Atmosphärisch dichte Thriller Serie, die zu fesseln weiß
Jack the Ripper, Sherlock Holmes, ja das waren meine ersten Gedanken, der Vergleich liegt nahe. Gleiche Zeit (um 1900),ähnliches Setting (einmal Großstadt London, einmal Großstadt New York) und auch noch ähnlich egozentrische Charaktere (Holmes / Kreisler).
„The Alienist“ ist ein Psychothriller, der mit Horror-Elementen angereichert von Anfang bis Ende fesselt. Jede Staffel ist ein packender Krimi, der so intelligent und detailliert ist, dass er zum Ende unterhalten und rätseln lässt. In jeder Episode wird immer mehr des Geheimnisses enthüllt und man möchte wissen wohin es führt.
Die Hauptdarsteller Daniel Brühl, Luke Evans und Dakota Fanning liefern eine herausragende Performance und tragen maßgeblich zum Erfolg der Serie bei. Daniel Brühl bringt Dr. Kreizler meisterhaft zum Leben – eine Art Miniaturausgabe des genialen, sozial unbeholfenen Sherlock Holmes. Er ist ein virtuoser Fachmann, der jedoch oft ungewollt seine Mitmenschen vor den Kopf stößt und seine eigene Meinung über alles andere stellt.
Nicht nur die hochkarätige Besetzung, sondern auch die liebevoll detailliert gestaltete Ausstattung zeugt von hoher Qualität. Die vornehmen Häuser der oberen Gesellschaft, die kleinen düsteren verdreckten Gassen, in denen Jungen ihre Körper verkaufen, die majestätischen Aufnahmen von New York City, bieten einen äußerst ästhetischen Anblick. Dies wird durch die aufwendige Beleuchtung, die detailreiche Ausstattung und die sorgfältig ausgewählten Kostüme zusätzlich unterstrichen.
Das Drehbuch, die düstere stimmungsvolle Atmosphäre, sowie die Kameraführung sind großartig. Die Handlung ist gruselig und dennoch realistisch. Die Story beinhaltet teilweise schwere Kost, es geht u.a. um Kinderprostitution, Kindesentführung von Babys, Frauenrechte, Umgang mit Minderheiten, das Elend in den Einwanderer Bezirken, medizinische Veränderungen und technologischen Fortschritt. Das historische Setting und die Zurichtung der Leichen erinnern zwangsläufig an die bis heute ungeklärten "Jack the Ripper Morde".
———
Fazit:
Herausragend - Die Serie entfacht ein kurzweiliges Katz-und-Maus-Spiel, dem es nicht an unheimlichen Momenten mangelt. Wir haben die Serie gesuchtet und waren bis zum Schluss gefesselt.