FILMSTARTS am Set von... Roland Emmerichs "White House Down"
von Christoph Petersen ▪ Mittwoch, 19. Juni 2013 - 00:00

Nach dem Besuch des "White House Down"-Filmsets in Montreal im vergangenen September liefern wir euch in diesem Special sechs Gründe, warum wir dem Action-Kracher nach dem Besuch des Sets sowie Gesprächen mit den Filmemachern und Schauspielern noch mehr entgegenfiebert als zuvor!

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Als wir im September 2012 das Set von „White House Down“ in Montreal (--> zum Setbericht) besuchen, schwimmen die beiden Hauptdarsteller des Roland-Emmerich-Blockbusters gerade auf einer euphorischen Erfolgswelle: Channing Tatum hat sich gerade mit „Für immer Liebe“, „Magic Mike“ und „21 Jump Street“ zu einem der kassenträchtigsten Hollywoodstars gemausert - und für Jamie Foxx steht in drei Monaten der Kinostart von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ ins Haus. Trotzdem sind die beiden keinen Deut abgehoben, als sie sich abends nach einem actiontreich-anstrengenden Drehtag noch für ein knappes halbes Stündchen zu uns setzen:


FILMSTARTS: In der Szene, bei der wir gerade zugeschaut haben, übernimmt Channing das Schießen und Jamie rennt hinter ihm her. Jamie, du bist selbst ein Actionstar – ist es da nicht schwer, dem anderen das Kämpfen zu überlassen?

Jamie Foxx: Das Ding ist – ich bin ein Schauspieler und diesmal habe ich eben die Rolle des Präsidenten der Vereinigten Staaten inne. Das ist nicht schwerer, es ist nur etwas anderes. Ich habe einen guten Job.

FILMSTARTS: Was für eine Art von Präsident spielst du denn?

Jamie Foxx: Er ist schon ein bisschen wie Präsident Obama. Es geht ihm um den Frieden und die alles entscheidende Frage ist – wie kann es sein, dass wir im Jahr 2012 mit all unseren fortschrittlichen technologischen Möglichkeiten noch immer so wenig darüber wissen, wie verschiedene Menschen friedlich miteinander leben können? So haben wir in diesem großen Actionfilm womöglich die Chance, ein kleines Zeichen zu setzen.

 

Vom Sklaven zum US-Präsidenten innerhalb von einem Jahr - "Django Unchained"-Star Jamie Foxx!

 

FILMSTARTS: Gerade warst du noch ein Sklave in „Django Unchained“ und nun der Präsident der Vereinigten Staaten – wie fühlt sich das an?

Jamie Foxx: Es ist schon verrückt - einen Sklaven zu spielen war eine total andere Erfahrung. Quentin Tarantino sagte während der Proben zu mir: „Du musst zum Sklaven werden, du musst einfach! Du musst ein Sklave sein und du musst mir erlauben, dich zu beschützen. Erlaube mir, in der Zeit zurückzugehen – und dann werden wir auf die Wurzel dessen stoßen, was Jamie Foxx heute ausmacht. Denn Django ist die Saat von Jamie Foxx, die Saat von Präsident Obama.“ Und dann machte er einen interessanten Kommentar: „Vertraue mir bei diesem Film! Wenn ich diesen Film vollendet habe, dann wirst du die Lobrede bei meiner Beerdigung halten wollen.“ Und tatsächlich – als ich zum ersten Mal Ausschnitte aus dem fertigen Film sah, antwortete ich ihm: „Ich werde nicht nur deine Grabrede halten, ich werde auch bei deiner Hochzeit singen!“

FILMSTARTS: In der Szene heute rennt ihr auf der Flucht vor Terroristen durch einen Flur des Weißen Hauses – und das immer und immer wieder, denn die Action muss aus verschiedenen Perspektiven gefilmt werden. Wie gelingt es einem da, den Adrenalinpegel konstant hochzuhalten?

Channing Tatum: Es macht einfach eine Menge Spaß. Das hier ist viel größer als in der Kindheit, als man als kleiner Junge im Garten mit einem Holzgewehr oder einer Erbsenpistole herumgerannt ist. Es geht hier ja nicht um klassisches Mantel-und-Degen-Kino, das hier ist der totale Wahnsinn. Ich meine: Wir setzen das verdammte Weiße Haus in Flammen, um es dann wieder zu retten.

FILMSTARTS: Hattest du denn die Chance, mit einem echten Sicherheitsmann des Weißen Hauses zu sprechen?

Channing Tatum: Nicht im Rahmen der Produktion, aber ich habe privat einen Freund, der beim Secret Service arbeitet - nicht im Weißen Haus, sondern bei einer weniger schlagkräftigen Einheit in Louisiana. Mit ihm habe ich mich unterhalten – aber er wusste nicht so viel über den Job in Washington, er ist eher ein klassischer Soldat.

 

FILMSTARTS: Und was ist mit dem Weißen Haus – wann warst du zum ersten Mal dort?


Channing Tatum: Ich war noch nie dort - aber ich hoffe, dass sie mich nach diesem Film immer noch reinlassen werden.

 

Nach den Erfolgen als romantischer Held ("Für immer Liebe") und als Komiker ("21 Jump Street") mausert sich Channing Tatum in "White House Down" nun auch noch zum Actionstar!


FILMSTARTS: Du hast zuletzt mit Steven SoderberghSide Effects“ gedreht – wie anders ist nun das Arbeiten mit Roland Emmerich?

Channing Tatum: Roland dreht gerne viele Takes und bei Steven ist genau das Gegenteil der Fall. Aber es gibt auch eine große Gemeinsamkeit: Beide geben den Leuten, denen sie vertrauen, viel Raum zur Entfaltung. Steven ist ja bekannt dafür, dass er die seiner Meinung nach besten Schauspieler anheuert und diese dann einfach frei laufen lässt. Das ist bei Roland auch so, er sagt dann: „Ich vertraue dir und du wirst deinen Charakter am Ende eh besser kennen als ich.“ Also hört er dir zu, wenn du etwas anderes ausprobieren möchtest. Ich habe eine Menge Regisseure kennengelernt, die frustriert hinter ihrem Monitor saßen und nur darüber nachgedacht haben, wie sie das Pensum des Tages abgedreht bekommen. Aber Roland ist hinter der Kamera wie ein kleines Kind – er ist vollkommen begeistert von dem, was wir hier tun.

FILMSTARTS: Du hattest mit „The Vow“, „Magic Mike“ und „21 Jump Street“ ein fantastisches Jahr am Box Office und nun wirst du auch noch zum ersten Mal Vater. Was soll da jetzt noch kommen?

Channing Tatum: Ich möchte einfach nur mit Leuten zusammenarbeiten, die so talentiert wie möglich sind. Ich liebe, was ich tue – und es gibt morgens nichts, wofür ich lieber aufstehen würde. Ich bin nicht der Typ, der nicht gern zur Arbeit geht. Natürlich bin ich manchmal auch müde, aber dann hole ich mir halt einen Kaffee. Es gibt Menschen, die sagen, du seist nur so gut wie dein letzter Film – und ich hatte gerade drei sehr erfolgreiche Filme hintereinander. Aber wenn ich nun drei nichterfolgreiche Filme hintereinander hätte, dann würden sich die Dinge auch wieder ändern. So ist das halt – und deshalb habe ich von meinem ersten Tag an meinem ersten Film bis heute an jedem Tag immer gleich hart gearbeitet!

 

"White House Down" startet am 5. September 2013 in den deutschen Kinos:
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Kommentare

  • Bob B.

    Ihr könntet Emmerich mal fragen, was er davon hält, dass sein Film gerade so richtig gegen die Wand gefahren ist. 55 Mio. US-Dollar in den Staaten, knapp 72 Mio. insgesamt bei einem Produktionsbudget von geschätzten 150 Mio. Dollar + Marketingbudget heißt summa summarum einen Verlust im dreistelligen Millionenbereich. Neben "Lone Ranger" der Flop des Sommers.

  • Christian S.

    "ein kongeniales Team". Solche Wertungen finde ich persönlich fehl am Platz. Ein Kritikerportal sollte in meinen Augen eine gewisse Neutralität wahren. Zumal Emmerichs Filme vor allem auf Filmstarts in den Kritiken eher schlecht wegkommen . Dadurch wirk es sogar heuchlerisch. Es tut mir ja auch leid, dass ständig über Herrn Petersen gemeckert wird (ich denke er ist Verfasser), aber sowas muss einfach angebracht werden.

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