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von Andreas Staben
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Mittwoch, 16. Juni 2010 - 00:00
Am 16. Juni 1960 fand in New York die Uraufführung von Alfred Hitchcocks Meisterwerk „Psycho“ statt. Kaum ein Film vorher oder nachher hat so tiefe Spuren in der Geschichte des Mediums hinterlassen. Zum Jubiläum erinnert Filmstarts an einen ganz besonderen Film, seinen Enfluss und seine Folgen.
5 / 10
Die Geburtsstunde eines Genres
Mit „Psycho“ hat Alfred Hitchcock sich das Studiosystem einmal mehr zunutze gemacht und es zugleich sabotiert. Er spielt mit den durch jahrzehntelange Hollywood-Erfahrung vorgeformten Zuschauererwartungen, zieht seinem Publikum radikal den Boden unter den Füßen weg und aktiviert Ur-Ängste. Zugleich hält er aber die für die Darstellung von Sex und Gewalt geltenden Restriktionen formal ein. In gewisser Weise ist „Psycho“ ähnlich wie der ebenfalls 1960 entstandene „Augen der Angst“ von Michael Powell somit janusköpfig: Die rückwärtsgewandte Seite ist noch der Hollywood-Tradition verhaftet und die nach vorn gerichtete Seite deutet auf eine ganz neue Art von Filmen und des Filmemachens hin. Anders als im klassischen Horrorfilm wird an „Psychos“ beunruhigendem Ende eben nicht eindeutig die Ordnung wiederhergestellt. Mit Elementen wie dem Messer-Mord, dem weiblichen Opfer, dem psychopathischen Killer und der bösen Mutter wird dem modernen Horror- und Slasherfilm der Weg gewiesen: Von „Die Nacht der lebenden Toten“, über „The Texas Chainsaw Massacre“ bis zu „Halloween - Die Nacht des Grauens“ und „Freitag der 13.“ - keiner dieser Filme wäre ohne „Psycho“ denkbar, vor allem John Carpenter erweist ihm auch direkte Referenz.
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