Wer die von "Hangover"-Mastermind Todd Phillips produzierte Found-Footage-Komödie "Project X" (Kinostart: 3. Mai 2012) gesehen hat, kann sich kaum vorstellen, dass ein solch ausschweifender Party-Exzess auch abseits der Kinoleinwand möglich ist. Aber es gibt ein reales Vorbild: Vor vier Jahren hat der 16-jährige Corey Delaney erst die australische Öffentlichkeit und dann die YouTube-Gemeinde in helle Aufregung versetzt.
Zum Kinostart der Found-Footage-Komödie "Project X":
Corey Delaney: Das reale Vorbild für die Megaparty
Wenn in Nima Nourizadehs Komödie „Project X“ der Abspann rollt, werden sich allenfalls Partypuper nicht wünschen, bei dieser Jahrhundertfete live dabei gewesen zu sein – und das, obwohl neben 2.000 partywütigen Teenagern auch ein flammenwerfender Irrer dabei mithilft, ein halbes Wohnviertel in Schutt und Asche zu legen. Da liegt der Gedanke nahe, dass Hollywood mal wieder hemmungslos übertreibt. Aber Pustekuchen – es gibt tatsächlich ein reales Vorbild für die unkontrolliert ausufernde Teenie-Sause (ursprünglich waren ja nur 50 Freunde eingeladen): Vor vier Jahren wurde der 16-jährige Australier Corey Delaney (der Typ oben rechts auf dem Foto) über Nacht zur YouTube-Legende, als er nicht nur die Abwesenheit seiner Eltern ausnutzte, um eine 500-Gäste-Party inklusive beträchtlichem Sachschaden und dem Einsatz eines Polizeihubschraubers zu veranstalten, sondern einer bemüht moralischen Moderatorin des australischen Fernsehens auch noch ein seltenlässiges, seitdem millionenfach auf den einschlägigen Videoplattformen abgerufenes Interview gab:
Die Mischung aus lässiger (weil viel zu großer) Sonnenbrille und dem Stolz auf seinen plötzlichen Ruhm brachte nicht nur die mütterliche Moderatorin, sondern das versammelte bürgerliche Lager Australiens auf die Palme. Selbst die Polizeichefin und sogar der Premierminister sahen sich genötigt, persönliche Statements zu dem Vorfall abzugeben. Am Ende zog die mit Hilfe von Hundestaffeln der Polizei aufgelöste Party auch noch einige Gesetzesänderungen nach sich. Ganz anders die Stimmungslage im Internet: Natürlich gab (und gibt) es auch dort jede Menge Hater-Kommentare in Bezug auf Corey Delaneys provokantes Auftreten, aber der 16-Jährige versammelte bei YouTube & Co. eben auch jede Menge Fans um sich, die bei der Party gerne dabei gewesen wären oder ihn sogar als Ausrichter ihrer nächsten Party anheuern wollen (siehe auch sein zweites TV-Interview unter diesem Absatz). Vielleicht gelingt es ihm ja auf diese Weise, die 20.000 Dollar zu zahlen, die ihm die australische Polizei für den Einsatz in jener Nacht in Rechnung gestellt hat.
Jetzt haben wir frech behauptet, dass Hollywood in diesem Fall nicht übertreibt, weil es ein reales Vorbild gibt. Aber so ganz stimmt das natürlich auch nicht, denn Regisseur Nima Nourizadeh gibt bei der Inszenierung des Partygetümmels mächtig Vollgas und lässt sich auf keine Kompromisse ein: Dass nach dem dritten Kurzen alle weiblichen Gäste oben ohne herumhüpfen, versteht sich in diesem Genre quasi von selbst. Aber dass auch der in den Ofen gestopfte Kleinwüchsige, der nicht nur den Kerlen dahin haut, wo es richtig wehtut (siehe Trailer unter diesem Absatz), noch lange nicht den Höhepunkt des guten schlechten Geschmacks markiert, hätten wir nicht erwartet. „Project X“ ist in Deutschland ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben, aber in Anbetracht der einen oder anderen Szene hätten wir uns auch über eine Freigabe ab 18 Jahren kaum gewundert - und das meinen wir nur positiv: Denn wer einen ausgelassenen Party-Knaller wie „Project X“ dreht, der sollte im besten Fall gar nicht erst auf die Idee kommen, mit angezogener Handbremse zu agieren.
Corey Delaney zählt mit Sicherheit zu den umstrittensten YouTube-Stars überhaupt. Was haltet ihr denn von ihm: lässiger Typ oder peinlicher Selbstdarsteller?
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