Nach dem Besuch des "Abraham Lincoln Vampirjäger"-Filmsets in New Orleans liefern wir euch in diesem Special sieben Gründe, warum wir uns nach dem Besuch des Filmsets und Gesprächen mit den Filmemachern noch mehr auf den Vampir-Actioner von "Wanted"-Regisseur Timur Bekmambetov freuen als zuvor.
Originalschauplätze statt Billiglohn und Steuererlass:
Der Dreh in New Orleans
Wir begrüßen die Entscheidung, „Abraham Lincoln Vampirjäger“ an Originalschauplätzen zu drehen nicht nur, weil wir so gerne durch New Orleans legendäres French Quarter spazieren (auch wenn das absolut der Fall ist). Gerade in dieser Ecke Louisianas herrscht vielmehr eine einzigartige Atmosphäre, die sich auch mit dem exakten Nachbau ehrwürdigen Plantagenhäuser und moosbedeckter Eichen nicht reproduzieren lässt. Das hat sich für uns auch diesen Sommer wieder gezeigt, als wir für einen Besuch des Sets von Quentin Tarantinos Südstaaten-Western „Django Unchained“ erneut nach New Orleans geflogen sind.
Am Tag des Setbesuchs wurde gerade eine Szene gedreht, in der sich Abraham Lincoln vor dem Hintergrund eines direkt am Lake Pontchartrain gelegenen Lagerhauses ein Axt-Duell mit seinem Erzfeind Jack Barts (Rufus Sewell) liefert, das anschließend direkt in eine der größten Action-Sequenzen des Films übergeht. Das Set war eindrucksvoll, aber noch beeindruckender waren all die kunstvollen Artworks von imposanten Herrenhäusern und am Mississippi gelegenen Anlegestationen, die uns vorher der Produktionsdesigner François Audouy gezeigt hat. Jetzt brennen wir natürlich darauf, all diese eindrucksvollen Originalkulissen nicht nur auf Bildern an einer Bürostellwand, sondern endlich auch auf der großen Leinwand bewundern zu können.
Timur Bekmambetov verriet uns im Interview zudem noch einen ganz besonderen Grund, der für ihn zu der Entscheidung führte, an den Originalschauplätzen in Louisiana zu drehen und nicht irgendwo anders hinzugehen, wo man den Film vielleicht für ein geringeres Budget hätte umsetzen können:
„Es war eine wichtige Entscheidung. Es ist einfach nach Osteuropa zu gehen und den Film dort zu drehen. Aber wir haben entschieden, dass es besser ist, den Film hier zu machen, denn New Orleans erinnert noch immer an die Zeit des Bürgerkriegs. Man fühlt noch immer dieses Drama, das hier vor 150 Jahren stattgefunden hat. Man fühlt es einfach. Es gibt keine Konflikte auf der Straße, aber die Menschen fühlen es noch immer und denken noch immer daran – es war eine sehr dramatische Zeit in der amerikanischen Geschichte.“
Es gab also von vornherein die Entscheidung, möglichst viel in Originalkulissen zu drehen. Weil Tim Burton aber nun nicht gerade als naturalistischer Filmemacher bekannt ist, wollten wir von Produktionsdesigner Francois Audouy wissen, welchen Einfluss Burton als Produzent auf den Look des Films hatte:
„Ich habe mit Tim schon ein paar Mal zusammengearbeitet, zum Beispiel an ‚Charlie und die Schokoladenfabrik‘ und dem ‚Superman’-Film mit Nicolas Cage, der dann leider niemals gedreht wurde. Tim ist ein einzigartiger Filmemacher, aber dies ist vielmehr ein Timur-Bekmambetov-Film. Tim hat die einzelnen Bestandteile zusammengebracht und vertraut nun den Beteiligten, dass sie einen großartigen Film machen. Als Produktionsdesigner kreiere ich die Sets und damit auch den Look des Films. Aber ich stehe auch vor der Aufgabe herauszufinden, wie wir diesen Film am besten machen können: Als Green-Screen-Film wie ‚300‘? Oder drehen wir am besten vor Ort?
Wir haben uns entschieden, in der Umgebung von New Orleans zu drehen und die Vorteile der Kulissen vor Ort zu nutzen. Wir haben die Story so adaptiert, dass wir möglich viel Nutzen aus dem ziehen können, was New Orleans als Schauplatz zu bieten hat. New Orleans ist eine erstaunliche Stadt, weil viele Gebäude und Kulissen noch immer sehr gut erhalten sind. Im Garden District findet man 150 Jahre alte Herrenhäuser. Die Old Governors Mansion ist zum Beispiel in großartiger Verfassung und ein einzigartiger Drehort. Wir haben auch diese Straße Joliet St. in Downtown gefunden, die wir absperren und in Springfield Illinois verwandeln konnten. Der Ort ist sehr wichtig für die Mythologie Lincolns, denn dort hat er seine zukünftige Frau kennengelernt. Dort hatte er seinen ersten Job und dort lernte er, wie man ein Anwalt wird.“
Mal ganz nebenbei: Auf dem Weg vom Produktionsbüro zum Drehort muss man die Lake Pontchartrain Causeway überqueren - die steht mit einer länge von 38,35 Kilometern als längste Brücke der Welt im Guinessbuch der Rekorde! Das war schon eine ziemliche Erfahrung, wenn auch nach 20 Minuten Fahrt noch immer nicht das Ende in Sicht ist. Aber anders als wir Journalisten, die die Brücke in beide Richtungen jeweils einmal überqueren mussten, pendelten etwa die Kostümdesigner den ganzen Tag zwischen Produktionsbüro und Set hin und her. Dass die nicht verrückt geworden sind, ist in meinen Augen ein absolutes Wunder. In diesem Video könnt ihr im Schnelldurchlauf über die Lake Pontchartrain Causeway mitfahren:
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Lasse
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