60 Jahre Deutschland: 1949 - 1958 - Seite 7

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Kurt Hoffmann gelingt mit der Verfilmung von Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“ (siehe Bild) ein Meisterwerk. Eine andere Adaption eines Romanklassikers weiß weniger zu gefallen. „08/15“ von Paul May avanciert zwar zum Kassenerfolg und zieht zwei Sequels nach sich, doch die Geschichte um den von Joachim Fuchsberger gespielten Durchschnittssoldaten „Gefreiter Asch“ verzichtet auf klare antimilitaristische Töne zugunsten von teilweise vulgärem Witz. Wie es besser geht, zeigen die österreichischen Nachbarn: Von dort stammt der Anti-Kriegsfilm „Die letzte Brücke“ von Helmut Käutner. In der DDR wird „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“, die erste Hälfte eines zweiteiligen Biopics über den im 2. Weltkrieg hingerichteten Ex-Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands, zum größten Publikumserfolg. Der Grund ist simpel: Der Besuch des Films ist für alle Bürger Pflicht.

Abschied nimmt Deutschland von Thea von Harbou. Die Drehbuchautorin und frühere Ehefrau von Fritz Lang stirbt am 1. Juli an den Folgen eines Sturzes beim Verlassen eines Kinosaals. Von Harbou gehört zu den bedeutendsten Frauen des frühen deutschen Films, ist dabei aber ähnlich umstritten wie Leni Riefenstahl. Nach ihren Drehbüchern für ihren damaligen Mann Fritz Lang („Metropolis“, „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“) arbeitete sie in der NS-Zeit an Propagandafilmen von Veit Harlan mit.