Coming of Age-Series mit hartem Tobak und dennoch bewegend und hoffnungsvoll
Diese Miniserie ist eine erfrischende Überraschung gewesen. Brisbane, Australien 1985, im Mittelpunkt steht der junge Eli Bell (Felix Cameron) der in einer dysfunktionalen Familie mit allerlei Problemen konfrontiert wird. Basierend auf dem biografisch gefärbten, gleichnamigen Roman des Journalisten Trent Dalton.
„Boy Swallows Universe“ funktioniert besonders durch seine Charaktere und der großartigen schauspielerischen Leistung der gesamten Besetzung. Natürlich sticht Felix Cameron besonders hervor, aber auch sein Bruder gespielt von Lee Tiger Halley über Simon Baker als betrunktener Vater bis hin zu Bryan Brown, Travis Fimmel und Phoebe Tonkin. Alle machen einen tollen Job und sind überzeugend in ihren Rollen. Das Setting ist typisch 80er Jahre und auch die Musik aus dieser Zeit macht Spaß.
Insgesamt ist es eine interessante Mischung aus düsterem surrealen Thriller und Familiendrama. Aber obwohl es viel Schmerz und Trauer gibt, gibt es auch viel Liebe. Trotz Drogenhandel, häusliche Gewalt, Kindesmissbrauch, Gangs, Verstümmelungen und Mordfällen, wird es nie schwerfällig oder unangenehm. Denn die Story kombiniert das durchgehend mit hoffnungsvollen, entzückenden und witzigen Tönen. Als wenn das alles nicht genug ist, wird auch noch eine Fantasy-Komponente hinzugefügt. Der Erfolg der Serie beruht darauf, dass kein Genre überbetont wird, sondern alle so zusammenpassen, dass sie sich gegenseitig unterstützten. Am Ende fügen sich alle Puzzleteile befriedigend zusammen. Lediglich in der letzten Folge, die Thriller Wendung wirkte etwas gehetzt.
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Fazit:
Sehenswert - Mit viel Herz erzähltes Familiendrama, welches zum schmunzeln und mitfiebern einlädt auf eine warmherzige und leichtfüßige Art. Ein interessanter Genre-Mix der sich gegenseitig unterstützt.