30 Rock ist hier in Deutschland nahezu völlig unbekannt und ungesehen bei ZDFneo versauert und das völlig zu Unrecht. Erklären kann ich mir dass nur, da die deutsche Synchro der Serie leider viel Charme und Witz nimmt. Im englischen Original ist 30 Rock ein schierer Genuss, was an verschiedenen Faktoren liegt. Zum einen an der skurrilen Situation, mit der „Girlie Show“ eine fiktive Show beim realen Sender NBC als Setting anzusetzen, was zu Reihenweise Seitenhieben auf das Showbusiness an sich, als auch auf NBC selbst führt. Zudem sind die Charaktere von Grund auf unterschiedlich mit ihren Macken. Tina Fey ist zudem nicht nur die vielleicht witzigste Frau im amerikanischen Serienbusiness, sie ist auch eine verdammt talentierte Autorin. 30 Rock ist eigentlich eine Sitcom, verfügt jedoch über eine permanente Charaktereweiterentwicklung sowie fortlaufende und innovative Story, was für Sitcoms eher untypisch ist. Gerade die Charakterkonstellation mit den gegensätzlichen Parts von Liz (unsicher aber gutmütig), Jack (selbstsicher, erfolgreich, Siegertyp), Tracy (verrückt) und Jenna (selbstverliebt) ergänzen sich super. Auch die Schauspieler hier sind klasse. Extra herausstechen tun Tina Fey und Alec Baldwin, die eine schier unglaubliche Chemie auszeichnet und jede gemeinsame Szene in ein Gagfeuerwerk erster Klasse verwandeln.
Ein weiterer Pluspunkt sind die endlosen Gaststars, die sich entweder selbst aufs Korn nehmen (Oprah Winfrey, Jerry Seinfeld...) oder herrlich schrullige Gastcharaktere verkörpern (Steve Martin, Will Arnett, Jon Hamm...) und sichtlich Spaß an der Sache haben.
Auf so irre Einfälle wie die Werwolf Bar Mitzwa gehe ich lieber gar nicht erst ein...
Fazit: 30 Rock ist ein Musterbeispiel für intelligente und witzige Comedy. Bissig, liebenswert, familiär und unglaublich komisch. Diese Attribute beschrieben 30 Rock am besten. Nur wenn irgendwie möglich auf Englisch anschauen!