"The Days" ist eine japanische Mini-Serie (japanische Tonspur, Untertitel waren für mich Pflicht) mit insgesamt 8 Folgen, in denen die Geschehnisse um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi nacherzählt werden. Ich kann mich noch gut an den 11. März 2011 erinnern, als in den Fernsehnachrichten über einen Tsunami in Japan berichtet wurde, der auch das Atomkraftwerk traf. Deshalb wartete ich gespannt auf den Serienstart von "The Days" auf Netflix, um meine Erinnerungen an diese schreckliche Zeit wieder aufzufrischen. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht!
Entgegen der vorab veröffentlichten Kritiken zu "The Days" ist die Serie keineswegs langweilig. Es wurde dort angeprangert, dass alles sehr langatmig erzählt sei und der erste Reaktorblock erst in Episode 5 von 8 explodieren würde. Absurd, ich schaue mir die Serie doch nicht an, nur um Leid und Explosionen zu sehen. Nein, meine Motivation war vor allem der Regisseur, der japanische Meister des Horrors Hideo Nakata (u.a. "The Ring", "Dark Water").
Nakata gelang es erneut, mit extrem dunkel ausgeleuchteten Sets in den Reaktorblöcken und dem gelben Schein der Taschenlampen eine erdrückende Atmosphäre zu erschaffen. Man konnte die austretende Radioaktivität förmlich spüren. Nach den exlodierten Reaktorblöcken sah man überall Staub, radioaktiven Staub, der selbst bei mir als Zuschauer Panik auslöste. Der japanische Cast war sehr gut ausgewählt. Es gab kein "Overacting" mit übertriebenem Grimassenziehen usw. wie es beim Kinofilm "Fukushima 50" der Fall war.
Die Serie "The Days" konnte zwar nicht an den Genre-Klassiker "Chernobyl" herankommen, war aber dennoch ein intensives Serienerlebnis, das man sich unbedingt auf Netflix mal anschauen sollte.