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    Safe House
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,5
    Veröffentlicht am 11. Februar 2016
    Bei hochkarätigen britischen Serien sind in der Regel zwei Sender die erste Wahl: BBC und ITV. Letzterer ist dem Namen nach vielleicht weniger bekannt, hat aber immerhin so bekannte Formate wie "Downton Abbey", "Agatha Christie's Poirot" oder auch Klassiker wie "Die Abenteuer des Sherlock Holmes" und "Mr. Bean" hervorgebracht. "Safe House" darf sich nun ebenfalls ins Portfolio einfügen und wartet mit vielen Aspekten auf, die man von einem anständigen Genrebeitrag erwartet.
    Es erstaunt vor allem, dass der einem größeren Publikum am ehesten als verschmitzter Dr. Who bekannte Christopher Eccleston in einer vergleichsweise düsteren Rolle derart überzeugen kann. Man nimmt ihm den gebrochenen Gesetzeshüter in jeder Sekunde ab, obwohl seine Figur neben aller Tragik auch reichlich Warmherzigkeit zeigen darf. Sein schelmischer Humor kommt in einigen Szenen zwar zum Vorschein, passt aber stets in den Zusammenhang. Alle anderen Darsteller machen, wie man es aus dem Vereinigten Königreich erwartet, einen gleichfalls hervorragenden Job, auch wann man die wenigsten davon auf Anhieb erkennen würde. Dass ihre Charaktere sich nicht samt und sonders entfalten können, ist am ehesten der kurzen Laufzeit geschuldet. Dafür bewegen sie sich die meiste Zeit in einer ebenso kargen wie atemberaubenden Landschaft, die in großartigen Bildern eingefangen wurde.
    Die Geschichte folgt klassischen Mustern, ohne jemals langweilig zu sein. Was zunächst eindeutig nach Krimi und Thriller mit klar abgesteckten Fronten aussieht, geht schon nach kurzer Zeit wesentlich tiefer. Vielfältige Geheimnisse, Schuld und Lügen stellen mehrmals in Frage, wer hier eigentlich zu Recht oder zu Unrecht verdächtigt wird. Ein Konzept, das ruhig noch weiter hätte ausgeführt werden dürfen, denn diese Staffel ist, wie bereits angedeutet, schon nach vier 45-minütigen Folgen beendet. Glücklicherweise wird es eine Fortsetzung geben, aber das relativ plötzliche Ende hinterlässt mit seinen teilweise unbeantworteten Fragen eine spürbare Lücke.
    Alles in allem eine hervorragend gespielte und vor allem gut ausgedachte Krimiserie in der besten Tradition des Nordic Noir, die alle Genrefans begeistern dürfte, welche sich ein Jahr lang mit der Beantwortung mancher Fragen gedulden können.
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