In der Serie "Boardwalk Empire" wird die Geschichte von Enoch "Nucky" Thompson erzählt. Die Handlung spielt in den 20er Jahren in den USA während der Prohibitionszeit. Nucky ist ein hoch angesehener Mann in der Stadt. Doch was viele nicht wissen ist, Nuchy ist ein Gangster! Die Mafia und die Politiker kontrolliert er nach belieben. Zusätzlich ist sein jüngerer Bruder Elias der Sheriff der Stadt Atlantic City. Doch als James "Jimmey" aus dem 1. Weltkrieg zurück kehrt, verändert sich allmählich die raue Welt von Nuchy. Hinzu kommt die schöne Witwe Margret Schröder und der strenggläubige Nelson van Alden...
Liebhaber der Gangsterfilme wie GoodFellas und die Unbechtlichen werden sicher diese Serie lieben. Allen voran Fans der 20er Jahre. Ich finde diese Zeit fantastisch! Männer in Anzügen und der Wandel zur moderneren Welt durch Telefon, Autos, ect. Männer mit dicken Zigarren, teuren Anzügen, Whisky und schwarzen Autos. Einfach herrlich! Das alles bietet diese Serie. Ich muss zugeben ich war zu Beginn sehr skeptisch. Grund dafür ist Hauptdarsteller Steve Buscemi. Wir alle kennen ihn als schrägen Mr. Pink oder als Plappermaul in Fargo. Jetzt mal ehrlich: Wer kann ihn schon ernst nehmen? Ich zumindest nicht! Hier beweist er es mir jedoch. Sein Nucky ist so was von brillant gespielt. Man hasst, fürchtet, respektiert, genießt, liebt oder verabscheut ihn. Diese Serie ist wirklich sehr intelligent und schlau durchdacht. Es gibt unzählige Handlungsstränge- die aber alle einen Sinn ergeben. Es dauert nur etwas bis man dahinter kommt. Bis man in diese Welt hinein taucht. Nach den ersten 2 Folgen war ich etwas überfordert. Zu viele Figuren, zu viele Handlungsstränge. Hat man sich da zurecht gefunden, will man gar nicht aufhören. Ja, ich bin wirklich süchtig nach dieser wunderbaren Serie. Die Musik ist auch unglaublich gut und man hat immer wieder das Gefühl in dieser Zeit zu leben. Das fantastische Setting vergrößert dieses Gefühl ins unermessliche. Während jeder einzelnen Folge bin ich extrem erstaunt. Diese Anzüge, die Autos, die Häuser und Wohnungen, die Ausstattung allgemein- einfach nur der Wahnsinn. Wenn man etwas der Serie übel nehmen darf, dann die Übergänge zwischen den einzelnen Folgen. Meist enden die Folgen mit einer großen Erkenntnis oder einer tragischen Sache. Wie man das halt so kennt. Es lässt einem sprachlos da sitzen und mal sofort wissen wie es weiter geht. Startet man die 2. Folge, taucht die große Verwirrung auf. Denn die neue Folge fängt ganz wo anders an und es scheint mit der letzten nichts mehr gemein zu haben. Ich schaue die Serie auf Blu Ray und musste bisher ausnahmslos bei jeder Folge gucken ob ich nicht eine übersprungen hab. Zwar will man so die Spannung aufrecht erhalten und den Zuschauer mit dem Geschehen quälen aber mir wäre ein nahtloser Übergang lieber. Da die letzte ja ganz woanders endete. Nun dauert es bei mir wieder 5-10 Minuten bis ich mich zurecht finde. Ähnlich wie bei Breaking Bad. Zweiter Kritikpunkt ist die deutliche Darstellung von Sex. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen mal nackte Haut zu zeigen. Aber das muss auch begründet sein. Beispielweise schlafen 2 Figuren miteinander. Danach gibt es ein ernstes Gespräch. Dieses hat später weitreichende Folgen. In anderen Szenen sieht es dann wieder so als würde man nach dem Motto "Hauptsache Brüste und Hintern" drehen.
FAZIT: Die amerikanische Serie "Boardwalk Empire" besticht nicht nur mit einem großartigen Setting und Musik, sondern auch mit wunderbaren Figuren (Al Capone!) und einer brillanten Geschichte die einen immer wieder zum Staunen bringt. Leider dauert etwas bis man in die Serie reinkommt, die Übergänge zwischen den einzelnen Folgen sind nicht gerade hilfreich und man gerät als Zuschauer ins Stocken. Weniger Sex ist besser als mehr Sex.