Marvel kann es ja doch noch. Mit „Agatha All Along“ geht die aktuellste Serie zu Ende, die inhaltlich an „WandaVision“ anschließt und sich hervorragend in die Halloweenzeit eingefügt hat. Der Start ist zwar schleppend und zunächst scheint man die Formel der Vorgängerserie zu kopieren, aber davon verabschiedet man sich dann doch schnell. Relativ zügig wird hier sogar deutlich, dass die Serie immer besser wird, je länger sie läuft, was bei Marvel ungewöhnlich ist. Das Konzept einer Serie funktioniert hier tatsächlich gut, besser als in anderen Werken und die Geschichte ist am Ende ebenso mitreißend, wie twistreich, was auch an den starken Figuren und ihren Darstellern liegt. Mit Kathryn Hahn haben wir erst die sechste Produktion, in welcher eine Frau im Zentrum steht, diese rockt aber, mit ihrem gewohnt etwas überzogen Spiel, vollkommen ihre Rolle und spielt Agatha nach wie vor als hinterlistig, böse und nicht vertrauenswürdig, aber eben auch mit einer Tiefe, Gebrochenheit und Verletzlichkeit, dass es Spaß macht ihr zu folgen, ohne sie gleich zur Antiheldin zu machen. Auch mit Aubrey Palza als Rio und Patti LuPone als Lilia wurden zwei Frauen gecastet, die ihre Rollen hervorragend ausfüllen, mit Charme, Herz und Tiefe füllen und die Welt der Hexen bereichern. Heimlicher Star wird aber „Heartstopper“-Darsteller Joe Locke, der als Teen ebenfalls zur Komplexen Figur wird, die ihrer Vorlage absolut nahe ist und mich als Fan der Figur absolut Glücklich macht hat.
Der Look ist zu Beginn zwar gewöhnungsbedürftig, aber im Kontext der Auflösung macht sogar dieser am Ende, in seiner Künstlichkeit Sinn. Vor allem aber bleibt hier mal die Musik hängen, die einen großen Platz einnimmt und von der „Witches Road“ werde ich noch lange einen Ohrwurm haben!
Das Ende macht Lust auf mehr. Danke Marvel, dass es ja doch noch ab und zu mal klappt mit kreativen Ideen und frischem Wind. Down, Down, Down The Road, Down The Wichtes Road...