Das Leben des Anwaltes Björn Diemel (Tom Schilling) ist stressig ohne Ende. Für die Familie bleibt kaum Zeit, deshalb hat es auch mit seiner Frau nicht mehr funktioniert.
Aber so geht es nicht weiter, die Work-Life-Balance muss besser werden. Eher widerwillig geht Björn zum Achtsamkeitsseminar von Joschka Breitner (Peter Jordan).
Und es wirkt. Björn hört mehr darauf, den Stress beiseite zu schieben. Durchatmen. Nachdenken, wie man in Stresssituationen besser reagieren kann.
Sein Mandant Dragan Sergowicz (Sascha Geršak) ist ein brutaler Mafiaboss. Er war an einem Anschlag beteiligt, und nun soll Björn ihn verstecken. Blöderweise will der gerade mit seiner Tochter eine Auszeit nehmen. Wegen der Achtsamkeit vergisst (oder ignoriert) Björn daraufhin den Mafiaboss im Kofferraum des Autos. Die Leiche kann er entsorgen - was aber ist nun mit der Mafia, die er am Hals hat? Und die Polizei dazu!
"Achtsam morden" heißt die 8-teilige deutsche Serie auf Netflix. Creator Doron Wisotzky lässt uns teilhaben daran, wie Björn immer achtsamer mit sich, seinem Leben und seiner Familie wird. Und wie er zum Mörder wird. Dennoch. Oder gerade deshalb?
Auf durchaus heitere, aber auch spannende Weise sehen wir, welche Techniken Björn anwendet, um Stress abzubauen. Wenn er Angst hat oder wenn die Situation unübersichtlich oder aussichtslos erscheint. Mit einer völligen Selbstverständlichkeit verübt Björn einen Mord, was am Ende auch wieder herrlich absurd ist.
Tom Schilling spielt diesen einerseits irgendwie naiven Typen, den gechillten, gestressten und am Ende auch achtsam skrupellosen Mann, der seine Tochter liebt und alles von ihr fern halten will.
Allerdings sind die ersten vier Folgen noch ein wenig unterhaltsamer, weil Björn da noch im Achtsamprozess ist, die zweite Hälfte ist eher der Krimiteil.