User-Kritiken The Pacific

Wohl das Beste und härteste an Krieg was man je im Fernsehen gesehen hat.
Am meisten beeindruckt hat mich die zur Schau Stellung der Abstumpfung.
Ein Japaner wird praktisch zu einem Insekt degradiert.
Eine Mücke die man erst mal erschlägt bevor man schlafen geht.
Der ganze Irrsinn der japanischen Mentalität wird drastisch und gnadenlos zur Schau gestellt.
Und der Kampf um irgendwelche Hügel und Flächen aus Inselmatsch bei der sich die Leichen zu bestialisch stinkenden Kadaverbergen füllen ist wirklich erschreckend dargestellt.

Dennoch:
Mit Band of Brothers kann die Serie ohne weiteres mithalten was die Perfektion und den Realismus betrifft. Aber emotional fehlen zu aller erst wiedererkennbare Identifikationsfiguren. Die Darsteller sind zu jeder Zeit völlig austauschbar.
Emotional sind es nur Helme mit Gewehren die sich wie Zombies durch die Hölle bewegen.(Einzige Ausnahme für mich ist hier Leckie den ich zu jeder Zeit wiedererkannt habe

Also wer eine Lehrstunde über die wahre Barberei des Krieges sehen will ist hier genau richtig.
Wer eine Handlung und emotionale Identifikationsfiguren sucht ist bei Band of Brothers besser aufgehoben.

Grundsätzliches Problem sowohl bei Filmen wie Serien oder Egoshootern:

Der Pazifikkrieg interessiert einfach nicht weil jegliche Identifikation erschwert wird.
War schon immer so wird auch so bleiben.

Als Genre-Fan hat mir The Pacific ganz gut gefallen. Die Serie ist jedoch deutlich unter dem Niveau von Band of Brothers, was zum einen daran liegt, dass die Nebenrollen nicht so topbesetzt waren und die Geschichte nicht so in die Tiefe ging, wie bei Band of Brothers. Im Making of geben Tom Hanks und Spielberg zu, dass das Hauptaugenmerk bei The Pacific nicht die Geschichte, sondern die exakte Darstellung des Pazifikkriegs war.

Bin eher enttäusch von The Pacific.
Guadalanal wurde mir zu wenig beleuchtet, da es damals 2 grosse Schlachten gab. Einmal am 12.9.42 bis 15.09.42 Bloody Ridge. Dann eine weitere am 25.10.- 26.10.42.
Es wurde viel zu wenig auf Dschungelkämpfe wert gelegt, die es sehr oft gab. Stattdessen zeigt nan Nachtgefechte und wie man campiert.
Der Teil wo Lekkie nach Australien kommt und dort seine Liebe kennenlernt, ist total überflüssig.
Hätte man sich sparen können!!!
Dann fehlen mir wichtige Kämpfe wie Tarawa 19.11.43, dann die Eroberung von Eniwetok im Februar 1944, Saipan Tinian im Juni 1944.
Stattdessen zeigt man uns den psychisch gestörten Lekkie in der Etappe eingesperrt.
Hätte man sich sparen können, zu langweilig.
Schade, das Hanks und Spielberg nun von einem Kriegsfilm zu einem Psychodrama unschwenken!!
Dann das ewige hin und her des John Basilone, der kämpfen will, obwohl er ein Kriegsheld ist und nur noch 6 Monate dienen muss!!
Wer soll diesen Quatsch glauben??
Iwo Jima wird nur ganz kurz gezeigt, denn dort fällt John Basilone. Finde zu kurz, hier hätte man viel mehr die Eroberung des Mount Suribachi zeigen müssen!!!
Dann die Schlacht um Okinawa, die am 1.4.45 begann, leider steigen wir erst Ende Mai 45 ein.
Hier fehlt die Chronologie, was geschah zwischen Februar bis Mai 45 , gar nichts??
Hanks und Spielberg legten viel Wert auf den Ablauf des Pacifikkrieges, leider fehlen wichtige Schlachten ganz, eben auch die Schlacht um die Philippinen von Oktober 44 bis etwa Januar 45.
Leider schweift The Pacific zu oft ab, dadurch verliert man oft den Zusamnenhang.
1 ganzes Jahr zwischen Dezember 1942 bis Dezember 1943 fehlt völlig.
Nur 3,5 Sterne.

Diese Serie zeigt den 2 Weltkrieg unverblümt und nicht wie sonst in Europa , sondern wie man am Namen nur unschwer erkennen kann,im Pazifischen Ozean.Schließlich haben die Amerikaner dort jahrelang gekämpft und das zeigen die 10 Episoden auch.Wer "Saving Private Ryan" oder Band of Brother von Spielberg kennt,der findet hier auch viele Parallelen.Die 40er kommen realistisch rüber...nicht so albern wie bei "Pearl Harbor" mit Ben Affleck.Denn da im Krieg gibt es nur Verlierer...

Fazit: historisch sehenswert und glaubhaft