Ich fand die beiden ersten Folgen sehr gut. Soviel vorweg. Ich komme gerade von IMDB und habe mir die dortigen Wertungen angesehen. Die meisten User haben lediglich einen Stern vergeben und das finde ich einfach nicht gerechtfertigt. Erst fordern die Hardcorefans eine neue Star Trek Serie und dann wird sie nach zwei Folgen gandenlos niedergemacht, nur weil sie nicht der eigenen, religiösen Sicht des Franchise entspricht.
Ich habe schon fast Mitleid mit den Filmemachern und Serienmachern, denn diese so genannte Fanbase ist wirklich eine Belastung. Ich verstehe schon, was diese Fans erwarten: Eine Serie im Stil von TOS, NextGen oder DS9, in der es hauptsächlich um Begegnungen mit anderen Alienrassen geht. Was diese Fans, die eigentlich eher zerstörerisch wirken, nicht verstehen, ist, dass es 2017 nicht mehr erfolgversprechend ist, eine Serie in diesem Stil zu produzieren. Ich nehme da meine eigenen Kinder als Maßstab: Sie fanden TOS oder NextGen einfach nur langweilig, die neuen Star Trek Filme aber cool. Der Zeitgeschmack hat sich einfach geändert und auch die Art der Kameraführung und Erzählweise etc.
Würden die Macher es dem Häuflein Hardcorefans Recht machen, dann würden alle anderen, also die Mehrheit der potenziellen Zuschauer die Serie als altbacken empfinden. Den Spagat zu schaffen zwischen Hardcorefans und neuen/jungen Zusehern ist so gut wie unmöglich.
17 Jahre wurde nach einer neuen Star Trek Serie gejammert und jetzt finden die Trek-Fundamentalisten diese natürlich schlecht, weil modern, anders etc. Anstatt aber für sich zu entscheiden, dass die Serie nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, und man sie deshalb nicht guckt, versucht man die Serie im Internet zu vernichten. Die bösen Produzenten haben schließlich was anders gemacht, als die Fans wollten. Als ob als Reaktion darauf eine Serie nach dem Geschmack der Fundamentalisten rauskäme. Die einzige Reaktion ist eine Einstellung und das war´s dann wieder mit Star Trek im TV!
Ich finde, diese Kritiker sollten einfach die alten Serien anschauen und uns andere SciFi-Fans in Ruhe die neue genießen lassen. Ich freue mich über jede Science Fiction-Serie, denn es gibt ohnehin viel zu wenig (gute). Nebenbei erwähnt, wie man Star Trek Discovery verteufeln kann, während gleichzeitig aber Killjoys und Dark Matter in die dritte Staffel gehen verstehe ich nicht.
Natürlich sind die ersten beiden Folgen von Star Trek Discovery noch kein Maßstab für die ganze Serie. Immerhin müssen gleichzeitig die Charaktere vorgestellt und eine spannende Handlung aufgebaut werden. Da gibt es ganz klar noch Luft nach oben. Aber das, was ich gesehen habe, mach Lust auf mehr.
Ich wünschte nur, die Harcorefans, für die Star Trek eine Religion darstellt (die selben Gestalten gibt es ja auch bei Star Wars), würden mal einen Gang zurückschalten und sich um sich so etwas wie ein Leben bemühen ;-) Get a life.
Über mich: Ich bin Jahrgang 1964 und habe Raumschiff Enterprise schon als Kind gesehen. Captain Kirk war damals so etwas wie ein Idol für mich. Es gibt keine Star Trek Serie, die ich verpasst habe und ich fand, jede davon hat ihren Reiz und ihren Platz im Star Trek Universum. Und ich bin sicher, dass das auch für Discovery gilt.