Inhalt:
Sex, Drugs & Rock’n’Roll:
Fiktive Biografie einer Superband der wilden Siebziger, die sich auf dem Höhepunkt ihres Ruhms trennte
In der von Reese Witherspoon produzierten Dramaserie aus dem Hause Amazon geht es um eine Rockband in den 70er Jahren und ihren Aufstieg in der Musikszene von Los Angeles. Vorlage der Amazon-Serie Daisy Jones and the Six ist der gleichnamige Bestseller-Roman der Autorin Taylor Jenkins Reid. Die Autorin ließ sich von der Band „Fleetwood Mac“ inspiriere. 1977 veröffentlichte die Band mit „Rumours“ eines der meistverkauftesten Alben aller Zeiten. Es ging auch als „Kriesenalbum“ in die Musikgeschichte ein: Neben Buckingham und Nicks trennte sich während der Produktion auch das Band-Ehepaar, Bassist John und Keyboarderin Christine McVie.
Wie die Kunst das Leben imitiert oder das Leben die Kunst, der schmale Grad zwischen Realität und Performance - darüber wollte Taylor Jenkins Reid schreiben. „Daisy Jones & The Six“ ist keine Fleetwood-Mac-Biografie, das die Gruppe Pate stand, aber unverkennbar.
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Meinung:
„Es ist fast immer die gleiche Story: das Saufen, die Drogen, die Einsamkeit“ sagt Billy Dunne rückblickend. Als The Six in Los Angeles durchstarten, hat Billy schon einen Entzug hinter sich, ist verheiratet und gerade Vater geworden. Daisys Karriere beginnt als Groupie in Clubs wie dem Whisky a Go Go am Sunset Strip. Ihr gemeinsamer Manager bringt die charismatische Sängerin mit The Six zusammen.
Da ich das Buch zu „Daisy Jones & The Six“ nie gelesen habe, hatte ich keine Erwartungen, wurde aber mehr als positiv überrascht.. Es ist die klassische Hassliebe-Geschichte in einer Band, die sehr gute Musik hervorbringt. Eine Band in den 1970er Jahren, die sich vom Nichts zu einer der angesagtesten Bands der Welt entwickelt, nachdem ihre erste Single auf Platz 1 landet.
Es handelt sich im Grunde um eine fiktive Version eines Dokumentarfilms über die Entstehung von „Rumours“ (dem Fleetwood Mac Album), einschließlich emotional aufgeladener Kompositionen und lyrischer Kämpfe zwischen Bandmitgliedern, die alle bis zu einem gewissen Grad in die Intensität verwickelt sind mit rockigen Romanzen und unerhörte Affären innerhalb der Band, für die Fleetwood Mac bekannt ist und natürlich gibt es auch jede Menge Sex, Drogen und Rock’n’Roll. Wir begleiten die Band von ihren bescheidenen Anfängen bis zu ihrem Starruhm.
Die Serie lebt von zwei Dingen: die Chemie zwischen den Darstellern und der großartige Soundtrack, das macht diese Show aus. In erster Linie sind die beiden großartigen Hauptdarsteller zu erwähnen, Sam Claflin, und Riley Keough, welche als Tochter von Lisa Marie Presley und somit Enkelin des King of Rock’n’Roll, ein Stück Musikgeschichte mit bringt. Sie alle haben ihren eigenen Gesang gesungen und ihre eigenen Instrumente gespielt und am Ende so gut wie eine echte Band geklungen. Wenn Billy und Daisy duettieren, entstehen einige wirklich magische Momente. Obendrein sind die Originalsongs einfach großartig. Ihr fiktives Debütalbum „Aurora“ wird mit Hilfe von Phoebe Bridgers und anderen Branchenexperten tatsächlich veröffentlicht, und es würde mich nicht wundern, wenn es auch Erfolg hat.
Aber es gibt auch andere Beziehungen und faszinierende Charaktere. Die zahlreichen Nebenhandlungen der Band wirken organisch und authentisch.
Daisy Jones & The Six fängt die dynamische Chemie der Band perfekt ein und erinnert an Cameron Crowes musikalisches Werk Almost Famous. Ausgestattet mit einem klassischen Soundtrack aus den Siebzigern (Lou Reed, Patti Smith und Roxy Music) und einer großartigen Sammlung von Originalstücken.
Das Erscheinungsbild und die Atmosphäre der Siebzigerjahre sind präzise gestaltet und mit einer atmosphärischen, filmischen Note versehen. Die Serie ist teilweise fast dokumentarisch gedreht, mit aktuellen Interviews (ca. 15% - also überwiegend filmisch in der „Vergangenheit“). Dies ermöglicht es den Bandmitgliedern, sich an ihre vergangenen Leben zu erinnern und diese zu analysieren. Sehr gutes Setup - hier ist die Besetzung gut und subtil gealtert. Die Serie ist keineswegs perfekt, der romantische Aspekt kann sich manchmal etwas in die Länge ziehen und sie ist auch nicht frei von Stereotypen oder Klischees, aber diese Kleinigkeiten können ignoriert werden, da so viel Sorgfalt und Zuneigung in die Entstehung der Serie gesteckt wurde. Daisy Jones and the Six“ leistet hervorragende Arbeit und sorgt dafür,dass sich diese Handlung frisch und mit neuer Energie anfühlt.
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Fazit:
Ich habe jede Minute dieser Serie genossen, sie war lustig, dramatisch, authentisch und mitreißend. Sehr empfehlenswert für Musikfans der 70er und hoffnungslose Romantiker.