Die Story handelt von zwei Brüdern, die ihren Vater suchen und durch die Gegend ziehen und dabei allen möglichen Dämonen Einhalt bieten. Dabei bietet die Sendung einen recht abwechslungsreichen Mix aus verschiedenen Genres. Vordergründig gibt es natürlich Horror, aber auch dieser variiert. So gibt es reinen Horror, Slasher und auch Mystery zu sehen. Dazu kommen aber vereinzelt Thriller-, Drama-, Road-Movie- und Komödienelemente. Das macht das Ganze sehr abwechslungsreich. Es gibt eine große Rahmenhandlung, welche die ganze Staffel umfasst, und fast jede Episode hat dann noch eine eigene kleine Story. Dabei bietet "Supernatural" eigentlich nie etwas Neues und verarbeitet überwiegend die Urban Legends. Doch da immer etwas Neues in den Episoden geboten wird, macht es das Ganze einfach sehr abwechslungsreich.
Die erste Folge gefiel mir gar nicht mal so sehr. Die Figuren werden nicht weiter vorgestellt und es geht sofort los. Man kann erstmal nicht viel mit den Figuren anfangen. Die erste Episode bietet nichts Besonderes, doch das Finale ist auch gleich recht vielversprechend und macht Lust auf mehr. Episode 2 macht dann auch nicht so viel besser weiter. Auf Charakterisierung muss man weiterhin verzichten, dafür wird sich aber mehr Zeit für das Übernatürliche gelassen. Eine recht spannende Folge, die aber auch nur etwas über den Durchschnitt hinauskommt. Erst mit der dritten Episode gefiel mir die Sendung langsam. Es gibt leichte Charakterisierung und die Story hat mir gut gefallen.
Mit der 4. Episode war ich dann voll drin in der Sendung. Wieder gibt es eine interessante Geschichte, die Rahmenhandlung ist zwar im Hintergrund, aber dennoch präsent. In den folgenden Episoden werden die Hauptfiguren immer besser, wenn auch langsam, charakterisiert und sie werden immer sympathischer. Die Rahmenhandlung pendelt immer zwischen wichtig und präsent und unwichtig und nicht präsent hin und her. Das macht das Ganze abwechslungsreich. Es gibt Episoden, die einfach nur für sich stehen und gut unterhalten, und es gibt die Folgen, die für die Gesamtstory auch wichtiger sind. Diese nehmen zum Ende hin natürlich zu. Etwas enttäuscht war ich über das offene Ende der Staffel und etwas mehr Informationen hätte ich mir hier auch erwünscht, aber so bleibt es wenigstens spannend und die Freude auf Staffel 2 ist auf jeden Fall vorhanden.
"Supernatural" wechselt zwischen Regie und Drehbuch immer zwischen mehreren Menschen hin und her. Das merkt man auch. Es gibt Folgen, die nicht so ernst sind, eher locker und amüsant, dann gibt es aber auch ernstere Folgen. So verhält es sich auch mit der Brutalität. Ich hatte ja ehrlich gesagt am Anfang gedacht, die "FSK: ab 16" Freigabe wäre nicht berechtigt, aber im Laufe der Staffel gibt es doch immer mal wieder einen kleinen blutigen Effekt zu sehen, und insgesamt kann man schon sagen, dass ab 12 Jahren hier zu niedrig gewesen wäre. Die Effekte sind dabei nicht perfekt. Die Dämonen und die blutigen Effekte sehen meistens recht ordentlich aus nur teilweise gibt es leider auch etwas billigere Effekte zu sehen, welche ihre Herkunft aus dem PC nicht verstecken können.
Die Inszenierung ist auf jeden Fall gelungen. "Supernatural" sieht ziemlich edel aus und hat auf jeden Fall eine gute Optik. Die Atmosphäre ist meist recht dicht. Hier wird wieder viel Abwechslung geboten. Manchmal ist es gruselig, manchmal spannend, manchmal lustig, manchmal auch einfach nur locker und amüsant. Wirklich erwähnenswert finde ich den Score. Dieser ist sehr rockig ausgefallen und passt einfach perfekt in diese Serie. Hat mir sehr gefallen.
Die Darsteller sind natürlich auch wichtig für eine Serie. Jared Padalecki und Jensen Ackles verkörpern die beiden Brüder. Man muss eigentlich sagen, dass die beiden keine wahnsinnig guten Schauspieler sind, doch sie spielen sympathisch und wissen dadurch zu überzeugen. Dann wäre da noch ihr Vater verkörpert von Jeffrey Dean Morgan, welcher auch gut spielt. Die Charaktere sind erst total dünn, wachsen aber innerhalb der Staffel. Ein wenig schade finde ich, dass es so wenig Hauptcharaktere gibt, welches aber garantiert dem Road-Movie-Stil zu verschulden ist.
Fazit: "Supernatural" ist eine sehr abwechslungsreiche Serie, welche gelungen mit Klischees spielt und etlich gesehenes Material gut aufarbeitet. Es gibt sympathische, wenn auch nicht perfekte Darsteller, eine abwechslungsreiche Atmosphäre, eine gelungene Inszenierung, einen geilen Score und immer wieder interessante Stories. Mir hat die erste Staffel gut gefallen und die ca. 15 Stunden Laufzeit vergehen sehr schnell. Wer gerne Serien guckt und auch Horrorfan ist, dem kann ich diese Sendung also nur empfehlen.