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Michael S.
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4,5
Veröffentlicht am 2. März 2018
An der Prämisse hat sich im Vergleich zur Ursprungs-Serie nur wenig geändert. Statt wackeliger Kulissen und mäßig überzeugender Kostüme gibt es im Reboot hausbackene digitale Effekte zu sehen, die eins sofort klar machen: Hier ist nicht alles ernst gemeint. Umso überraschender, dass der neue Doktor schon aufgrund seiner ansteckenden Energie das Publikum derart mitreißt, dass man ihm gerne zusammen mit Rose Tyler in eine innen viel größere Notrufzelle folgt, die sich an so gut wie jeden Ort des Universums begeben kann.
Was an visueller Gewalt an manchen Stellen verloren gehen mag, das wird durch kreatives Storytelling wieder wettgemacht. Von klassischen Weltraum-Episoden, über den Zweiten Weltkrieg bis hin zur Vergangenheit der englischen Literatur reicht das Spektrum. Vor allem die von "Sherlock"-Mitschöpfer Mark Gatiss verfasste Episode "The Unquiet Dead" verdient Aufmerksamkeit, spielt sie doch mit klassischen Motiven der Gruselliteratur und lässt einen nicht unsympathischen Charles Dickens (Simon Callow) auftreten.
Auch die erste Folge "Rose" leugnet ihre Britishness kein bisschen, sondern bildet mit ihren zahlreichen Hommagen an die Londoner Schauplätze eine passende Einführung für den neuen Doktor. Schade, dass Eccleston diesen auf eigenen Wunsch nur für eine Staffel gespielt hat, denn seine Interpretation des Time Lords vom Planeten Gallifrey vereint die ernsten und die lustigen Seiten der Figur am besten. Noch dazu finden sich allerhand amüsante Seitenhiebe auf die Popkultur des Jahres 2005, was aus heutiger Perspektive schon fast historischen Wert hat.