Während man in der ersten Season noch hin und wieder ein wenig schmunzelt über die Verwandlungen, ändert sich dies zunehmend gegen Ende und dann vor allem mit der nächsten Staffel: Grimm zieht in der zweiten Season kräftig an, da dann die grosse, komplexe Rahmenhandlung stärker in Erscheinung tritt. Was die Serie einfach auszeichnet ist, dass sie ungemein unterhaltsam ist und ausgesprochen sympathische Figuren aufweist. Auch hat sie überraschend wenig Momente, bei denen die Figuren sich der Spannung halber unlogisch verhalten. Geht beispielsweise ein Detective allein in ein Haus, wo sich vermutlich ein Killer aufhält, ruft er vorher Verstärkung, die dann auch zur Hilfe kommt. Dies und andere Beispiele tun einfach gut, bedenkt man wie unglaublich dumm sich oft die Protagonisten in Horrorfilmen verhalten. Dabei nimmt sich diese TV-Produktion auch nie zu ernst, ein Augenzwinkern ist immer dabei, vor allem vertreten durch Grimm's Kumpel Monroe, dem sympathischen "Blutbad" von nebenan. Das Grimm Universum wird immer schlüssiger, je länger man diese Serie schaut. Die Figuren sind glaubwürdig gezeichnet und wachsen einem zunehmend ans Herz. Die eher comichafte Fantasiewelt wird so schlüssig dargestellt, dass alles einfach passt wie es ist. Auch wenn Grimm nicht mit der geballten kreativen und finanziellen Kraft einer HBO Produktion mithalten kann, gehört es doch zu den besten im Bereich Fantasy/Mystery. Die Mischung aus Humor, Spannung, Mystery, Cop Thriller und einer Prise Horror funktioniert schlicht hervorragend. Es lohnt sich übrigens die Show im englischen Original zu sehen, allein schon wegen der lustigen Aussprache der vielen deutschen Monster-Bezeichnungen die vorkommen.