60 Jahre Deutschland: 1959 - 1968 - Seite 11

1968

Der deutsche Film legt sowohl kommerziell als auch künstlerisch einen Höhenflug nach dem anderen hin. „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ von Alexander Kluge gewinnt in Venedig. Das Publikum kann mit dem verschrobenen Drama allerdings wenig anfangen. Werner Herzog gibt mit „Lebenszeichen“ sein von der Kritik gelobtes Debüt und gewinnt einen Silbernen Bären in Berlin. An den Kinokassen räumen allerdings weiter Aufklärungsfilmer Oswalt Kolle (mit „Das Wunder der Liebe“), Werner Jacobs (mit seinen Pennälerkomödien „Die Lümmel von der ersten Bank“ und „Zum Teufel mit der Penne“) sowie der umtriebige Produzent Erwin C. Dietrich (mit „Die Nichten der Frau Oberst“) ab. Das sich Qualität, Freizügigkeit und Unterhaltung nicht ausschließen müssen, beweist May Spils: „Zur Sache, Schätzchen“ (siehe Bild) mit Werner Enke und Uschi Glas ist der erfolgreichste westdeutsche Film des Jahres. Im Osten gelingt Konrad Wolf mit „Ich war neunzehn“ ein Meisterwerk.