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    Oderbruch
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    3,4
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    minexplosion
    minexplosion

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    Serienkritik
    5,0
    Veröffentlicht am 26. Januar 2024
    Bei Kino Plus die Macher der Serie gesehen und dann Oderbruch in 2 Tagen durchgesuchtrt. Lange schon nichts mehr so spannendes gesehen, richtig geil.
    Kevin Gawlik
    Kevin Gawlik

    1 Kritiken User folgen

    Serienkritik
    5,0
    Veröffentlicht am 8. Februar 2024
    Oderbruch ist eine visuell mitreißende wie dramaturgisch durchdachte Serie, die nicht nur dadurch an die Spitze deutschen Serienschaffens schießt, dass sie ein Meilenstein für öffentlich-rechtliche Produktionen darstellt, sondern mit dem von Folge zu Folge immer deutlicheren Vorstoß in das Genre-Terrain, vor amerikanischen Vorbildern nicht zurückschrecken braucht.

    Der im Vordergrund der Handlung stehende Leichenberg steht dabei sinnbildlich sowohl für das Mysterium und die Düsterhaftigkeit von Oderbruch als auch für die schiere Ambition der Serie.

    Wir folgen dem Polizisten Roland Voit (Felix Kramer), der in seinen Heimatort Krewlow, den Ort des Tatgeschehens, zur Ermittlung bestellt wird. Inoffizielle Unterstützung erhält er von seiner Jugendliebe Maggie Kring (Karoline Schuch), die aufgrund der Mordserie ebenfalls in ihre Heimat und damit zu ihren unter Verdacht stehenden Eltern zurückkehrt. Verwoben wird der Fall mit einer Flutkatastrophe aus der Vergangenheit, bei der Maggies Bruder Kai ums Leben gekommen ist und der Verschwiegenheit der Dorfbewohner*innen. Anhand der Protagonisten wird außerdem klar, dass die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit eine Rolle spielen wird.

    Qualitativ weiß die Serie zu überzeugen. Zunächst ist die Optik treffsicher und kreiert eine mystische Atmosphäre, was ihr zu Recht den Vergleich zur Serie „True Detective“, skandinavischen Thrillern oder Finchers besten Werken einheimst. Spätestens in Folge 3 wird jedoch deutlich, dass sich Oderbruch nicht darauf ausruhen wird.

    Die Schaffer haben ihre eigene Vision vor Augen, die durch ein aussagekräftiges Drehbuch rigoros zum Leben erweckt wird. Inszenatorisch wird mit zwei Zeitebenen gearbeitet, wobei die vergangene eine Atmosphäre ähnlich der von „Stand by me“ oder vergleichbaren Filmen aufweist. Weiterhin setzt die Serie auf Wendungen, die strukturell stimmig eingesetzt werden. Dabei entwickeln bzw. verändern sich Charaktere und gezeigte Szenen gewinnen im Verlauf an Kontext. Im Rahmen der Geschichte fühlen sich die Entwicklungen organisch und kompromisslos an. Auch sträubt sich die Serie nicht vor eigenen Ideen. Wird dem Zuschauer erst die Rolle des Waisenhauses bewusst, ist das in meinen Augen eine höchst innovative Idee mit den Herausforderungen, die die Welt von Oderbruch aufweist, umzugehen.

    Der mutigste Schritt ist, den „Twist“ der Serie in Folge 4 aufzudecken. Das gibt dem Material eine komplette zweite Hälfte, in welcher die eigentliche Geschichte und Mysterium bis zur letzten Folge hin erfolgreich spannend aufgebaut werden.

    Apropos letzte Folge: So etwas im linearen, öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen (und da wurden die Folgen auch ausgestrahlt) ist schlichtweg beeindruckend!. Um vergleichbares zu finden muss man bereis in Richtung „Evil Dead Rise“ denken - zumindest tauchten beide Protagonistinnen nebeneinander in meinem Kopf auf. Der Payoff ist groß, die Serie geht all-in. Wir erleben den vollkommenen Ausbruch aus dem, was wir glaubten zu sehen. Ein konsequentes wie fulminantes Finale.

    Karoline Schuch spielt übrigens hervorragend. Auch Felix Kramer ist den größten Teil über gut (seine kühle Art mochte ich z.B. sehr bei meinem Berlinale-2023-Lieblingsfilm „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“), jedoch stößt er hier in den emotionaleren Szenen an seine Grenzen.

    Fazit: Die Serie lässt den Zuschauer gleichermaßen ekstatisch wie zufriedenstellend zurück! Ich freue mich, dass Adolfo Kolmerer, Christian Alvart und Team hier etwas Großes und Prägendes geschaffen haben! Clever erzähltes und gekonnt inszeniertes Genre-Kino, wovon es hoffentlich bald mehr gibt!
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