Nach dem Besuch des "Abraham Lincoln Vampirjäger"-Filmsets in New Orleans liefern wir euch in diesem Special sieben Gründe, warum wir uns nach dem Besuch des Filmsets und Gesprächen mit den Filmemachern noch mehr auf den Vampir-Actioner von "Wanted"-Regisseur Timur Bekmambetov freuen als zuvor.
Von vampirjagenden Präsidenten und untoten Jane-Austen-Helden:
Die Romanvorlage
Als ich mir zur Vorbereitung des Setbesuchs Seth Grahame-Smiths New-York-Times-Bestseller „Abraham Lincoln: Vampire Hunter“ bestellt habe, bin ich schon allein aufgrund des Titels davon ausgegangen, mir würde eine Graphic Novel ins Haus flattern. Aber statt eines Comics landete dann ein Roman in meinem Briefkasten… und zwar ein richtig guter, dessen 352 Seiten ich in einer einzigen Sitzung verschlungen habe.
Die überwiegend in Tagebuchform verfasste Story ist nicht nur spannend und unterhaltsam, die historische Realität wird auch so geschickt mit blühender Blutsauger-Fantasy vermischt, dass der Leser am Schluss gar nicht mehr weiß, was nun Fakt und was Fiktion ist. Grahame-Smiths zweiten Mash-Up-Bestseller „Pride and Prejudice and Zombies“ will ich jetzt unbedingt auch noch lesen und kann es gut verstehen, dass sich „Abraham Lincoln Vampirjäger“-Produzent Tim Burton die Talente des Autors direkt auch für das Drehbuch seines Johnny-Depp-Blockbusters „Dark Shadows“ gesichert hat.
Produzent Jim Lemley ist es mit dem Buch wohl ganz ähnlich ergangen, dass lässt sich zumindest aus seiner Erzählung entnehmen, warum „Abraham Lincoln Vampirjäger“ so viel schneller als andere Filmprojekte dieser Größenordnung in die Produktion gegangen ist:
„Alles passierte superschnell. Ich lebe in Frankreich, Tim (Burton) in London und Timur (Bekmambetov) in Moskau. Eines Morgens haben wir alle denselben Romanentwurf erhalten (wir haben alle denselben Agenten). Wir haben gemeinsam an dem Animationsfilm „#9“ gearbeitet und das war eine so tolle Erfahrung, dass wir unbedingt wieder zusammenarbeiten wollten. Also suchten wir alle nach etwas Passendem. Aber auch nach einem Jahr – wir sind alle sehr wählerisch – hatten wir immer noch nichts gefunden. Doch dann wachten wir auf und da war dieser Entwurf zu einem Roman des Autors, der ‚Pride and Prejudice and Zombies‘ geschrieben hatte und sein neues Buch ‚Abraham Lincoln Vampirjäger‘ nannte. Ohne uns abzusprechen, waren wir alle drei fasziniert von dem Titel. Wir haben den Entwurf in zwei Stunden durchgelesen, haben anschließend miteinander telefoniert und mittags wussten wir bereits, dass wir daraus einen Film machen wollen. Es gab niemanden, der sich noch unsicher war.
Und wir wollten zu diesem Zeitpunkt noch nichts mit einem Studio zu tun haben. Wir haben den Film selbst finanziert, die Buchrechte eingekauft und Seth Grahame-Smith damit beauftragt, selbst das Drehbuch zu schreiben. Das alles ist innerhalb von zwei Wochen passiert. Nebenbei hat Seth noch den Roman fertiggeschrieben (denn der war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht abgeschlossen). Aber in dem Jahr, das das noch gedauert hat, waren Tim, Timur und ich die einzigen, die in den Entscheidungsprozess involviert waren. Also haben wir gemeinsam das Drehbuch mitentwickelt und Tim und Timur haben sich dabei beide in das Skript verliebt. Es ist großartig ein Produzent mit zwei Regisseuren zu sein, die den Film beide hätten inszenieren können. Aber wir haben Stöckchen gezogen und realisierte, dass die Version von Timur diejenige ist, die wir alle sehen wollten.
Im Rahmen des letztjährigen Cannes Filmfestivals, bei dem Tim Jurypräsident war, haben wir uns dann alle getroffen und abgemacht, dass Timur Regie führen wird und dass wir das Projekt nun den Verleihern vorstellen können. Wir hatten das große Glück, dass jedes Studio außer Disney (ist wohl nicht ganz deren Ding) interessiert war, den Film zu finanzieren. Am Ende war Fox aber die beste Heimat für uns. Wir haben nur gesagt: ‚Wir starten an diesem Datum, dann werden wir solange brauchen und ihr bekommt den fertigen Film an jenem Datum.‘ Fox war sofort damit einverstanden. Es ging wirklich so schnell, was schon ziemlich ungewöhnlich ist.“
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