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    Mandat für Mai
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    Rob T.
    Rob T.

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    Serienkritik
    4,5
    Veröffentlicht am 22. März 2024
    Ein tragischer Fall bringt die Anwältin Maria "Mai" Gardner (Julia Hartmann) von Berlin ins Vogtland. In einem kleinen Dorf direkt unter der Göltzschtalbrücke, das riesige Viadukt ist ein Wahrzeichen des Vogtlands, muss sie vermitteln.
    Ein kleiner Junge ist von einem Eisbrocken erschlagen worden, das von den Flügeln eines Windrads herabgestürzt war. Die Eltern wollen die Betreiber des Windrades verklagen.

    Mai stößt im Dorf auf die Bewohner. Auf die Eltern, die untröstlich sind. Auf die Bürgermeisterin, die einräumen muss, dass entsprechende Hinweisschilder fehlten. Am Ende verhandelt die Dorfgemeinschaft den Fall im Dorfkrug, der Kneipe im Ort.
    Und es gibt gleich noch einen weiteren Fall für Mai: Die Frau von der Tankstelle bezichtigt ihren Mann der Vergewaltigung - selbst wenn sie nicht will, hört ihr Mann nicht auf und vollzieht den Akt.

    "Mandat für Mai" schlägt einen besonderen Ton an, macht überhaupt etwas sehr Besonderes. Denn die Anwältin muss hier zwischen Menschen vermitteln. Sie dringt in eine kleine Dorfgemeinschaft ein, wo jeder jeden kennt. Wo das Vermitteln wichtiger ist als das Verurteilen.

    Auch Mai ist in Bedrängnis. Ihr Mann hat sie mehrfach geschlagen. Sie beschließt, erst mal im Dorf zu bleiben. Keiner hat auf sie gewartet, und dennoch wird die schnell aufgenommen, und sie bekommt viel Hilfe. Als ihr 17-jähriger Sohn ihr folgt, ist er hin- und hergerissen. In der Ödnis bleiben? Mit seinem Stiefvater in Kontakt bleiben, der aber seine Mutter geschlagen hat?

    Es ist schön, dass das ZDF mit "Mandat für Mai" auf so wunderbare Weise einen Dorfkosmos zeigt. Es geht um Beziehungsverhältnisse, um den Dorfzusammenhalt, aber auch darum, aufzuzeigen, wo sich vielleicht einiges ändern lässt, ohne gleich alles umzuschmeißen. Da geht es um eine Frau, die in den Männerchor will oder um einen Jungen, der von seinen Eltern Vorlesestunden einfordert.

    Die Geschichten sind lebensecht, liebenswert, sehr klug. Und das auf heitere, auch ernste und melancholische Art. Hoffentlich reicht das, um nach den sechs Folgen, die donnerstags im ZDF laufen, eine Fortsetzung zu beauftragen. Allerdings steht dann irgendwann die Frage im Raum, womit Mai ihr Geld verdient, wenn sie alle Fälle nur im Dorf in der Kneipe behandelt...
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