Zu Beginn der Serie befinden wir uns im Gericht, es werden die 12 Geschworenen ernannt, die im Jahrhundertprozess gegen Frie Palmers wegen dem Mord an ihre beste Freundin Brechtje Vindervogel und an ihre Tochter Roos das Urteil finden sollen.
Die Konstellation des Prozesses könnte komplexer nicht sein, der Mord an Brechtje Vindervogel liegt bereits18 Jahre zurück und der Tod von Tochter Roos ist die Folge eines Angriffs auf sie, der an sich nicht tödlich gewesen wäre, aber sie fängt sich Krankenhauskeime an, die sie nicht überlebt.
Im Zuge der Ermittlungen zu Roos` Tod ergibt sich durch eine Aussage von Fries Exmann Stefaan De Munck auch der Verdacht, dass Frie auch ihre beste Freundin Brechtje vor 18 Jahre umgebracht haben könnte, der Mord an Brechtje ist immer noch ungeklärt.
Nun soll die Schuldfrage von den 12 Geschworenen geklärt werden, als erstes wird Holly Ceusters ernannt, die dann auch den Vorsitz der Geschworenen übernimmt. Zu den 12 Geschworenen werden noch 2 Stellvertreter ernannt, falls einer der Geschworenen ausfallen sollte.
Im Gegensatz zu dem Film aus dem Jahr 1957 geht es hier nicht um ein reines Kammerspiel, man erlebt Momente aus dem Prozess, man erlebt Lebensabschnitte aus den Leben der Menschen rund um den Prozess und man erlebt auch immer wieder in den Rückschauen, dass der Prozess immer wieder auch von Lügen und falschen Annahmen untergraben wird und so in vielen Moment auffällt, dass manche Details einfach nicht zusammenpassen.
Negativ fällt immer wieder auf, dass die Zeitsprünge teilweise sehr schnell passieren und man als Zuschauer erstmal wieder in den Moment finden muss und was dann gerade passiert. Zudem ist die Vermischung zwischen dem eigentlichen Fall, der das Grundgerüst bildet und den privaten Problemen der Laien am Gericht, in manchen Momente etwas zu stark. Um die Verwirrung dann noch etwas zu steigern, erlebt man auch immer wieder noch Momente aus den Leben der andren Prozessbeteiligten.
Abschliessend muss man wirklich sagen, dass die 1. Staffel sehr nah an den Menschen ist, nicht nur an Frie oder an ihre besten Freundin, sondern auch an den Prozessbeteiligten, bei denen man immer wieder merkt, dass sie auch ihre eigenen Ziele verflogen.
Fazit:
"Die zwölf Geschworenen" ist eine Mischung aus Drama und Krimi, der Beginn der Staffel geht sofort mit der Ernennung der 12 Geschworenen los, aber man merkt, dass die 12 Menschen, die die Geschworenjury bilden sollen, 12 Menschen mit grossen Problemen in ihrem eigenen Leben sind.
Aber nicht nur die Geschworenen sind Menschen mit Probleme, auch die anderen Prozessbeteiligten versuchen immer wieder, ihre eigenen Interesse durchzusetzen.
Aber auch der Prozess gegen Frie Palmers und die ganzen Lügen, die immer wieder um die Geschehnisse herum gebaut sind, lassen die Serie interessant erscheinen, aber gleichzeitig darf man keinen rasanten Prozess erwarten, das Tempo ist sehr gedrosselt, man erfährt auch mehr als Zuschauer, weil man die Beobachterrolle einnimmt und sich dann sein eigenes Urteil über Frie Palmers bildet.