Selbst wenn man das Silmarillion nicht gelesen hat, dürfte einem das lausige Skript in Bezug auf so manch ikonische Figur (allen voran Galadriel, Gil-galad und Celebrimbor) bitter aufstoßen. Der zweitgrößte Schmied, mehrere tausend Jahre alt, weiß nicht, was eine Metalllegierung ist? Galadriel, mehrere tausend Jahre alt, benimmt sich wie ein zickiges Kind auf dem Rachefeldzug! Und Gil-galad wirkt einfach nur stur und uneinsichtig und viel zu sehr von sich selbst überzeugt, schafft es dabei aber nicht wie der Hochkönig herüberzukommen, der er eigentlich ist. Traurig!
Die Hobbits als Nomadenvolk darzustellen, lasse ich mir dabei noch eher gefallen...
Dass der einzig gut aussehende Kerl sich am Ende als Sauron entpuppt, war auch bereits am Ende der 2. Episode sonnenklar. Schade nur, dass Galadriel so verblendet und dumm war, das nicht zu erkennen. Von der weisen Galadriel ist in der Serie nichts zu sehen.
Die Handlung um die Zwerge fand ich größtenteils auch enttäuschend, da Durin III nicht der Vater von Durin IV sein kann. Durin ist eine Reinkarnation und zwar IMMER! Die Darstellung hat mich massiv geärgert, obwohl ich nicht die größte Zwergenfreundin bin. Und dann braucht Durin IV auch ständig die Anstöße seiner Frau, die ziemlich manipulativ ist.
Dass zu viele farbige Darsteller zu sehen sind, die so nicht wirklich ins Tolkienverse passen, ist leider zur Zeit en vogue. Ebenso dass kein einziger der diversen Handlungsstränge ohne eine Frau an der Spitze auskam. Traurig und enttäuschend!
Die 1,5 Sterne vergebe ich für die Kostüme und die Sets, die mir als einziges ein 'Herr der Ringe'-Feeling gegeben haben. Ansonsten bin ich bisher leider eher enttäuscht als zufrieden. Mal schauen was die 2. Staffel bringen wird.