 - 00:00
Am 16. Juni 1960 fand in New York die Uraufführung von Alfred Hitchcocks Meisterwerk „Psycho“ statt. Kaum ein Film vorher oder nachher hat so tiefe Spuren in der Geschichte des Mediums hinterlassen. Zum Jubiläum erinnert Filmstarts an einen ganz besonderen Film, seinen Enfluss und seine Folgen.
7 / 10
Hitchcock als Vorbild
Viele Filmemacher von den französischen Regisseuren der Nouvelle Vague bis hin zu den Stars des Neuen Hollywood wie Steven Spielberg und Martin Scorsese sehen in Alfred Hitchcock ein Vorbild, das sie auch in ihrer eigenen Arbeit stark beeinflusst hat. Ganze Bücher wurden schon gefüllt, um diese Zusammenhänge zu enthüllen. Der Name Hitchcock ist allerdings so sehr zur eigenen Marke geworden, dass er allzuoft auch zum missverständlichen Bezugspunkt etwa in Filmkritiken wird, von so offensichtlichen Querverbindungen wie in „12 Monkeys“ oder „Charade“ einmal abgesehen. Schnell ist da die Rede von uninspiriertem Epigonentum und minderwertiger Nachahmung. Vor allem Brian De Palma wird gerne als zwar visuell begabter, aber thematisch letztlich uninteressanter Hitchcock-Imitator abqualifiziert. Dabei sind De Palmas Rückgriffe auf das Vorbild (die klarsten Verweise auf „Psycho“ finden sich in „Carrie“, „Phantom of the Paradise“ und vor allem in „Dressed to Kill“) stets in seine ganz individuelle Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Sehens und Zeigens eingebunden. Hitchcocks Erbe ist also allgegenwärtig, aber oft auch eine schwere Bürde.
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