Beinhaltet Spoiler:
In der ersten Szene erkennt man die Doppeldeutigkeit der Bilder, der Hauptdarsteller Miles steht am Fenster und beobachtet eine eine Fliege fliegt die gegen das Fensterglas fliegt. Die Fliege sieht die Welt da draußen, ist jedoch gefangen durch das (unsichtbare) Fensterglas. Miles tötet irgendwann die Fliege.
Nachdem in ersten Folge das Leben von Miles beschrieben wird und die Eintönigkeit seines (Fliegen-) Lebens deutlich wird beschließt er sich neu zu erfinden (was dem Tot seines Alten Ichs gleich kommt). Danach erlebt er das was alle Menschen erleben, die neu aufwachen und ein altes Ich (mit viel Schmerz, Trauer und einer Geschichte haben) mitschleppen und gleichzeitig versuchen mit ihrem neuen Ich (leicht, unbeschwert, offen, neugierig und ohne erlebten Ballast) ein neues Leben aufzubauen.
Was ist, wenn ich und meine Partnerin mit zwei Versionen von mir Leben müssen? Was ist, wenn beides Teil von einem ist und ich es nicht schaffe mein neues Ich zu leben, da mein altes Ich doch meine Geschichte charakterisiert?
In „Living with yourself“ gibt es viele versteckte Andeutungen (Kampf mit sich selbst, Selbstbetrug, fehlende Klarheit und konsequente Inkonsequenz) die erst durch ein Bewusstes Betrachten deutlich wird. Wer nur schnell drüber schaut, den entgeht sehr vieles. Alles ist sehr gut gemacht und die Hauptdarsteller brillieren. Einzig der Spa und die Mitarbeiter sind eher eine Comedy Truppe als ernsthafte Mitwirkende und vielleicht ist das auch beabsichtigt, da es sie vielleicht nicht gibt.
Es geht eher um das Innenleben von Miles als die Internaktionen mit seiner Umwelt. Einzig die Beziehung zu seiner Frau und die Frage: Ob die Liebe zu einer anderen Person stark genug ist, um sich selbst zu ändern?
Ich hatte meine große Freude und schaue mir die Serie nochmals an. Eine zweite Staffel braucht es nicht, wenn sie kommt, werde ich sie ebenfalls gerne ansehen.