Im Fantasy-Blockbuster "Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele" (Kinostart: 22. März 2012) spielt Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence ihre männlichen Co-Stars Josh Hutcherson und Liam Hemsworth an die Wand. War das in den "Harry Potter"- und "Twilight"-Filmen nicht schon genauso?
Zum Kinostart von "Die Tribute von Panem" mit Jennifer Lawrence:
Frauen, die Männer an die Wand spielen
Als 2001 das erste „Harry Potter“-Abenteuer „Der Stein der Weisen“ in die Kinos kam, setzte sich schnell die Ansicht durch, dass Emma Watson mehr Talent mitbringt als ihre männlichen Co-Stars Daniel Radcliffe und Rupert Grint. In den folgenden sieben Filmen sind zwar alle drei immer besser geworden, doch die Schere zwischen Emma Watson und ihren weniger talentierten Kollegen ging trotzdem immer weiter auseinander. Bei den „Twilight“-Filmen offenbarte sich einige Jahre später ein ganz ähnliches Bild. Während wir der ehemaligen Indie-Ikone Kristen Stewart („Into the Wild“) nach ihrer Rolle als Bella inzwischen auch im Blockbusterbereich eine große Karriere voraussagen (im Mai startet „Snow White and the Huntsman“), ist es längst nicht sicher, dass auch die darstellerisch limitierteren Robert Pattinson („Wasser für die Elefanten“) und Taylor Lautner („Valentinstag“) auf Dauer in Hollywood Erfolg haben werden.
2012 setzt sich dieser Trend mit der Verfilmung von Suzanne Collins’ Weltbestseller „Die Tribute von Panem“ nahtlos fort: Im Mittelpunkt der Sci-Fi/Fantasy-Saga um 24 Teenager, die von der Regierung dazu gezwungen werden, in einem Wettkampf auf Leben und Tod (den sogenannten Hungerspielen) gegeneinander anzutreten, steht die großartige Jennifer Lawrence, die ihre männlichen Kollegen locker überragt. (Wobei man fairerweise anfügen sollte, dass Josh Hutcherson als Peena und Miley-Cyrus-Boyfriend Liam Hemsworth als Gale auch nicht ganz so dankbare Rollen innehaben wie Jennifer Lawrence als Katniss.) Wir haben lange darüber nachgedacht, aber eine stimmige Begründung für dieses Phänomen ist uns trotzdem nicht in den Sinn gekommen. Aber vielleicht habt ihr ja eine Idee? Warum spielen Frauen (und es ließen sich hier auch noch Natalie Portman in „Thor“ und die beiden Mädels aus den „Narnia“-Filmen ins Feld führen) die Männer in Fantasy-Filmen immer wieder an die Wand?
Mut zum Risiko: Das Kleid, das Jennifer Lawrence hier trägt, wird gleich von Lenny Kravitz angezündet.
Aber kommen wir gleich noch einmal zurück zu Jennifer Lawrence. Wer jetzt von der Tatsache überrascht wird, dass sie ihre Co-Stars in Grund und Boden spielt, hatte sie bisher offenbar noch gar nicht auf dem Plan. Denn ihre bisherige Karriere ließ gar nichts anderes zu, als genau diesen Ausgang vorherzusagen: Zwar ist sie den meisten Kinogängern vor allem aufgrund ihrer nicht allzu großen, aber extrem ausdrucksstarken Rolle als Mystique in Matthew Vaughns „X-Men: Erste Entscheidung“ ein Begriff, doch ihren ganz großen Durchbruch als Schauspielerin erlebte sie mit einem eher kleinen Film: In Debra Graniks kargem Drama „Winter's Bone“ verkörpert Jennifer Lawrence die 17-jährige Ree, die nach dem Verschwinden ihres Vaters allein für ihre kleine Schwester sorgen muss und dabei nur auf Ablehnung seitens der anderen Einwohner einer ärmlichen Gegend im erbärmlich-kalten Süden Missouris stößt. Nicht nur wurde das ebenso erschütternde wie bewegende Sozialdrama überraschend als Bester Film für den Oscar nominiert, auch Jennifer Lawrence persönlich durfte sich für ihre vollkommen unprätentiöse Darstellung (vollkommen zu Recht!) über eine Nominierung als Beste Hauptdarstellerin freuen.
Egal ob Filmkunst oder Blockbuster: Jennifer Lawrence hat uns 2011 in "Winter's Bone" und "X-Men: Erste Entscheidung" begeistert.
Die Natürlichkeit und Bodenständigkeit ihrer Darstellung in „Winter's Bone“ ist es auch, die Jennifer Lawrence zur perfekten Besetzung für „Die Tribute von Panem“ macht. Die Handlung ist immerhin in einer ziemlich abgefahrenen futuristischen Welt verortet und dass sich Teenager in einer TV-Show gegenseitig den Garaus machen, ist ja nun auch nicht gerade alltäglich. Da braucht man im Zentrum jemanden, der die Story erdet und dem Geschehen Glaubwürdigkeit verleiht. Wir wollen lieber gar nicht wissen, wie „Die Tribute von Panem“ ausgesehen hätte, wenn sich eine von Jennifer Lawrence' Konkurrentinnen um die Rolle durchgesetzt hätte. Das waren nämlich überwiegend Hollywood-Püppchen wie Emma Roberts („Scream 4“) oder allzu junge Nachwuchsaktricen wie Chloe Moretz („Kick-Ass“) oder Hailee Steinfeld („True Grit“). Keine von diesen Schauspielerinnen hätte wohl das Zeug dazu gehabt, eine ähnlich starke und selbstbewusste Katniss zu verkörpern wie Jennifer Lawrence. Dieses Selbstbewusstsein ist übrigens auch einer der Gründe dafür, warum „Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele“ ein stärkerer Reihenauftakt als der erste „Twilight“-Film geworden ist: Wo sich Bella nur noch entscheiden muss, ob sie ihr eigenes Leben nun für einen Vampir oder für einen Werwolf aufgibt, nimmt Katniss ihr Schicksal lieber selbst in die Hand, anstatt diese Aufgabe einfach einem ihrer Verehrer zu überlassen.
Eine selbstbewusste Heldin: Katniss (Jennifer Lawrence) kennt ihr Ziel.
Jennifer Lawrence hat für weitere „Die Tribute von Panem“-Teile längst unterschrieben. Die nächsten beiden Bände aus Suzanne Collins‘ Trilogie sollen in drei Filmen als „Die Tribute von Panem 2 - Gefährliche Liebe“ (voraussichtlicher Kinostart: 2013), „Die Tribute von Panem 3 - Flammender Zorn (Teil 1)“ (2014) und „Die Tribute von Panem 4 - Flammender Zorn (Teil 2)“ (2015) umgesetzt werden. Und wer die zunehmend noch düsterer werdenden Romane kennt, der weiß, dass Jennifer Lawrence in den nächsten Filmen schauspielerisch wahrscheinlich noch stärker gefordert sein wird als im ersten Teil. Aber auch abseits ihrer „Panem“-Karriere sucht der Shootingstar weiterhin die Herausforderung: Die Tragikomödie „The Silver Linings Playbook“ von „The Fighter“-Regisseur David O. Russell (US-Start im November), in der sie ein manisch-depressives Mädchen spielt, zählt schon jetzt zu den Highlights der kommenden Wintersaison. Und 2013 wird Jennifer Lawrence in Susanne Biers Verfilmung des Depressions-Ära-Epos „Serena“ die Frau eines mächtigen Holzproduzenten (Bradley Cooper) verkörpern, die nicht nur mit einem Haufen Umweltaktivisten, sondern auch mit ihrer eigenen Unfruchtbarkeit umgehen muss. Wir legen uns bereits jetzt fest: Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn Jennifer Lawrence nicht für einen dieser beiden Filme ihre zweite Oscar-Nominierung absahnt.
Am Mittwoch geht unser Video-Interview mit Jennifer Lawrence online, das wir am vergangenen Freitag im Rahmen der Deutschlandpremiere von „Die Tribute von Panem“ mit ihr geführt haben. Trotzdem wollen wir schon jetzt von euch wissen: Wird Jennifer Lawrence der dauerhafte Durchbruch zur großen Schauspielerin gelingen? Oder wird sie nach dem „Die Tribute von Panem“-Hype wieder von der Bildfläche verschwinden?
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