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    The Last Kingdom
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    3,5
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,5
    Veröffentlicht am 5. Juni 2021
    Die neue Staffel steht ganz im Zeichen der Familie. Wir erfahren mehr über Uthreds mittlerweile zu jungen Leuten herangewachsene Kinder, die sich mal mehr, mal weniger mit seiner Lebensart anfreunden können. Anders als in "Vikings" werden sie schon aufgrund der eindeutigen literarischen Vorlage nicht als potenzielle Nachfolger für ihren Vater in Stellung gebracht, auch wenn sie deshalb keine unwichtigen Rollen spielen. Uthred selbst sieht allerdings noch fast genauso so jung wie in der ersten Staffel aus, nur die Frisur reduziert sich zunehmend. Da hätte die Maskenabteilung gern tiefer in den Latextopf greifen dürfen, um sein Alter glaubwürdiger umzusetzen.

    Die königlichen Familien von Wessex und Mercien müssen sich ebenfalls zahlreichen Herausforderungen stellen, während Brida (Emily Cox) und Cnut ebenfalls ihr Vermächtnis pflegen. Das bildet den Hintergrund für zahlreiche Intrigen rund um die Machtverteilung in den englischen Königreichen und der Rolle, die Edward gern darin spielen würde. Als König bleibt er Alfred in Sachen Selbstbewusstsein und Verhandlungsgeschick stets unterlegen, es droht also ein Machtvakuum, das findige Adlige wie der königliche Schwiegervater Lord Æthelhelm gern für sich nutzen würden.

    Die Handlung würde streng genommen Raum genug für zwei bis drei separate Staffeln ergeben. Gleich mehrere Höhepunkte wie die Schlacht bei Tettenhall, Uthreds Rolle beim Machterhalt in Mercien, das Schicksal der walisischen Armee oder die Ankunft des undurchsichtigen Dänen-Anführers Sigtryggr (Eysteinn Sigurðarson) würden je für sich ein hervorragendes vorläufiges Staffelfinale mit Cliffhanger ergeben. Hier stecken womöglich mehr als zwei Romane in den Drehbüchern der vierten Staffel, die als Nebeneffekt dafür nicht mit Überraschungen geizt.

    Dazu gehören vor allem auch die beiden letzten Folgen, die Wessex vor ein nie dagewesenes Problem stellen. Zudem wirft das Verhalten von Sigtryggr ein ganz neues Licht auf die bisher eher als Antagonisten gezeichneten Dänen. Und wieder einmal ist es an Uthred, die gefährliche Situation zu entschärfen und einen Krieg zwischen beiden Parteien zu vermeiden. Auch in dieser Staffel ist dieser Aspekt das Alleinstellungsmerkmal der Serie, die geschickt zwischen den Fronten der Dänen und rivalisierende englischer Königreiche spielt. Spoiler: Darüber hinaus muss gleich am Anfang Abschied von einer beliebten Figur genommen werden, die bei dem abenteuerlichen Eroberungsversuch von Bebbanberg ins tödliche Kreuzfeuer gerät. Allerdings wurde als Ersatz schon frühzeitig eine andere Figur aufgebaut, die hoffentlich einen würdigen Nachfolger abgibt.

    Da Netflix und die BBC die Serie mit der kommenden fünften Staffel abschließen wollen, bleibt zum Glück noch genug Zeit, offene Handlungsstränge zu vollenden und England wiederzuvereinen. Zwar ist die vierte Staffel nicht, wie es der Werbetext verspricht "bestialischer, barbarischer und brutaler denn je", das war im Vergleich zu manchem Konkurrenzprodukt noch die das prägende Element der Serie, aber sie entwickelt die Qualität ihrer Vorgänger konsequent weiter. Respekt dafür!
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