"With a little Help from my Friends."
Wenn ich diesen Song höre, denke ich nicht vordergründig an Joe Cocker oder gar die Beatles. Ich denke an eine der schönsten Serien, die ich in meiner Jugend gesehen habe.
Es war etwa 1991, RTL plus sendete endlich in Berlin über die Antenne, und immer am späten Sonnabendnachmittag erklang dieser Song.
Es war das Titellied von "Wunderbare Jahre".
In der Serie geht es um die Kindheits- und Jugenderinnerungen von Kevin Arnold. Die Serie spielt Ender der 60er und später Anfang der 70er-Jahre, wird aber im Off vom erwachsenen Kevin erzählt.
Kevin ist auf dem Weg zum Teenager, er lebt bei seiner Familie - Mutter, Vater und Bruder Wayne. Paul ist sein bester Freund, und Winnie Cooper ist sein Schwarm.
Momentan läuft die Serie endlich wieder im Fernsehen - immer am Sonntagvormittag bei RTL ZWEI. Im Stream ist sie leider nicht verfügbar, auf DVD gibt es sie auch nicht - rechtliche Gründe.
"Wunderbare Jahre" ist keine Comedyserie, aber auch kein Drama. Es ist eine Erzählung vom Leben eines Jungen auf dem Weg zum Jugendlichen. Das durchaus ernsthaft, wenn natürlich auch humorvoll, aber vor allem auch melancholisch.
Immer wieder geht es darum, wie Jungs und Mädchen miteinander rumschleichen. Was trennt, was eint die Geschlechter? Was wollen Mädchen eigentlich, und was muss Mann tun, um eine Freundin zu haben? Es geht um Freundschaft, Schulstress, Elternstress. In einer der beiden Folgen am Sonntag mussten sich Kevin und sein Bruder damit auseinandersetzen, dass sich die Eltern ständig streiten. Die Brüder fragen sich, ob sich die Eltern vielleicht trennen.
Das Besondere ist: "Wunderbare Jahre" ist größtenteils zeitlos. Die Serie kann man auch heute noch schauen, ohne dass es besonders altbacken wirkt (außer wenn darin das Gedicht "Zehn kleine N..lein" zitiert wird). 2022 lief bei Disney+ eine Neuauflage, die bei weitem nicht ans Original ranreichte. Dafür ist das Original zu gut - bis heute.