FILMSTARTS am Set von... Quentin Tarantinos "Django Unchained" - Seite 4

Nach den Nazis kommen die Sklavenhalter dran:

Tarantino tritt der Geschichte in den Arsch!

Nur dass etwas tatsächlich geschehen ist, hält einen Filmemacher mit dem Selbstverständnis und dem Selbstbewusstsein eines Quentin Tarantino natürlich nicht davon ab, es trotzdem ganz anders zu machen. So hat er in seinem radikalen Zweiter-Weltkriegs-Märchen „Inglourious Basterds“ eben mal kurzerhand Hitler persönlich kaltgemacht. Und warum auch nicht? Im Kino ist Träumen immer erlaubt!

Nach den Nazis kommen in „Django Unchained“ nun die Sklaventreiber an die Reihe – und auch mit ihnen kennt Tarantino absolut kein Erbarmen! Was es für die Nachfahren der Betroffenen bedeutet, doch noch so etwas wie späte Gerechtigkeit zu erfahren, und sei es auch nur auf der Kinoleinwand, erklärt mir Jamie Foxx, als ich ihn frage, wie es sich denn anfühlt, die Sklavenhalter für ihre Taten bezahlen zu lassen:

„Quentin Tarantino weiß gar nicht, was er mit dem Film für die Menschen da draußen tut, besonders für ältere schwarze Leute, die von neun bis 17 Uhr hart arbeiten und sich dann diesen Film anschauen. Jeder Afroamerikaner in Amerika stammt von erzwungenen Ehen oder erzwungenem Beischlaf ab. Der größte Kerl wurde mit der stärksten Frau gepaart, um möglichst kräftigen Slaven-Nachwuchs zu erhalten. Wenn ein Sklave heiraten wollte, musste er das heimlich tun, und wenn er erwischt wurde, war sein Leben in Gefahr. Für Django ist es also ein großes Ding, sich in eine Frau zu verlieben. Und wenn Frauen den Film sehen, werden sie bestimmt sagen: ‚Wow, ich würde mir wünschen, dass mein Mann auch mit einer Knarre und einer grünen Jacke durch die Hölle reitet, um mich zu retten!‘“

Und wenn Jamie Foxx dann mit dem Arschtreten fertig ist, sieht es am Set ungefähr so aus: