Filmstarts trifft... M. Night Shyamalan ("Die Legende von Aang")
Mittwoch, 31. März 2010 - 19:03

Filmstarts traf in New York M. Night Shyamalan zum Interview. Der Regisseur berichtet ausführlich über sein neues Projekt "Die Legende von Aang", der am 19. August in die deutschen Kinos kommt.

Von Carsten Baumgardt

Was ist heute im Filmgeschäft schon noch sicher? Bis vor kurzem galt es als ungeschriebenes Gesetz, dass M. Night Shyamalan nur Mystery-Thriller dreht. Bereits mit seinem zweiten Kinofilm „The Sixth Sense“ brannte sich der Regisseur mit einem der spektakulärsten Schlusstwists der Filmgeschichte nachhaltig ins Gedächtnis der Zuschauer ein. Nach Hits wie „Unbreakable“, „Signs“ und „The Village“ verließ Shyamalan an der Kinokasse bei „Das Mädchen im Wasser“ und „The Happening“ das Glück. Nun geht es auf zu neuen Ufern. Der Mann aus Philadelphia verfilmt gerade die Fantasy-Zeichentrickserie „Avatar – Herr der Elemente“, deren 61 Folgen (in drei Staffeln) auch in Deutschland von 2006 bis 2008 über die Mattscheibe flimmerten.

Paramount bringt die Realverfilmung „Die Legende von Aang“ (OT: „The Last Airbender“) am 19. August in die deutschen Kinos. Mitte März hatte Filmstarts die Gelegenheit, den Regisseur in New York zu treffen, wo dieser ausführlich zu seinem neuen Projekt Stellung bezog.

Filmstarts: Wie bist du zu dem Projekt gekommen?

M. Night Shyamalan: Ich war gerade auf der Suche nach einer Story, die sich über mehrere Filme erstreckt – etwas Ähnliches wie „Harry Potter“ zum Beispiel. Den Zugang zum Stoff habe ich aber schließlich über meine Tochter gefunden. Sie ist ein großer Fan der TV-Serie „Avatar - Herr der Elemente“ auf Nickelodeon. Ich kümmerte mich nicht groß darum, doch plötzlich begann meine ganze Familie, sich für diese Serie zu begeistern. Meine Tochter wollte für Halloween ein Kostüm von Katara, und so beschäftigte ich mich näher mit dem Thema. An einem Sonntag haben wir uns dann die erste Staffel angesehen und wurden sofort von der Faszination dieser Serie angesteckt. Obwohl wir zuerst nur eine Folge schauen wollten, verbrachten wir den ganzen Tag im Videozimmer.

Filmstarts: Was hat dich an der Vorlage besonders fasziniert?

M. Night Shyamalan: Mir haben die spirituellen Elemente und der Bezug der Geschichte zur Natur sofort gefallen. Außerdem betreibe ich selbst seit mehr als zehn Jahren Martial Arts. Nachdem mich auch meine Frau überzeugt hatte, dass ich diesen Film machen muss, bin ich zu meinem Team und zum Studio Paramount gegangen und habe ihnen vorgeschwärmt, dass ich einen ähnlich starken Stoff wie „Stars Wars“ hätte.

Hier zur Einstimmung erst einmal der deutsche Kinotrailer:




Filmstarts: Erzähl uns vom „Bändigen“, der Kontrolle über die Elemente, dem eine zentrale Bedeutung zukommt. Wie hast du dir die Umsetzung dieses Konzepts im Film vorgestellt?

M. Night Shyamalan: Wir haben zwei Jahre lang daran gearbeitet, Fotos geschossen, Motion Capturing ausprobiert. Normalerweise gefällt mir die Darstellung von Feuer im Film überhaupt nicht, weil es eigentlich immer unnatürlich aussieht, selbst wenn es natürlich ist. Wir wollten es hingegen unbedingt realistisch erscheinen lassen. Am schwierigsten gestaltete sich die Aufgabe aber ganz eindeutig bei der Luft. Dies ist ein Element, das nicht direkt sichtbar ist. Man sieht nur den Einfluss, den die Luft auf die Umgebung hat: etwa auf den Staub oder den Schnee. Bezüglich der Darstellung des Wassers haben wir uns einerseits an der Umsetzung dieses Elements in „Pirates Of The Caribbean 3 – Am Ende der Welt“ orientiert. Da ist das sehr gut gelöst. Andererseits haben wir auch das Verhalten des Wassers im Weltall thematisiert. Es war insgesamt ein sehr langer und komplexer Prozess, der sich aber gelohnt hat. Meine größte Angst war, dass das Resultat auf der großen Leinwand hässlich aussieht, was nun aber glücklicherweise nicht der Fall ist.

Filmstarts: Wie bist du mit dem komödiantischen Anteil der Serie umgegangen?

M. Night Shyamalan: Es war auf jeden Fall schwierig, ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen dem kindlichen und dem eher reiferen Humor zu finden, die beide in der Serie vorkommen. Die Figuren entwickeln sich ja auch im Laufe der Geschichte. Sie werden reifer und auch cooler. Auf die eine oder andere Facette dieser Entwicklung zu verzichten, hätte auch bedeutet, einen Teil der Anhängerschaft zu vergraulen. Glücklicherweise ist die Serie so gut geschrieben, dass ich teilweise ganze Episoden in den Film übernehmen konnte, beispielsweise „Der blaue Geist“ aus der ersten Staffel. Da ist der Tonfall sehr kindisch. Aber der zweite Film, an dem ich gerade schreibe, wird sich nun auch mit den Kriegen von Kyoshi und der Gruppe von Azula befassen und sich dementsprechend wesentlich erwachsener präsentieren. Das wird dann sicherlich mehr Shakespeare-artig.


Noah Ringer in „Die Legende von Aang“

Filmstarts: Deine Filme haben normalerweise große Namen in den Hauptrollen. Du hast mit Superstars wie Bruce Willis, Mel Gibson oder Samuel L. Jackson gedreht. Bei „Die Legende von Aang“ ist der bekannteste Darsteller Dev Patel, den vor „Slumdog Millionär“ niemand kannte. Hast du keine Befürchtungen, durch den Verzicht auf Stars an der Kinokasse Probleme zu bekommen?

M. Night Shyamalan: Es gibt keinen bekannteren Schauspieler ganz einfach deshalb, weil das Hauptthema des Films nicht die Schauspieler sind. Trotzdem verehre ich die Kinder- und Jugenddarsteller und glaube, dass sie noch große Dinge erreichen werden. Aber es dreht sich nicht alles um sie. Man taucht während der zwei Stunden in ein neues Universum ein und ich finde, das funktioniert nicht schlecht.

Filmstarts: Die erste Staffel ist ja inhaltlich sehr umfangreich. Wie hast du entschieden, welche Dinge du in den Film einbauen willst?

M. Night Shyamalan: Während den ersten Entwürfen habe ich praktisch nichts herausgestrichen. Es lagen mir so viele Details am Herzen. Das hätte dann aber einen zehnstündigen Film ergeben (lacht). Also musste ich versuchen, einen roten Faden in der Geschichte zu finden. Ich habe mich für Kataras, Sokkas und Aangs Reise zum Volk des Nordens entschieden. Bumi ist leider nicht im ersten Film dabei. Ich hoffe jedoch, dass wir noch einen Weg finden, ihn später irgendwie in die Geschichte zu integrieren.

Filmstarts: Was war dir bei der Arbeit an „Die Legende von Aang“ besonders wichtig?

M. Night Shyamalan: Die Hauptsache ist, dass die Zuschauer merken, wie ich die Arbeit genossen habe. Ich wollte unbedingt die Balance richtig hinbekommen… darauf hatte zum Beispiel Hayao Miyazaki großen Einfluss. Er ist der Mann, für mich ist er der Michael Jordan des Animationskinos. Ich habe ihn vergangenes Jahr mal getroffen, glücklicherweise hat er keinen meiner Filme gesehen (lacht). Wichtig ist auch, die richtige Tonalität zu finden, um das amerikanische Publikum anzusprechen. Das Wasser ist nicht nur einfach nur Wasser, es hat eine Bedeutung und es steckt etwas dahinter. Es ist metaphorisch. Ich denke, für andere Kulturen als die amerikanische ist sowas einfacher zu akzeptieren. Meine Filme werden auf der ganzen Welt geguckt und die Spiritualität in ihnen wird unterschiedlich aufgenommen - in Spanien oder Japan wird das etwa sofort angenommen. In anderen Ländern denken sich die Leute: „Was soll das? Ich verstehe das nicht.“ Die Vereinigten Staaten oder Großbritannien fallen in diese Kategorie. Ich weiß, wenn ich eine Idee habe, die eher spirituell orientiert ist, dann sind das die Gebiete, auf die ich besonders achten muss. „Die Legende von Aang“ ist ein spiritueller Film, egal, wie man es dreht und wendet! Er ist aber auch „badass“ - wirklich cool und bedeutsam auf so vielen Ebenen.


Noah Ringer in „Die Legende von Aang“

Filmstarts: Du hast bisher immer eigene Drehbücher nach einer eigenen Originalidee verfilmt. Bei „Die Legende von Aang“ weichst du das erste Mal davon ab. Denkst du, dass du nach den Erfahrungen mit diesem Film auch zukünftig eher dazu bereit sein wirst, fremdes Material zu adaptieren?

M. Night Shyamalan: Auch wenn das kaum jemand vermuten würde: Ich bin immer offen dafür. Allerdings habe ich auch ständig selbst neue Ideen. Mir werden oft Filme angeboten, an denen man noch viel arbeiten muss. Man sagt mir dann, ich könne alles umschreiben, solange ich die Prämisse beibehalte und den Film dann selbst drehe. Aber wenn ich einen ganz neuen Film machen will, dann nehme ich doch lieber gleich meine eigenen Ideen. Mit „Die Legende von Aang“ ist es halt einfach passiert und es wird wieder passieren. Ich hätte auch fast „A Life Apart“ gemacht, ich liebe das Buch und dachte mir, ich könnte einen guten Film daraus machen. Auch „Die Chroniken von Narnia“ wurde mir angeboten. Wenn mir jedoch jemand gesagt hätte, ich sollte „Jurassic Park“ verfilmen, hätte ich das auch sofort gemacht, aber dann haben sie das Projekt diesem anderen Typen da gegeben (lacht). Es wäre schon schön, wenn mir jemand einen guten Ausgangsstoff liefert, entweder ein Buch, zu dem ich wirklich eine Verbindung aufbauen kann, oder am besten gleich ein Drehbuch, das mich wirklich anspricht. Das wäre fantastisch.

Filmstarts: Du stellst dir die „Aang“-Geschichte als klassische Trilogie vor. Wie weit planst du die ganze Geschichte im Voraus? Hat die Absicht, Sequels zu produzieren, Einfluss auf die Art und Weise, wie du an den ersten Film herangehst?

M. Night Shyamalan: Ich finde das Wort Sequel ist eine Fehlbezeichnung von den Studios. Können wir darüber reden, ohne dieses Wort zu benutzen? Es ist nicht so, dass wir sagen: „Wir mögen diese Charaktere, lasst uns noch ein Abenteuer mit denen machen.“ „Die Legende von Aang“ ist eine Geschichte, die einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende hat. Im ersten Film erzähle ich den Anfang. „Der Herr der Ringe“ hat das sehr schön gemacht. Natürlich haben sie es auf drei Filme aufgeteilt, weil die Geschichte so lang ist, aber jeder Teil steht für seinen Abschnitt der Handlung. George Lucas hat das mit „Star Wars“ auch so gehandhabt. Er hatte die ganze Story fertig und diese nacheinander in drei Filmen erzählt. „Die Legende von Aang“ ist einer von drei Teilen und hoffentlich kommt der erste so gut an, dass ich die nächsten auch machen kann. Sequel hört sich so an, als wenn man einfach nur das Gleiche macht wie in Teil eins und so ist es hier nicht. Das macht es so spannend. Ich bin zu diesem Projekt gekommen, weil ich einen großen Film machen wollte. Das Erste, was ich gesagt habe, als ich Michael DiMartino und Bryan Konietzko, die Schöpfer von „Avatar – Herr der Elemente“, getroffen habe, war, dass sie die Serie nach Staffel drei zu Ende bringen müssen! Wenn sie die Serie nicht beenden wollen, wäre das auch okay gewesen, aber dann wäre ich nicht mehr an Bord gewesen. Sie meinten, sie hätten „Avatar“ sowieso nur auf drei Staffeln ausgelegt. Zu dem Zeitpunkt war noch gar nicht entschieden, wie es enden sollte. Am letzten Tag bevor der Vertrag mit Paramount geschlossen wurde, habe ich drei Teilen zugestimmt. So kann ich eine Menge Integrität in das Projekt bringen und weiß, wie ich das Tempo der Story gestalten muss. Und wenn Storyelemente nicht in den ersten Film passen, weiß ich, wie ich sie im nächsten Film unterbringen kann.


„Die Legende von Aang“

Filmstarts: Wirst du definitiv bei allen drei Teilen Regie führen?

M. Night Shyamalan: Naja, das Studio könnte mich feuern (lacht). Aber wenn der Film erfolgreich wird und das Publikum die anderen zwei Filme sehen will, dann will ich zuerst einen kleinen Thriller drehen und zwischendurch den zweiten „Aang“-Teil vorbereiten.

Filmstarts: Du meinst aber nicht „Unbreakable 2“?

M. Night Shyamalan: Nein natürlich nicht, obwohl ich den Film auch gerne machen würde.

Filmstarts: Bruce Willis hat ja schließlich gesagt, dass er wieder dabei wäre…

M. Night Shyamalan: (lacht) Eines Tages vielleicht.

Filmstarts: In einem Animationsfilm wäre ein fliegender Bison wie Appa tolerierbar. Wie sieht das in einer Realverfilmung aus?

M. Night Shyamalan: Lemur Momo und die ganzen anderen Kreaturen sind im Prinzip Fusionen von Tieren, deren Physis sehr plausibel und dynamisch ist. Man muss einfach daran glauben und sich darauf einlassen. Eine der ersten Zeichnungen von Michael DiMartino und Bryan Konietzko zeigt ein Bison in der Luft - und das gehört einfach mit dazu. Wir werden es nicht in ein Tier verwandeln, das rein physikalisch dazu in der Lage wäre zu fliegen. Das Witzige daran ist, dass Momo meine Lieblingsfigur im Film ist. Ich warte immer darauf, dass er zu sehen ist.

Filmstarts: Neben den Referenzen zum Hindi-Feuergott und der Reinkarnation des Avatar… welche anderen Referenzen zum Hinduismus und zum Buddhismus tauchen im Film auf?

M. Night Shyamalan: Offensichtlich natürlich die ganze Dalai-Lama-Sache mit dem Aussuchen der Objekte, die weitergegeben werden und somit den neuen Dalai Lama zu einer Reinkarnation des alten werden lassen. Der Avatar an sich kommt aus dem Sanskrit. Im amerikanischen Sprachgebrauch wird Avatar, wie im Film von James Cameron natürlich, als eine Art technisches Abbild von dir selbst verwendet. In der indischen Kultur ist der Avatar die Verkörperung von Gott und das ist auch die Bedeutung, die eher auf den Film zutrifft. Die Idee, die hinter den Elementen steckt, ist ähnlich wie bei einer Hindu-Hochzeit. Es gibt eine Feuer-Zeremonie, Feuer repräsentiert Reinheit. Die Elemente spielen eine große Rolle in der Hindu-Religion. Man wird mit Wasser übergossen und ein Priester spricht mit dir über die Bedeutung der Elemente. Es ist ein großer Teil unserer Kultur.


Noah Ringer in „Die Legende von Aang“

Filmstarts: Die vielen choreographierten Kampfszenen und CGI-Effekte sind zwar etwas Neues für dich, aber eine planbare Problemstellung. Gab es unvorhersehbare Herausforderungen? Dinge, die du vorher als leicht eingestuft hattest, die sich dann aber doch als schwieriger herausgestellt haben?

M. Night Shyamalan: Es hat mir schwer zu schaffen gemacht, für eine so lange Zeit nicht in der Lage zu sein, den Film selbst gucken zu können. Das ist eine wirklich große Herausforderung für mich. Ich habe meine Filme wie ein Storyboard in meinem Kopf und kann die Geschichte aufschlagen wie ein Buch. Ich bin es gewohnt, die geschossenen Szenen direkt zu sehen und zu überprüfen, ob sie gelungen sind oder eben nicht. Ich kann noch am selben Tag sagen „Die Farbe passt an der Stelle nicht“ oder „Wir müssen diese Positionen verändern“. Ich kann mit meiner Crew über die Dinge reden, die hoffentlich da sind, aber ich konnte am Anfang die Sachen, die ich gut kann, noch nicht machen, weil noch nichts da war und erst später digital eingefügt wurde. Ich musste lange darauf warten. Ich habe nicht erwartet, dass dieser Prozess so frustrierend ist. An diesem Punkt waren wir schon ziemlich weit fortgeschritten und es wurde schon viel Geld in den Film investiert. Normalerweise, wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das vorgestellt habe, dann merken die Schauspieler und die Crew das, ich werde angespannt. Dann kann ich mir Gedanken darum machen und auch die ganze Sache anders drehen. Diese Option habe ich hier nicht und das ist sehr herausfordernd.


Dev Patel in „Die Legende von Aang“

Filmstarts: Viele Fans haben sich kritisch bezüglich des Casts geäußert, hauptsächlich, weil sie nicht der ethnischen Zuordnung der Zeichentrickserie entsprechen. Was sagst du dazu?

M. Night Shyamalan: Das Tolle an Zeichentrickserien ist doch, dass sie sehr verschieden gedeutet werden können. Die äußerlichen Merkmale der Charaktere sind ein bewusst gewählter Mix mehrerer Ethnien. Das ist ja der Punkt! Meine älteste Tochter könnte als Photo Double für Katara durchgehen. Für meine Familie und besonders meine Töchter ist Katara also indisch. Aber wenn die Freunde von meinen Kindern die Serie gucken, dann sehen sie sich selbst darin. Als wir mit dem Casting begonnen haben, war es mir egal, wer zur Tür reinkam. Ich wollte schlicht sehen, wer am besten zur Rolle passt, und dabei verlasse ich mich auch oft stark auf mein Bauchgefühl. Idealerweise wollten wir für jeden der Stämme dieselben ethnischen Gruppen wählen, aber das Ganze hat sich dann sehr fließend ergeben. Beim Casting kam es zu ganz verschiedenen Problemen. Wenn man einen tollen Bruder gefunden hat, dann hat der nicht wirklich zu Katara gepasst und umgekehrt. Oder ein Junge hat Aang ganz großartig gespielt, doch leider war er mit 1,80 Meter viel zu groß. Da musst du dann natürlich die Pros und Contras abwiegen, aber ich habe immer versucht, sehr unvoreingenommen an die Besetzung. Auch Noah Ringer sah aus wie ein Photo Double für die Serie und es hat einfach sofort gepasst. Ich kannte seinen ethnischen Hintergrund nicht. Für mich hatte er nur diesen leichten Mix in sich, den ich sehr interessant fand. Genau wie er sind auch alle anderen Luftbändiger und Mönche Mischlinge, was wunderbar passt. Aber letzten Endes ist es immer wieder die schauspielerische Leistung, die ausschlaggebend für die Rollenvergabe ist. Für „The Sixth Sense“ dachte ich vom Typ her damals an Max Pomeranc, den dunkelhaarigen Jungen aus „Searching For Bobby Fischer“. Ich wollte einfach nicht dieses klassische, hübsche, blonde Hollywood-Kind. Doch dann kam Haley Joel Osment zur Tür rein und der Rest ist Geschichte (lacht). Ich bin auch dieses Mal wieder sehr zufrieden mit meinem Cast und denke, dass die Fans es auch sein werden.


Dev Patel in „Die Legende von Aang“

Filmstarts: Die Fans der Serie lieben die Musik. Werden die bekannten Leitmotive auch den Weg in den Film finden?

M. Night Shyamalan: Die Musik ist ohne Frage großartig! Ich habe auch dieses Mal wieder mit meinem Stammkomponisten James Newton Howard, der auch die tolle Musik zu „The Dark Knight“ geschrieben hat, zusammen gearbeitet. Er ist mittlerweile wie ein Bruder für mich. Im Gegensatz zu den meisten anderen Produktionen schreibt James zuerst die Musik, bevor er den Film sieht. Ich zeige ihm schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt das Drehbuch, das in diesem Fall für uns beide als gemeinsame Inspirationsquelle dient. Natürlich ist auch die Serie eine große Hilfe, aber wir werden nicht die gleichen Lieder und Leitmotive wieder verwenden. Auch von asiatischen Klängen haben wir uns inspirieren lassen, aber es war eben wichtig, dass es nicht asiatisch wird, weil die Geschichte nicht dort spielt. Was für „Der Herr der Ringe“ das Mittelalter war, war bei uns eben der Ferne Osten. In meinen Augen hat James hier den besten Score seines Lebens abgeliefert. Wirklich, wenn das nicht der Score des Jahres wird, dann weiß ich auch nicht…

Filmstarts: In der Serie sind in den Sequenzen, in denen die Figuren ihre Kräfte einsetzen, immer wieder chinesische Schriftzeichen zu sehen. Habt ihr das im Film auch berücksichtigt?

M. Night Shyamalan: Eine sehr gute Frage. Im Vorspann der Serie gibt es die Symbole, die die jeweiligen Element repräsentieren. Für unseren Film haben wir jedoch eine ganz eigene Sprache erfunden. Auch hierbei haben wir uns wieder von der asiatischen Welt inspirieren lassen. Die fernöstliche Kalligrafie war dabei eine wesentliche Referenz.

Filmstarts: Apropos Referenz. Dürfen wir eigentlich wieder einen Shyamalan-typischen Cameo-Auftritt erwarten?

M. Night Shyamalan: Meine Tochter wollte, dass ich den Typen spiele, der sich nie wäscht, aber das konnte ich dann doch nicht machen (lacht). Nein, im ersten Teil werden die Zuschauer auf ein Cameo von mir verzichten müssen. Aber vielleicht ja in einem der beiden nächsten Teile…


„Die Legende von Aang“ läuft ab dem 19. August in den deutschen Kinos.

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