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Michael S.
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4,0
Veröffentlicht am 7. Juni 2020
Endlich sind sie wieder da: die Ecken und Kanten, die einer ohnehin meistens nostalgisch-verklärt erzählten Serie wie dieser besser stehen als jedes noch so schicke Kostüm. Im Auftaktfall um Fremdenhass und Heimatlosigkeit (mit einem interessanten Twist) deuten sich die ernsteren Töne bereits an, auch wenn in der nächsten Folge eher Sidneys neue Liebe im Mittelpunkt steht. Immerhin bekommt man in dieser Staffel gleich ab der ersten Folge mehr von Geordies Familie zu sehen, gerade was die beruflichen Ambitionen seiner Frau Cathy (Kacey Ainsworth) betrifft. Da muss der Herr im Haus schon mal die Ärmel hochkrempeln und selber kochen - keine schlechte Idee!
Will Davenport hat bereits am Anfang einen kurzen Auftritt, taucht dann allerdings erst ab Folge drei wieder auf. Boxer, Motorradfahrer und überhaupt ein kantigerer Typ als Sidney, dessen emotionale Phasen noch das Interessanteste an seiner Figur waren. Kein Wunder, dass es erstmal zum Krach mit Leonard und Mrs C kommt, denn mit seiner Meinung und spontanen Wutausbrüchen hält der neue Pastor nicht gerade hinterm Berg. Immerhin wird dieser Charakterzug im ersten großen Fall mit Geordie aufgeklärt und Wills Hintergrund näher beleuchtet. Schon deshalb wirkt seine Figur überzeugend und feiert damit einen gelungenen Einstand.
Bleibt zu hoffen, dass das einigermaßen versöhnliche Ende die schon angekündigte fünfte Staffel nicht wieder zur dahinplätschernden Hochglanz-Nostalgieserie macht, sondern einige der ernsteren Elemente beibehalten werden. Auch die unaufdringliche und doch deutlich gezeigte Einflechtung von umstrittenen Rollenbildern der damaligen Zeit, sei es per unverhohlenem Rassismus oder Sexismus, macht Hoffnung auf spannende Unterhaltung, die hoffentlich noch länger andauert.