Mein Konto
    The Boys
    User-Kritiken
    Pressekritiken
    Durchschnitts-Wertung
    3,5
    18 Wertungen
    Deine Meinung zu The Boys ?

    1 User-Kritik

    5
    0 Kritik
    4
    1 Kritik
    3
    0 Kritik
    2
    0 Kritik
    1
    0 Kritik
    0
    0 Kritik
    Sortieren nach:
    Die hilfreichsten Kritiken Neueste Kritiken User mit den meisten Kritiken User mit den meisten Followern
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    5 Follower 198 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 28. Mai 2024
    Starke Weiterführung von Homelanders Milch-Fantasien!

    Eric Kripkes „The Boys“ war in meinen Augen eine kleine Revolution für das ganz schön ausgelutschte Superheldengenre. Die erste Staffel war nicht perfekt, aber überaus intelligent, humorvoll und unterhaltsam gemacht. Das „Watchmen“ von 2019 könnte man sagen. Nach sehr positiven Kritiken war es logisch, dass eine zweite Staffel folgen würde (es gibt natürlich keine Spoiler in dieser Rezi!).
    Und in meinen Augen übertrifft Staffel 2 (2020) erfreulicherweise seine Vorgänger-Season noch um ein ganzes Stück, baut einige Charaktere weiter aus und gibt uns neue, spannende Figuren und Wendungen. Nicht jeder kann mit dem brachialen und ungezügelten Ton der Serie, aber gerade diejenigen, die etwas Neues in der Welt der Superhelden-Comic-Filme suchen, dürften sich hier wie zuhause fühlen.

    Becca Butcher lebt. Und mit dabei: Ihr Sohn von Homelander. Und zu allem Überfluss besitzt auch der Kleine Superkräfte. Butcher fasst schnell einen Plan, um seine Frau zu retten, dafür benötigt er aber die Hilf e seiner „Boys“. Unterdessen trifft in der Liga der Seven ein neues Gesicht ein: Stormfront. Und die mischt das oberflächliche Getue der Strumpfhosenträger ordentlich auf.

    Was mir an Staffel 2 besonders gefällt, ist die Unvorhersehbarkeit. Das hat Staffel 1 gegen Ende etwas verloren und man folgte einem bekannten Hollywood-Muster. Hier aber war ich fast konstant unsicher, wohin die Reise geht. Und „The Boys“ versteht es wie kaum eine andere Serie Charaktere zu etablieren und sie sympathisch zu gestalten. Gerade die psychopathischen Figuren wie Homelander sind unfassbar interessant anzusehen und machen die Serie so besonders. Auch The Deep erhält eine sehr gute Nebengeschichte, in der unter anderem die Sektenkirche Scientology erschreckend gut parodiert wird, auch mit ihrem prominenten Anhang. Die Serie nimmt sich aber auch weiterhin die verkorkste Medienwelt vor, besonders Memes sind ein zentrales Thema einiger Folgen. Auch hier muss ich wieder ein dickes Lob aussprechen: Kaum eine andere Serie (oder Film) versteht das Internet und seinen Einfluss so gut wie „The Boys“.

    Weiterhin werden Figuren, die in der ersten Staffel noch wenig Screentime hatten, hier deutlich ausgebaut. Frenchie zum Beispiel bekommt etwas mehr Hintergrund, wie auch Butcher selbst und Maeves Beziehung spielt eine tragende Rolle. Und selbst die neue Stormfront entwickelt sich schnell zu einer zentralen Figur mit mysteriösem Hintergrund.

    Dabei wird das Ganze mit viel Humor (der manchmal auch ins erfrischend-Absurde abdriftet), aber auch sehr verstörenden Momenten geschmückt. Und auch dieser Spagat gelingt der Serie famos. Technisch wird hier wieder viel geboten: Die CGI-Effekte sind stark, wie auch die Gore-Momente, denen es an Kreativität nicht mangelt. Vor allem aber wenn die Serie zu den Nachrichten-Einstellungen wechselt oder das Geschehen aus Sicht eines Twitter-Accounts zeigt, zeigt sich die technische Brillanz. Der Score von Christopher Lennertz bleibt weiterhin unauffällig, dafür überzeugt aber der starke Einsatz gut ausgewählter Pop-Songs.

    Fazit: Auch diese Staffel schaut sich viel zu schnell weg bei acht Folgen. Doch die Qualität spricht für sich. „The Boys“ führt sein Erfolgsrezept stark weiter und wird in meinen Augen sogar noch besser. Ohne Zweifel eine der besten Serien auf Prime derzeit!
    Back to Top