Etwas abgedroschen kann man sagen: für deutsche Verhältnisse nicht schlecht. Polizisten, die sich „bestechen“ lassen, die mit ihrer Waffe tatsächlich auch mal schießen, dabei auch noch treffen, die was verheimlichen, die wie gedruckt lügen…, kurz um, die nicht so aalglatt sind, wie manch ein „Tatort-Kommissar“, das bekommt man nicht allzu oft zu sehen, deshalb mag ich das schon mal. Unübersehbar bleibt aber, dass der 8-Teiler auch reichlich Ecken, Kanten und Ungereimtheiten hat, manches zu konstruiert wirkt, letztendlich mitunter unglaubwürdig daherkommt. Macht aber nix, Regisseur Andreas Herzog übertüncht vieles mit gekonnten Filmhandwerk, vor allem visuell und mit manch einem Szenenbild kann die Serie punkten, was mir schon bei seinen „Usedom-Krimis“ mehr als nur gefällt. Die Story ist spannend, trotz der Schwächen, habe mir einen Großteil der 8 Teile im Stück angeschaut. Als alter Ossi hat man eine Antenne für solche Geschichten und es ist anerkennenswert, dass auch die durchaus vorhandenen Parallelen zur heutigen Zeit angesprochen werden, wenn auch nur „leise“. Schauspielerisch mehr als solide, Petra Schmidt-Schaller und Sasha-Alexander Gersak als das Ermittler-Duo, absoluter Hammer allerdings Christine Schorn in einer Nebenrolle als Kommissar Ellings demenzkranke Mutter. Auch Jörg Schüttauf kann (mal wieder) überzeugen. Ziemlich blass allerdings Anne Schäfer als Ellings Ehefrau. Fazit: Ist schon nicht schlecht, man kommt locker bis zum Ende, trotzdem medial vielleicht doch ein bisschen zu viel gehypt.