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Matze S.
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Serienkritik
3,5
Veröffentlicht am 24. April 2020
Die Grundstory ist ja echt gut, letztlich dann doch nur ein Kriminalfall. Sehr gute Schauspieler und spannend inszeniert. Allerdings manchmal ein wenig verwirrend erzählt, es muss aufgepasst werden. Leider zu viele Indoor Szenen so dass das ganze manchmal den Eindruck einer reinen Studioserie erweckt. Positiv auch noch die Kämpfe, spektakulär inszeniert.
Altered Carbon ist optisch ein Augenweide mit jede menge action-betonten brutalen Cyberpunk. Inhaltlich kommt die Serie nicht immer der Optik hinterher, dennoch funktioniert die Serie aus emotionaler Sicht auch Dank der durch die Bank tollen Besetzung bestens. 9/10
"Altered Carbon" Staffel 1 beeindruckt mit einem hohem Production-Value und einem Joel Kinnaman mit Präsenz.
Die ersten zwei Episoden sind sehr interessant, die Welt ist vielschichtig, die Story kommt gut in Fahrt und es gibt gute Ideen, doch einwandfrei ist das Ganze leider nicht. Erzähltechnisch ist die Serie nicht sehr gelungen. Die Krimi-Story rückt immer mehr in den Hintergrund, ein paar Episoden beleuchten unnötige Nebenhandlungen, welche nicht sehr interessant sind, das Tempo enorm rausnehmen und dafür sorgen, dass der Zuschauer den Faden verliert. Manche Dialoge sind lächerlich, der Humor wirkt manchmal etwas deplatziert und pseudocool und die letzte Episode hätte beeindruckender werden können. Auch wenn die Serie atmosphärisch ist, die Effekte brachial und die Action gut ist, hinterlässt Altered Carbon durch ein paar langweilige Episoden einen faden Nachgeschmack, auch wenn die erste Hälfte der Staffel sehr stark ist!
Das Handwerk dieser Serie ist famos. Effekte, Schauspieler, Kostüme und Schauplätze. Die Welt ist detailliert und glaubwürdig. All das ist Hollywoods finest.
Warum also nicht mehr Sterne? Weil all die schöne Optik, die brutale Gewalt, die idealtypischen Körper von Mann bzw. Frau und die omnipräsente Sexualität nicht darüber hinwegtäuschen können, dass Altered Carbon inhaltlich nicht mehr zu bieten hat als eine Soap Opera. Spätestens, wenn das Geheimnis gelüftet wird, schlägt es dem Fass den Boden aus.
Nicht nur das, die Serie ist auch viel zu lang. Sie ergießt sich in zahllosen Klischees, beginnend bei den Reichen wie zu Frankreich's seligen Zeiten im Chateau. Weitergehend mit den familiären Intrigen der Eliten, den Konflikten entlang der Frömmigkeit und zahllosen einzelschicksalen, welche die Charaktere irgendwie zusammenschweissen. Zahllose Handlingsstrange, welche zwar glaubhaft zusammengewebt werden, jedoch für sich betrachtet wenig hergeben. Detektivarbeit wie in schlechten Copserien und gehegte Geheimnisse, welche keinem nützen, dann auffliegen und zur Seite gewischt werden als wäre nichts gewesen. Spannung und inhaltlichen Realismus sucht man vergebens.
Nein, es bleibt dabei. Handwerklich bestmöglich, aber inhaltlich besseres Nachmittagsprogramm mit einer grottenschlechten Auflösung. Daran ändern auch überbordende Gewalt, Effekte und Sexszenen wenig.
Ich kann die Serie natürlich noch nicht "bewerten", da diese noch nicht hier ausgestrahlt wurde, ABER ich kann zumindest schon mal kritisieren, daß es nichtmals für nötig befunden wurde, darauf hinzuweisen, daß diese Serie auf einer Romanvorlage von Richard Morgan basiert - UND DIESEN ROMAN könnte ich bewerten - mit der Höchstpunktzahl. Schade nur, daß heutzutage nur noch einer von hundert überhaupt jemals ein Buch gelesen hat. Und DAS ist vermutlich noch viel zu optimistisch.....