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    1923
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    3,5
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    Frriday
    Frriday

    9 Follower 57 Kritiken User folgen

    Staffel 1 Kritik
    2,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2024
    Nach Yellowstone und 1883 habe ich mit 1923 begonnen. Helen Mirren und Harrison Ford fehlt mir diese Kraft, die von den Hauptdarstellern der der beiden anderen Serien ausging. Gerade die Mirren lebt davon, dass sie als grandios hingestellt wird, aber letztlich jede Rolle gleich spielt, gouvernantenhaft. Sie war daher eine perfekte Queen, aber in der wilden Landschaft Montanas wirkt sie verloren.
    Harrison Ford mit seiner sympathisch griesgrämigen Ausstrahlung, die ich in vielen seiner Rollen liebte, ist einfach kein Cowboy, sondern wie Opa, der sich zum Karneval verkleidet hat und nur den Enkeln zuliebe den Spaß mitmacht.
    Die Geschichte kann mich irgendwie auch nicht überzeugen, egal ob der Kampf gegen die Schafszüchter oder die Nebengeschichte des Spencer Dutton, es fehlt die Authentizität.
    Gummitod
    Gummitod

    1 Follower 21 Kritiken User folgen

    Serienkritik
    4,0
    Veröffentlicht am 16. September 2023
    Ich bin mal ehrlich: In 1923 hatte ich ursprünglich nur hineingesehen, weil ich neugierig auf Helen Mirren und Harrison Ford in ihrer beider Altersrollen war. Und ja, die beiden spielen das zähe alte, eisenharte Rancherehepaar Jacob und Cara Duttons mit Bravour. Aber was für eine positive Überraschung: Die Serie ist so viel mehr als nur eine Paraderolle zweier Altstars!
    Die Erzählung fesselt von der ersten Minute an, weil die gesamte Geschichte einfach enorm dicht gestrickt ist.

    Eigentlich geht es in der Serie um eine Zeitenwende: Im titelgebenden Jahr 1923 ist der "Wilde Westen" nämlich auch im ländlichen Montana längst im Umbruch. In den Städten halten asphaltierte Straßen und Automobile Einzug, die Häuser bekommen fließend Wasser, Elektrizität und Gasanschluss. Banker und Großindustrielle drängen auf mehr Einfluss -und natürlich: auf mehr Geld. All dies bedroht die althergebrachte ländliche Lebensweise (und bald auch das Leben) der Dutton-Familie, die auf ihrer riesigen Farm in Montana Rinder züchtet.

    Als eine große Dürre zu einem Konflikt um Weiderechte führt, entbrennt daraus eine Blutsfehde zwischen dem Dutton-Clan und dem Schafzüchter Banner Creighton. Der Großindustrielle Donald Whitfield (großartig sadistisch-fies gespielt von Timothy Dalton) instrumentalisiert diesen Krieg in der Hoffnung, sich das an Bodenschätzen reiche Land der Duttons unter den Nagel reißen zu können.
    Aber da ist eben noch viel mehr Zeitenwende: Parallel erzählt uns die Serie vom Leid der Ureinwohner, die längst besiegt und in Reservate zwangsumgesiedelt wurden, aber noch immer als Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Erzählt wird dies am Beispiel von Teonna, einem 15jährigen Mädchen vom Stamm der Crow, die ihrer Familie entrissen und in ein staatliches katholisches Internat gezwungen wurde. Vollkommen rechtlos wird sie dort von grausamen Nonnen und Priestern gequält. Bis sie eines Tages gegen ihre Peiniger aufbegehrt..

    Und da ist dann schließlich auch noch jene Zeitenwende, die aus dem zu Ende gegangenen Ersten Weltkrieg resultiert. Sie wird uns entlang eines dritten Handlungsstrangs erzählt, der in Afrika spielt. Dorthin ist Spencer Dutton, der jüngste Neffe von Jacob und Cara, nach seinen grauenhaften Kriegserlebnissen geflüchtet, um fernab westlicher Zivilisation als einsamer Jäger zur Ruhe zu kommen. Bis Alexandra, eine junge Frau aus der britischen Oberschicht, auf ihn trifft und sich beide gegen jedwede Konvention Hals über Kopf ineinander verlieben.

    Die Besetzung dieses Post-Westerns ist beeindruckend. Man merkt, dass die Crew mit Riesenspaß und Eifer bei den Dreharbeiten dabei war. Harrison Ford und Helen Mirren dürfen ihr Alter ganz bewusst in vollen Zügen ausspielen -und tun das auch mit Bravour. Insbesondere Mirren gibt die altersweise, großherzige aber wenn es sein muss auch mal knüppelharte Matriarchin mit beeindruckender Wucht. Und auch Timothy Dalton genießt seine Rolle als diabolischer Bösewicht ganz offensichtlich in jeder Szene. Die größte schauspielerische Überraschung der Serie aber ist eindeutig Julia Schlaepfer in der Rolle der jungen Gräfin Alexandra: Feministischer Freigeist, noblesse Aristokratin, bis über beide Ohren Verliebte, verängstigte Abenteuerin, verschmitzte Romantikerin, humorvolle Plaudertasche -was die mir bis anhin unbekannte Julia Schlaepfer hier abliefert, ist wirklich oskarreif und es bleibt zu hoffen, dass wir diese junge Schauspielerin noch öfters auf der Leinwand sehen werden.

    -Farmerleben versus Städtertum, Indianertradition versus Missionarseifer, feministische Selbstbestimmung versus britischem Aristokratiedünkel: 1923 bezieht seine erzählerische Dichte aus dem Aufeinanderprallen dieser Gegensätze, die wiederrum aus den Zeitenwenden entstehen. Und das gemeinsame Motiv von allem ist der Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung.
    Das ist ganz großes Kino -Verzeihung: Ganz großer Serienstoff. Spannend erzählt und ab zu auch noch augenzwinkernd dazu: Wenn Harrison Ford und seine Cowboys z.B. in die Stadt reiten und plötzlich feststellen müssen, dass sie ihre Pferde nicht mehr anbinden können, weil man die entsprechenden Pferdestellplätze gegen Autoparkplätze ersetzt hat, dann hat das Witz.
    Einen Stern Abzug gibt es trotzdem von mir, weil die Bösewichtgeschichte um den Minenbesitzer Whitfield und seinen Adlatus Creighton denn doch ein bisschen arg klischeehaft und an den Haaren herbeigezogen wirkt. Aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau..

    Die erste Staffel schafft es noch nicht, alle drei Handlungsstränge miteinander zu verflechten. Man kann es zwar schon erahnen, aber ob es tatsächlich so passieren wird, bleibt der zweiten Staffel vorbehalten.

    Die erste Staffel von 1923 war jedenfalls ein Highlight des Jahres 2023 und macht Lust auf eine Fortsetzung.
    -Vielleicht in 2024 unter dem Titel "1924"?
    hylby
    hylby

    4 Kritiken User folgen

    Serienkritik
    4,0
    Veröffentlicht am 15. Juli 2023
    Western Serie über die Familie Dutton in den zwanziger Jahren, mit einer hervorragenden Helen Mirren und Harrison Ford
    als alternder Rancher. Auch die Geschehnisse im katholischem Indianer-Internat, wo den jungen Indianerinnen mit barbarischen Handlungen versucht wird "alles indianische auszutreiben" gibt einen Einblick in die amerikanische Geschichte wie sie vielleicht hätte sein können.
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